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Flohbisse: Wie Sie Flöhe bei Menschen erkennen und behandeln


Lästige Parasiten
Wie Sie Flohbisse beim Menschen erkennen und behandeln

Von t-online, mra, AM, lz

Aktualisiert am 14.06.2024Lesedauer: 5 Min.
Juckreiz nach dem Schlafen: Flöhe im Bett können dafür verantwortlich sein.Vergrößern des Bildes
Juckreiz nach dem Schlafen: Flöhe im Bett können dafür verantwortlich sein. (Quelle: Kiwis/getty-images-bilder)
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Es beginnt mit Juckreiz und kann schnell zur lästigen Plage werden. An welchen Symptomen Sie einen Flohbefall erkennen und wie Sie ihn richtig behandeln.

Flöhe befallen bevorzugt Haustiere wie Hunden und Katzen. Die Parasiten können aber auch auf Menschen übergehen. Die Folge sind juckende Hautstellen. Wie Sie diese von Stichen oder Bissen anderer Insekten wie etwa Bettwanzen oder Mücken unterscheiden können, erfahren Sie hier.

Flohbefall beim Menschen erkennen

Flöhe werden im Durchschnitt zwei bis vier Millimeter lang. Sie haben sechs Beine, von denen die hinteren beiden etwas länger sind. Ein besonderes Merkmal ist zudem der seitlich abgeplattete Körper. Aber: Da die Insekten nachtaktiv und lichtscheu sind, bekommen Menschen Flöhe nur selten zu Gesicht.

Für die Nahrungsaufnahme nutzen Flöhe eine Kombination aus Stech- und Saugrüssel. Damit dringen sie leicht in die Haut ein. Korrekter wäre daher, Flohstiche zu sagen, anstatt Flohbisse. Beim Stich leiten Flöhe ihren Speichel in die Wunde. In diesem sind Stoffe enthalten, welche die Blutgerinnung im Einstichbereich verlangsamen. Das erleichtert ihnen die Blutmahlzeit.

Info: Floharten, die den Menschen befallen

In Mitteleuropa gibt es etwa 70 verschiedene Floharten. Jede von ihnen bevorzugt einen bestimmten Wirt, um Blut zu saugen. Die Flohart, die vornehmlich Menschen befällt, der sogenannte Menschenfloh, ist in Mitteleuropa allerdings eher selten geworden. Daher kommt es inzwischen am häufigsten durch den Katzen- oder Hundefloh zu Beschwerden. Aber auch Hühnerflöhe, Rattenflöhe oder Sandflöhe können den Menschen befallen. Dabei kommt ein Sandflohbefall aber nur bei Reiserückkehrern vor, die in Gebieten waren, in denen dieser verbreitet ist (Mittelmeerraum, Südamerika, Afrika).

Quaddeln und Juckreiz deuten auf Flohbisse hin

Der Speichel der Flöhe führt im Körper gleichzeitig zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems. Die Folge: Um die Bissstelle schwillt die Haut an, rötet sich und beginnt zu jucken. Allerdings lassen sich Flohstiche nicht immer einfach als solche erkennen, da auch andere Insektenstiche ähnliche Symptome auslösen.

Folgende Hinweise können darauf hindeuten, dass Flöhe die Ursache der Hautirritationen sind:

  • Bildung kleiner, rötlicher Beule: Nach einem Flohbiss bildet sich eine rötliche, maximal erbsengroße Verdickung (Papel) oder leichte Schwellung (Quaddel) der Haut. Zudem kann um den Biss ein rötlicher Ring entstehen.
  • Roter Punkt in der Mitte: Die Einstichstelle ist teilweise mittig als roter Punkt erkennbar.
  • Gruppierung: Flohbisse treten oft in einer geraden Linie oder in einer Ansammlung mehrerer Bisse auf.
  • Starker Juckreiz: Flohbisse lösen einen starken Juckreiz aus.

Füße und Beine sind beliebte Ziele für Flohbisse, da sie nachts häufig nicht komplett von Kleidung bedeckt sind. Aber auch die Hüfte, Achselhöhlen, Knie- und Ellbogenbeugen werden häufig gestochen.

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So behandeln Sie einen Flohbiss

Flohstiche sind vor allem aufgrund des starken Juckens unangenehm, ansonsten aber meist harmlos. Als Sofortmaßnahme gegen den Juckreiz sollten Sie die betroffenen Hautpartien kühlen. Schmerzstillende und kühlende Gels gegen Insektenstiche aus der Apotheke sind ebenfalls empfehlenswert.

Wenn Ihr Körper allergisch auf Flohbisse reagiert (starker Hautausschlag und Schwellungen, unter Umständen sogar Kurzatmigkeit), sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen eine Salbe oder Tabletten mit Antihistaminika verschreiben. Niedriger dosierte Salben, die Antihistaminika, Cortison oder Hydrocortison enthalten, erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke. Mehr Informationen darüber, was die Folgen von Flohbissen beim Menschen lindert, finden Sie in diesem Artikel.

Vermeiden Sie aber in jedem Falle, die Stellen aufzukratzen. Selbst kleine Wunden sind ein Einfallstor für Krankheitserreger, die Entzündungen und Infektionen auslösen können. Die Folge können Fieber, Kopfschmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl sein. Auch in diesem Fall sollten Sie sich dringend ärztlich untersuchen lassen.

Können Flöhe Krankheiten übertragen?

Neben einer sogenannten Sekundärinfektion durch das Aufkratzen von Flohbissen können die Parasiten auch gelegentlich direkt Krankheitserreger übertragen. Dazu zählen die Erreger des Fleckfiebers, Kinderlähmung, Borreliose und die Schweinepest. Aber: Aufgrund der guten hygienischen Bedingungen hat die Übertragung von Krankheiten durch Flöhe in Mitteleuropa heutzutage praktisch keine Bedeutung mehr. Vor allem in tropischen Regionen ist das Risiko noch deutlich höher.

Ab und zu können Flöhe hierzulande aber andere Parasiten wie den Gurkenkernbandwurm auf den Menschen übertragen. Insbesondere Kinder sind gefährdet, wenn sie viel mit ihrem infizierten Haustier schmusen und spielen.

Info: Fleckfieber

Flöhe übertragen das Fleckfieber vor allem in Gebieten, in denen Menschen und Ratten auf engem Raum zusammenleben. In Deutschland sind jedoch schon seit Jahren keine Fleckfieber-Fälle mehr gemeldet worden.

Flöhe können zudem den Pest-Erreger übertragen. Im Mittelalter hat er dadurch in Europa große Epidemien ausgelöst. Heute ist die Pest in Deutschland nicht mehr zu befürchten. Allerdings treten noch Fälle der Beulenpest in einigen Regionen Afrikas und Asiens auf (etwa im Kongo, China, Indien).

Flöhe bei Menschen: Übertragung durch Hund und Katze

Bei Menschen treten Flöhe meist in Form von Katzen- und Hundeflöhen auf. Gerade wenn Ihr Tier viel draußen unterwegs ist, kann es sich über den Kontakt mit anderen Tieren wie Igeln, Mäusen und streunenden Artgenossen die lästigen Parasiten einfangen und dann auf den Menschen übertragen.

Sind die Flöhe erst einmal im Haus, werden sie leicht zu einer hartnäckigen Plage. Sie können bis zu ein Jahr ohne Nahrung in Fugen, Ritzen und Ecken überleben. Zudem vermehren sie sich rasend schnell. Ein Weibchen legt bis zu mehrere hundert Eier, vorzugsweise in Polstern und Teppichen. Auch wenn Sie keine Haustiere haben, können Sie sich zum Beispiel beim Waldspaziergang, beim Besuch von Tierbesitzern oder bei der Gartenarbeit Flöhe einfangen.

Flohbefall bei Hunden und Katzen erkennen

Ein Flohbefall bei Katzen und Hunden ist meist im Spätsommer am stärksten. Er zeigt sich an verstärktem Juckreiz und dem damit verbundenen Kratzen. Auch ein sogenanntes Flohekzem (Flohstichdermatitis) mit stark geröteter Haut kann als Folge einer allergischen Reaktion entstehen.

Oftmals geht ein Flohbefall Ihres Haustiers aber auch ohne sichtbare Symptome einher. Hier hilft die Untersuchung mit einem speziellen Flohkamm. Dieser hat besonders enge Zinken, wodurch sich Fremdkörper im Fell gut herauskämmen lassen. Fahren Sie mit dem Kamm durch das Fell Ihres Haustiers und klopfen Sie ihn anschließend auf einem hellen Tuch aus. Sollten Sie rostbraune Punkte auf dem Tuch erkennen, handelt es sich hierbei um die Ausscheidungen der Parasiten.

Generell sollten Sie sich bei einem Flohbefall Ihres Haustieres vom Tierarzt über geeignete Mittel zur Behandlung beraten lassen. Sehr effektiv sind sogenannte Spot-on-Mittel. Diese Tropfen werden hinter den Ohren oder im Nacken des Tieres aufgetragen, damit sie nicht abgeleckt werden können. Der Wirkstoff verteilt sich dann über den ganzen Körper und tötet die Parasiten ab.

Wichtig!

Geben Sie Ihrem Tier auf keinen Fall Medikamente für Menschen – oder Ihrer Katze keine Mittel für Hunde und umgekehrt. Dies kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Flöhe in der Wohnung bekämpfen

Wenn Sie einen Flohbefall erkannt haben, sollten Sie schnell handeln, um eine weitere Verbreitung der Parasiten zu vermeiden. Waschen Sie Ihre Bettwäsche, Kleidungsstücke und andere Textilien bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine – bei so hohen Temperaturen sterben die Larven von Hundeflöhen und Katzenflöhen ab. Alternativ können Sie empfindliche Textilien für ein paar Tage in der Gefriertruhe lagern.

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Insbesondere den Schlafplatz Ihres Haustieres, Textilmöbel, Vorhänge, Böden und Teppiche sollten Sie einige Tage regelmäßig und gründlich absaugen. Der Staubsaugerbeutel muss danach direkt entsorgt werden, damit die Parasiten nicht entwischen können. Tipp: Nutzen Sie einen Dampfreiniger, um nicht nur die ausgewachsenen Flöhe, sondern auch die Larven abzutöten.

Behandeln Sie auch die Boxen und Transportkörbe Ihrer Haustiere mit einem Anti-Floh-Mittel. Sollte der Befall danach noch andauern, empfiehlt es sich, einen Kammerjäger zu rufen. Mehr zur Bekämpfung von Flöhen erfahren Sie hier.

Wie Sie Flöhen vorbeugen

Als Haustierbesitzer können Sie mit ein paar einfachen Tipps einem Flohbefall vorbeugen. Dazu zählt, dass Hunde und Katzen weder ins Bett noch auf die Polstermöbel sollten. Das gilt vor allem für Tiere, die sich häufig im Freien aufhalten.

Hat ein infiziertes Tier Zugang zu allen Räumen, können sich die Flöhe sowie deren Eier überall verteilen. Halten Sie die Wohnung, insbesondere Böden und schwer erreichbare Ecken und Fugen immer sauber. So vermeiden Sie, dass sich die Parasiten über längere Zeit einnisten.

Kämmen Sie das Fell Ihres Haustiers außerdem regelmäßig durch oder waschen Sie es mit einem Antiflohshampoo. Auch Flohhalsbänder können die Parasiten abwehren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • my.clevelandclinic.org: "Flea Bites". (Stand: August 2021; englisch)
  • umweltbundesamt.de: "Flöhe". (Stand: März 2019)
  • deximed.de: "Flohbisse". (Stand: März 2019)
  • pschyrembel.de: "Flöhe". (Stand: September 2021)
  • tropeninstitut.de: "Sandfloh". (Abrufdatum: Juni 2024)
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