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Diabetischer Fuß: Als Diabetiker keine Nagelschere benutzen


Diabetischer Fuß
Als Diabetiker keine Nagelschere benutzen

dpa, dpa

02.10.2012Lesedauer: 2 Min.
Diabetischer Fuß: Amputation vermeiden mit richtiger Pflege.Vergrößern des Bildes
Diabetischer Fuß: Amputation vermeiden mit richtiger Pflege. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Jährlich verlieren tausende Diabetiker einen Fuß durch ihre Krankheit - dabei ließen sich solche Amputationen mit der richtigen Pflege oft vermeiden. "Ich darf meine Nägel zum Beispiel niemals selbst mit scharfen Gegenständen schneiden", sagt Ralf Lobmann von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Was Zuckerkranke über den "Diabetischen Fuß" wissen sollten.

Schere und Knipser sind tabu

Schere und Knipser sind für die Fußnägel also tabu - stattdessen verwenden Diabetiker besser nur Bimssteine und Feilen. So sinkt das Risiko, sich selbst zu verletzen. Da Fußwunden bei Diabetikern schlecht heilen, können sie schlimmstenfalls eine Amputation zur Folge haben.

80 Prozent der Amputationen vermeidbar

Jährlich werden der DDG zufolge 40. 000 Fußamputationen bei Diabetikern vorgenommen. Davon wären 80 Prozent laut den Experten vermeidbar, wenn Fußwunden schneller und besser behandelt würden. "Das Problem wird zu häufig bagatellisiert", warnte Lobmann.

Blutfluss in den Beinen und Füßen gestört

Diabetiker bekommen nicht nur leichter Fußwunden als andere - die Wunden heilen auch schlechter. Für die sensiblen Füße sind vor allem zwei Erkrankungen verantwortlich: eine Nervenschädigung (Neuropathie) oder die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit. Das bedeutet, dass der Blutfluss in den Beinen und Füßen gestört ist. Beide Krankheiten sind bei Diabetikern häufiger verbreitet und können das diabetische Fußsyndrom auslösen. Der Fuß entzündet sich und heilt nicht mehr von alleine. Notfalls muss er dann amputiert werden.

Bloß nicht barfuß laufen

Um dem vorzubeugen, ist Fußhygiene für Diabetiker besonders wichtig. So sollten die Zehenzwischenräume nach dem Duschen immer gut abgetrocknet werden, rät Lobmann. Denn auch Fußpilz wird für Diabetiker schnell zur Gefahr. Ein weiteres No-go: barfuß laufen. Dabei lauern Bakterien und Keime, für die Diabetikerfüße anfälliger sind.

Keine zu engen Schuhe tragen

"Eines der häufigsten Fehlverhalten ist aber, das falsche Schuhwerk zu tragen", sagt Lobmann. Leidet ein Diabetiker an einer Nervenschädigung, verliert er das Gefühl in seinen Füßen. "Enge Schuhe geben ihm dann ein besseres Gefühl." Der Gang fühlt sich dank enger Schuhe sicherer an. Aber Druckstellen und Blasen entstehen. Wegen des Gefühlsverlusts in den Füßen entdeckt der Betroffene sie oft zu spät.

Bei der kleinsten Verletzung direkt zum Arzt

Deshalb lautet Lobmanns wichtigster Tipp auch, den Fuß jeden Tag mit einem Spiegel zu inspizieren. "Und bei der kleinsten Verletzung direkt zum Arzt." Eine Liste von Einrichtungen, die sich auf den Diabetischen Fuß spezialisiert haben, ist auf der Webseite der DDG zu finden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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