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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herzinfarkt Wann beim Sex Herzinfarkt droht
Regelmäßiger Sex baut Stress ab, stärkt das Immunsystem und macht glücklich. Verschiedene Studien haben sogar gezeigt, dass Männer, die mindestens zweimal in der Woche zum Orgasmus kommen, seltener an einer Herzschwäche leiden. Doch kann die schönste Sache der Welt auch gefährlich fürs Herz werden? Wann beim Sex ein Herzinfarkt droht.
Auch Herzkranke dürfen Sex haben
Auch wer herzkrank ist, möchte auf Sex nicht verzichten. Doch wie riskant kann das werden? Untersuchungen der American Heart Association (AHA) haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Herztod im Bett eher als gering einzustufen ist. Weniger als ein Prozent aller Herzinfarkte und Herztode seien im Zuge intimer Aktivitäten zu verzeichnen.
Zwar sind Blutdruck und Herzfrequenz beim Höhepunkt am höchsten, doch da das Herz nur rund zehn bis 15 Sekunden dieser Belastung ausgesetzt ist, ist die Gefahr relativ gering. Wer nach einem Herzinfarkt wieder sexuell aktiv werden möchte, sollte so lange warten, bis sich das Herz-Kreislauf-System wieder stabilisiert und der Arzt seine Zustimmung gegeben hat, so die Empfehlung der AHA.
Wer Treppen steigen kann, darf auch Sex haben
Viele Menschen überschätzen die körperliche "Leistung", die sie beim Geschlechtsverkehr erbringen, so das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V. (ISG). Geschlechtsverkehr sei in Wirklichkeit nicht belastender als viele andere tägliche Arbeiten. Dazu gehört Treppensteigen ebenso wie das Tragen von Einkaufstaschen. Wer solche Tätigkeiten ohne Probleme meistern kann, braucht vorm Sex keine Angst zu haben. Allerdings sollten herzkranke Personen und solche, die einen Herzinfarkt erlitten haben, nicht gleich aufs Ganze gehen. Ein ausgiebiges Vorspiel sorgt dafür, dass das Herz-Kreislaufsystem langsam auf Touren kommt.
Wer allerdings schon bei leichter körperlicher Anstrengung Atemnot, Herzrasen oder Brustschmerzen verspürt, sollte auf Sex erst einmal verzichten und das Gespräch mit seinem Arzt suchen. Auch ein Belastungstest (EKG) gibt Aufschluss über die körperliche Leistungsfähigkeit.
Medikamente bloß nicht absetzen
Herzexperten warnen davor, verordnete Medikamente für das Herz-Kreislauf-System abzusetzen, weil man Erektionsstörungen befürchtet. Denn das kann mit starken gesundheitlichen Risiken einhergehen. Zudem sollten Potenzmittel nicht ohne Absprache mit dem behandelten Arzt eingenommen werden. Denn nur dieser kennt sich mit möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen aus.
Höheres Herzinfarktrisiko beim Fremdgehen
Auch Fremdgehen ist nicht ganz ungefährlich: Eine amerikanische Studie um das Team von Professor Glenn Levine zeigt, dass Männer häufiger vom Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod beim Sex betroffen sind als Frauen - und zwar meist dann, wenn sie eine Affäre mit einer jüngeren Geliebten haben und vor dem Akt zudem reichlich gegessen und getrunken haben. Kommen dann noch Potenzmittel hinzu, steigt das Risiko zusätzlich.
Der Grund ist, dass eine neue Partnerin, eine andere Umgebung und die Aufregung, die mit einem Seitensprung einher geht, zusätzlich Stress für das Herz bedeuten. Auch der Leistungsdruck ist deutlich höher. Allerdings konnten die Forscher nicht sagen, wie sehr eine außereheliche Affäre das Sterberisiko wirklich erhöht.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.