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Krankheiten & Symptome
Herzfehler können auch im Alter entstehen

akh

23.02.2012Lesedauer: 3 Min.
Manche Herzfehler äußern sich erst im Erwachsenenalter.Vergrößern des Bildes
Manche Herzfehler äußern sich erst im Erwachsenenalter. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Rund 7.000 Babys kommen jährlich mit einem Herzfehler zur Welt. Mit manchen Fehlbildungen kann man jahrelang leben, bis sich erste Symptome äußern. Ein Herzfehler kann aber auch im Laufe des Lebens entstehen. So kann beispielsweise eine Herzerkrankung in einigen Fällen zum Loch im Herzen führen. Professor Felix Berger, Kinderkardiologe an der Berliner Charité und wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Herzstiftung, erklärt, wie man einen Herzfehler erkennt und was das für die Betroffenen bedeutet: Sieben Anzeichen für einen Herzfehler.

Vom Loch bis zu verkalkten Gefäßen

Woher ein Herzfehler kommt, ist in der Medizin noch nicht vollständig erforscht. "Wir betrachten den Herzfehler als eine Neumutation, quasi ein böser Zufall der Natur", erklärt Berger. Herzfehler sind meist eine angeborene Fehlbildung. Die Ausprägungen sind vielfältig. Am häufigsten kommt es zum sogenannten Loch im Herzen, einem Loch in der Herzscheidewand. Verengte Gefäße, verschobene Arterien oder Fehlbildungen der Herzwände und Herzklappen sind angeborene Herzfehler. Die Möglichkeit, bereits vor der Entbindung einen Herzfehler zu erkennen, sind mittlerweile gut. "Trotzdem besteht noch Verbesserungsbedarf. Die meisten Pränataldiagnostiker sind nicht auf Herzfehler spezialisiert, weshalb noch immer nicht alle frühzeitig erkannt werden", sagt der Experte.

Luftnot und blaues Blut sind Anzeichen

Egal, ob beim Kind oder beim Erwachsenen: Ein Herzfehler äußert sich durch die gleichen Symptome, wobei die Palette breit gestreut ist. Atemnot und Müdigkeit können auch Symptome für andere Herzerkrankungen sein. Ein für Herzfehler typisches Symptom ist die Blausucht. Dabei wird das Blut nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, weshalb es zu einer Blaufärbung kommt. Dieses Phänomen tritt zwar häufiger bei Kleinkindern auf, kann aber auch Erwachsene betreffen. Weitere Anzeichen einer Herzfehlererkrankung sind laut der Amerikanischen Herzstiftung Appetitlosigkeit, Verwirrtheit oder Herzrhythmusstörungen."Ein besonders häufiges Merkmal ist auch die Belastungseinschränkung. Wenn das Treppensteigen oder ein kurzer Sprint zum Bus problematisch werden, dann deutet das auf ein Herz-Problem hin", meint der Kinderkardiologe.

Bis 40 steckt das Herz viel weg

Manche Herzfehler bleiben allerdings bis ins Erwachsenenalter unbemerkt."Je nachdem, von welchem Herzfehler jemand betroffen ist, kann das Herz diesen einige Zeit lang kompensieren. Wenn man älter wird und auch die Leistungsfähigkeit des Herzens ein wenig nachlässt, treten plötzlich Symptome auf", erklärt Berger. Eine Fehlbildung, die häufig nicht diagnostiziert wird, ist das Loch in der Vorhofscheidewand. Im Vergleich zum Loch in der Herzscheidewand kann das Herz mit diesem Fehler besser umgehen. Auch eine sogenannte korrigierte Transposition der großen Arterien, also die Verschiebung der Arterien, wird oft erst ab dem 40. Lebensjahr entdeckt. Dabei sind die Arterien vertauscht: Statt an der Lunge, hängt die rechte Herzkammer an der Hauptschlagader, was den Blutkreislauf beeinflusst. Ab einem Alter von 40 bis 45Jahren kann die rechte Herzkammer den "fehlgeleiteten" Kreislauf nicht mehr kompensieren.

Nach dem Infarkt kommt das Loch

Ein Herzfehler ist aber nicht immer angeboren. "Wir unterscheiden zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Herzfehler", erklärt Berger. Ein erworbener Herzfehler kann als Folge einer Herzerkrankung auftreten. "Nach einem Herzinfarkt kommt es beispielsweise zur Narbenbildung im Herzgewebe. Aus diesen Narben kann ein Loch im Herzen entstehen", beschreibt der Experte den Verlauf.

Operation ist meist notwendig

Die meisten Herzfehler müssen irgendwann operiert werden. "Wenn nur ein kleines Loch vorhanden ist, besteht die Möglichkeit, dass dieses selbst zusammenwächst. Aber eine verschobene Arterie kriegt man nicht nur durch Medikamente an den richtigen Platz", sagt der Kardiologe. Herzrhythmusstörungen sind durch einfache Medikamente in den Griff zu kriegen. Die Operationen verlaufen allerdings nicht so dramatisch, wie viele denken. "Heutzutage können wir viel über die Herzkatheter-Technik therapieren", erklärt Berger. Die Erfolgschancen sind in jedem Fall vielversprechend. "Wir können Patienten trotz Herzfehler eine gute Lebensqualität garantieren. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass 90 Prozent aller Betroffenen bis ins hohe Alter fit bleiben", berichtet der Experte.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie unter www.kompetenznetz-ahf.de oder auf der Homepage der Deutschen Herzstiftung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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