Borderline Borderline-Notfallkoffer: Hilfe in Spannungssituationen
Menschen mit dem Borderline-Syndrom haben häufig Probleme, ihre Emotionen zu kontrollieren, und neigen zu Überreaktionen. Ein Borderline-Notfallkoffer soll in besonders spannungsgeladenen Situationen helfen, Druck und überschäumende Gefühle abzubauen. Den Inhalt können Betroffene selbst zusammenstellen, es gibt jedoch einige generelle Empfehlungen dazu.
Wozu dient ein Borderline-Notfallkoffer?
Ein Borderline-Notfallkoffer kann bei Menschen, die von der Persönlichkeitsstörung betroffen sind, eine Therapie sinnvoll begleiten. Er sollte Gegenstände enthalten, die bei unerträglichen emotionalen Zuständen dazu dienen, sich abzulenken und Druck und Spannung abzubauen. Das Ziel dabei ist, Selbstverletzungen zu verhindern und zu vermeiden, dass Betroffene durch einen Gefühlsausbruch sich und andere gefährden. Therapeuten geben den Betroffenen meist Ratschläge, wie sich ein solcher Koffer am sinnvollsten füllen lässt.
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Inhalt des Borderline-Notfallkoffers
Zu den typischen Inhalten von Borderline-Notfallkoffern gehören Gegenstände oder Lebensmittel, die starke Reize ausüben – zum Beispiel Chilischoten, Pfefferminzöl oder saure Bonbons. Nehmen Borderline-Patienten diese in Spannungssituationen zu sich, hilft dies, um sich abzulenken, Druck abzubauen und aus dem üblichen Handlungsschema der Selbstverletzungen auszubrechen. Zum Spannungsabbau können auch Gummibälle zum Kneten oder kleine Sandsäcke dienen. Auch emotionale Unterstützung kann der Notfallkoffer in Krisensituationen liefern: Dazu sollten etwa Fotos oder aufbauende Briefe von Freunden und Familie, ein Stofftier oder ein MP3-Player mit der Lieblingsmusik eingepackt werden.
Spannung abbauen: So hilft der Notfallkoffer Betroffenen
Der Borderline-Notfallkoffer sollte nicht zu groß sein, sodass Betroffene ihn immer mit sich führen können und ihn im Notfall griffbereit haben. Aus Erfahrung wissen Patienten meist, was ihnen in welcher Situation am meisten hilft. "Wann immer ihre Gefühle drohen, aus dem Ruder zu laufen, die Spannung nicht mehr auszuhalten ist und sie sich früher selbst verletzt hätte, greift sie heute in ihren Koffer und beißt in eine Chilischote oder riecht am Ammoniak. Und zwar so lange, bis der Druck nachlässt", berichtet Deutschlandradio Kultur in einem Beitrag zum Thema Notfallkoffer über eine junge Borderline-Patientin. Wichtig: Der Notfallkoffer sollte regelmäßig überprüft werden. Es kann vorkommen, dass Betroffene sich an die Reize gewöhnen und diese dann keine Wirkung mehr zeigen. Dann muss der Inhalt entsprechend ausgetauscht werden. (Borderline-Skills: Umgang mit emotionalen Spannungszuständen)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.