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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herzmuskel in Gefahr Herzklappenfehler entsteht oft unbemerkt
Unsere Herzklappen sind starken Belastungen ausgesetzt. Mit den Jahren bilden sich dabei häufig Verkalkungen und Ablagerungen. Sie beeinflussen die Funktion des lebenswichtigen Organs. Das Tückische: Ein Herzklappenfehler bleibt oft unbemerkt.
Die Herzklappen übernehmen im Körper die Funktion eines Ventils: Sie befinden sich jeweils am Ein- und Ausgang der rechten und linken Herzkammer und sorgen dafür, dass das Herz das ein- und ausströmende Blut richtig verarbeiten kann. Funktionieren die Herzklappen nicht mehr einwandfrei, hat dies fatale Folgen.
Was die Herzklappen schwächt
Kritisch wird es, wenn sich mit dem Alter Ablagerungen und Verkalkungen bilden. Diese können dazu führen, dass sich die Herzklappen verengen oder undicht werden. Auch in Folge eines Herzinfarkts oder einer anderen Herzerkrankungen kann die Funktion der Herzklappen beeinträchtigt werden.
Doch der Herzklappenfehler ist keine reine Alterserscheinung. Bakterielle Infektionen und Entzündungen können die Herzklappen ebenso angreifen. Geschätzt bei einem Prozent der Patienten mit Herzklappenfehler ist dieser angeboren. Häufig bleibt die genaue Ursache allerdings ungeklärt.
Schwindel kann Warnzeichen sein
Wie die Deutsche Herzstiftung mitteilt, sind meist die Klappen des linken Herzens betroffen, da bei ihnen die mechanische Belastung deutlich stärker ist. Zu den möglichen Warnzeichen gehören Luftnot und Herzrhythmusstörungen, aber auch Herzschmerzen, Ohnmachtsanfälle und Schwindelgefühl. Wasseransammlungen in den Beinen oder im Knöchelbereich können ebenfalls auf einen Herzklappenfehler hinweisen.
Oftmals bemerkt der Patient aber nichts von dem Schaden in seinem Herzen. Laut der Deutschen Herzstiftung können sogar schwere Herzklappenfehler lange unbemerkt bleiben. Für das Herz stellen sie allerdings eine starke Belastung dar und können, bleiben sie unbehandelt, zu irreparablen Schäden im Herzmuskel führen. Leistungseinbußen sowie Luftnot bis hin zur Herzschwäche sind mögliche Folgen. Im schlimmsten Fall droht der plötzliche Herztod.
Herzklappenfehler oft nur durch Zufall entdeckt
Laut Professor Meinertz, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Herzstiftung, wird der Herzklappenfehler oft nur durch Zufall festgestellt, zum Beispiel bei einer Untersuchungen vor der Schulaufnahme, beim Eintritt in den Beruf oder bei einer anderen Untersuchung beim Arzt.
"Klappenfehler führen zu typischen Herzgeräuschen. Allerdings ist die Kunst des Abhörens heute leider nicht mehr verbreitet. Moderne Diagnoseverfahren, darunter die Untersuchung des Herzens mit dem Ultraschall, haben das Abhören häufig ersetzt. Heute beherrscht diese Kunst meist nur noch der Fachmann. So wird der Herzfehler oft erst entdeckt, wenn der Patient wegen Beschwerden den Arzt aufsucht", erklärt der Kardiologe.
Eigene Leistungsfähigkeit im Auge behalten
Doch was kann man tun, um einen Herzklappenfehler aufzuspüren, bevor dieser Beschwerden verursacht und den Herzmuskel angreift? "Es kommt darauf an, die eigene körperliche Leistungsfähigkeit kritisch im Auge zu behalten", rät Meinertz. "Wenn die Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt, sollte man das nicht, wie das üblicherweise geschieht, auf das Alter oder die Bronchien schieben, sondern zum Arzt gehen, damit die Ursache der Leistungsminderung gefunden wird."
Medikamente lindern die Beschwerden
Wird der Herzklappenfehler diagnostiziert, helfen Medikamente, die Beschwerden zu lindern. Allerdings können diese lediglich die Druck- und Flussverhältnisse des Blutes im Herzen und im Blutkreislauf verbessern. Das kann das Fortschreiten der Erkrankung zwar hinauszögern, nicht aber heilen.
"Den Klappenfehler beseitigen kann nur der operative oder interventionelle Eingriff mittels Kathetertechnik", sagt Meinertz. Ob dieser notwendig ist, hängt davon ab, welche Klappe betroffen und wie ausgeprägt die Schädigung ist.
Weitere Informationen zum Thema Herzklappenfehler finden Sie auf den Seiten der Deutschen Herzstiftung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.