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Schweiß: Lässt Deo uns an anderen Stellen des Körpers mehr schwitzen?


Nachteile von Antitranspiranten
Schwitzt man durch Deos an anderen Körperstellen mehr?

Von dpa-tmn, t-online
Aktualisiert am 01.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Für Menschen, die stark schwitzen, ist ein Antitranspirat oft die Rettung. Doch das Spezialdeo hat auch Nachteile.Vergrößern des Bildes
Für Menschen, die stark schwitzen, ist ein Antitranspirat oft die Rettung. Doch das Spezialdeo hat auch Nachteile. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Manche Menschen schwitzen mehr als andere, weil ihre Schweißdrüsen überaktiv sind. Das ist besonders lästig an heißen Sommertagen. Wer peinliche Schweißflecken unter den Achseln vermeiden möchte, greift lieber einmal mehr zu einem Deo. "Dafür schwitzt du dann an anderen Körperstellen umso mehr", bekommen Betroffene dann oft zu hören. Doch stimmt diese Aussage tatsächlich?

"Jein", sagt Maja Hofmann von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin. "Es gibt kompensatorisches Schwitzen", sagt sie. Allerdings nur, wenn man großflächige Bereiche mit stark aluminiumchloridhaltigen Deos, so genannten Antitranspiranten, lahmlegt. "Schweiß ist dazu da, den Wärmehaushalt zu regulieren und sucht sich im Fall des Falles seine Wege."

Wer nicht übertreibt, ist auf der sicheren Seite

Wer Achseln, Füße und Hände nicht übermäßig und flächendeckend deodoriert, wird vom kompensatorischen Schwitzen allerdings kaum etwas bemerken. Auch bei der Verwendung handelsüblicher Deos braucht man sich um neue Schwitz-Regionen nicht zu sorgen. Entweder enthalten sie gar kein Aluminiumchlorid oder einen Anteil zwischen drei und fünf Prozent, sagt Hofmann.

Antitranspiranten verringern die Schweißproduktion

Wer jedoch zu starkem Schwitzen neigt, kommt kaum an Antitranspiranten vorbei. Diese Spezialdeos enthalten Aluminiumsalze, welche die Schweißporen verengen und so dafür sorgen, dass die Haut unter den Armen trocken bleibt und sich kein unangenehmer Geruch entwickelt. Bei starken Schwitzern können diese Deos die Schweißproduktion zumindest verringern.

Allerdings warnen einige Experten davor, Aluminium gegen Achselschweiß einzusetzen. Denn über die Langzeitwirkungen des Stoffes im menschlichen Körper ist bislang wenig bekannt. Auf keinen Fall sollte man derartige Deos auf frisch rasierter Haut benutzen, da die gereizte Haut noch mehr von dem Stoff aufnimmt.

Nicht jedes Deo beugt Schweißflecken vor

Alluminiumsalze haben noch einen weiteren Nachteil: Sie können nämlich zu weißen Flecken auf der Kleidung führen. Tragen Sie daher nicht zu viel Deo auf und warten Sie mit dem Anziehen, bis das Deo auf der Haut getrocknet ist. Wer sicher gehen möchte, kann anschließend mit einem Wattepad vorsichtig über die Achseln streifen. So werden überschüssige Salze entfernt.

Vor dem Schlafengehen auftragen

Experten empfehlen zudem, die Antitranspirante abends vor dem Schlafengehen aufzutragen. In der Nacht sind die Schweißdrüsen weniger aktiv und die Salze können besser in die Poren eindringen und wirken. Außerdem sollte man darauf achten, dass das Produkt keinen Alkohol enthält. Denn dieser kann, in Kombination mit den Aluminiumsalzen, zu Hautreizungen, Juckreiz und Entzündungen führen. Wer diese Hautreaktionen bei sich beobachtet, sollte das Deo solange absetzen, bis sich die Haut regeneriert hat.

Um unangenehme Geruchsbildung zu vermeiden, sollte man die Achseln zudem rasieren. Denn dann vermehren sich die Bakterien nicht mehr so schnell.

Wenn Deos nicht mehr helfen

Bei Menschen, die stark schwitzen oder sogar unter einer krankhaften Schweißproduktion (Hyperhidrose) leiden, helfen auch Deos mit Aluminiumsalzen meist nicht mehr. Dann kann der Hautarzt verschiedene medizinische Lösungen anbieten: von Tabletten, sogenannten Anticholinergika, über das Spritzen von Botox in betroffene Körperregionen bis hin zu operativen Eingriffen an den Schweißdrüsen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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