Reflex-Therapie Vojta-Methode nach Schlaganfall: Therapie durch Reflexe
Bei der Vojta-Methode soll das Gehirn nach einem Schlaganfall durch gezieltes Auslösen von Reflexen dazu angeregt werden, angeborene Bewegungsabläufe zu reaktivieren. Die Therapie gehört zu den am häufigsten eingesetzten Rehabilitationsmaßnahmen bei Schlaganfall-Patienten.
Natürliche Bewegungsabläufe durch Vojta-Methode aktivieren
Bei neurologischen Störungen, die häufig als Folge von Schlaganfällen auftreten, hat das Gehirn die natürlichen Bewegungsabläufe verlernt. Die Vojta-Methode ist nach dem tschechischen Kinderneurologen Vaclav Vojta benannt, der 1950 entdeckte, dass sich im Gehirn verankerte Bewegungsabläufe durch Reize von außen beeinflussen lassen. Durch die Therapie soll sich das Gehirn wieder an vergessene natürliche Bewegungen "erinnern", berichtet die Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe (SDSH). Indem gezielte Reflexe ausgelöst werden, soll bei Schlaganfall-Patienten erreicht werden, dass sich die automatische Steuerung der Körperhaltung regeneriert.
So verläuft die Schlaganfall-Therapie
Zu Beginn der Therapie werden die individuellen Bewegungsabläufe des Patienten analysiert, um eine auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Behandlung zu ermöglichen. Ausgeführt wird die Rehabilitationsmaßnahme von speziell ausgebildeten Therapeuten. Empfehlenswert sind vier 20-minütige Sitzungen am Tag, so das Gesundheitsportal netdoktor.de. (Erste Hilfe beim Schlaganfall: Jede Minute zählt)
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Die Vojta-Methode sieht vor, dass der Therapeut verschiedene Muskelreflexe auslöst, während der Patient sich in einer bestimmten Position wie Rücken-, Seiten- oder Bauchlage befindet. Die Reizung unterschiedlicher Druckpunkte oder -zonen ruft verschiedene automatische Körperreaktionen hervor. Dabei verändert der Schlaganfall-Patient beispielsweise seine Lage oder richtet sich sogar auf. Auf diese Weise sollen im Gehirn nach und nach verschiedene Bewegungsabläufe wieder "freigeschaltet" werden. So lässt sich Einfluss auf das gesamte zentrale Nervensystem und damit sogar auf Atmung, Verdauung und Kreislauf nehmen. Patienten berichten allerdings davon, dass die Methode nicht ganz schmerzfrei sei. (Bobath-Methode: Schlaganfall-Therapie zur Selbstständigkeit)
Vorteile der Vojta-Methode
Auch wenn es laut SHSD bis heute keine wissenschaftlichen Nachweise zur Wirksamkeit der Vojta-Methode bei Schlaganfall-Patienten gibt, ist ihre Anwendung weit verbreitet. Die Kosten werden sogar von den Krankenkassen übernommen, wenn ein entsprechendes Rezept vorliegt und die Therapie durch einen ausgebildeten Therapeuten erfolgt.
Ein Vorteil gegenüber anderen Rehabilitationstherapien nach einem Schlaganfall ist der, dass die Vojta-Methode keine einstudierten und trainierten, sondern automatische und natürliche Bewegungsabläufe fördert. Auf diese Weise sinkt das Risiko von unerwünschten Ausgleichs- oder Fehlbewegungen. (Schlaganfall bei Kindern: Auch die Kleinen kann es treffen)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.