Magersucht, Bulimie und Binge-Eating Essstörungen nehmen zu
Essstörungen werden in Deutschland immer häufiger. Das ergab eine Studie der gesetzlichen Krankenkasse Barmer. Die Zahl der Betroffenen stieg bundesweit zwischen 2011 und 2015 um etwa 13 Prozent, wie die Kasse nach Hochrechnung eigener Versichertendaten mitteilt.
Waren 2011 noch rund 390.000 Menschen von Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht betroffen, litten vier Jahre darauf bereits 440.000 darunter.
Allein bei der Barmer galten im vergangenen Jahr demnach mehr als 9600 Versicherte als magersüchtig. Das waren 14 Prozent mehr als 2011. Die Dunkelziffer dürfte nach Einschätzung der Kasse aber noch "um Vielfaches höher liegen".
Stress und Leistungsdruck begünstigen Magersucht
Vor allem bei Frauen sei Magersucht ein zunehmendes Problem. Stress, Leistungsdruck und falsche Vorbilder könnten zur Magersucht führen.
Oftmals nehmen die Betroffenen ihr Essverhalten nicht als krankhaft wahr. Deshalb ist Experten zufolge die Rückmeldung von Eltern und Freunden wichtig. Denn neben den psychischen Beeinträchtigungen können Essstörungen auch schwerwiegende organische Schäden nach sich ziehen und schlimmstenfalls sogar tödlich enden.
Falsches Körpergefühl
Magersüchtige reduzieren ihr Gewicht in erster Linie durch Hungern, durch übertriebene sportliche Aktivität oder beides. Die Betroffenen sind auffallend dünn und empfinden sich auch dann noch als zu dick, wenn sie schon unter starkem Untergewicht leiden.
Bulimie: Essattacken, Erbrechen und Abführmittel
Menschen mit Bulimie erkennt man die Krankheit äußerlich kaum an. Kennzeichnend sind häufige Essattacken, bei denen in kurzer Zeit große Nahrungsmengen gegessen werden. Um die Kalorienzufuhr "rückgängig" zu machen und nicht zuzunehmen, lösen die Betroffenen selbst Erbrechen aus. Sie fasten aber auch oder nehmen Abführmittel.
Übergewicht durch Binge-Eating-Störung
Wiederholte Essattacken sind auch typisch für die sogenannte Binge-Eating-Störung. Im Unterschied zur Bulimie werden die Essanfälle danach nicht ungeschehen gemacht. Die Betroffenen sind deshalb häufig übergewichtig.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.