Grippe-Impfung Novartis ruft Grippe-Impfstoff zurück
Auch Deutschland hat die Auslieferung von Grippeimpfstoffen des Schweizer Pharma-Konzerns Novartis teilweise gestoppt. Die Freigabe für vier Chargen des Impfstoffes Begripal und eine Charge des Impfstoffes Fluad werde vorsorglich zurückgenommen, teilte das für die Zulassung von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstag in Langen mit. Novartis habe sich bereit erklärt, die Chargen "unverzüglich" zurückzurufen.
Ausflockungen im Impfstoff
Der Schritt diene dem Schutz der Patienten, da Ausflockungen im Impfstoff und damit schwere Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden könnten, erklärte PEI-Präsident Klaus Cichutek. Solche Ausflockungen seien in Deutschland allerdings bislang nicht beobachtet worden. Von dem Auslieferungsstopp sind nicht alle in Deutschland freigegebenen Chargen dieser beiden Impfstoffe betroffen.
Weiße Partikel an Spritzen
Zuvor hatten bereits Italien, die Schweiz und Österreich einen Auslieferungsstopp für die Grippeimpfstoffe verhängt. Die italienischen Behörden hatten Alarm geschlagen, nachdem in Spritzen weiße Partikel entdeckt worden waren. Die auf dem deutschen Markt erhältlichen Impfstoffe Fluad und Begripal werden von Novartis in Italien produziert. Begripal wird in Italien unter dem Namen Agrippal vertrieben. Novartis selbst hatte die Unbedenklichkeit seiner Grippeimpfstoffe betont.
Zuvor Engpässe bei der Belieferung
In Deutschland hatte es mit dem Impfstoff Begripal bereits für früher Ärger gegeben. In Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg hatte Novartis mit Begripal als günstigstem Impfstoff eine Ausschreibung der Krankenkassen gewonnen, worauf diese Exklusivverträge mit dem Hersteller abschlossen. Doch Anfang Oktober teilte die Firma mit, den fraglichen Impfstoff vorerst nicht liefern zu können. In den Regionen kam es zu Engpässen, obwohl die Kassen den Exklusivvertrag aussetzten. Über Engpässen bei der Belieferung mit Grippeimpfstoff wird auch in der Schweiz geklagt.
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