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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Sex nach Herzinfarkt - was Betroffene beachten müssen
Nach einem Herzinfarkt fürchten Betroffene oft Einschränkungen bei der Sexualität. Die Unsicherheit ist groß: Belastet Sex das geschädigte Herz zu stark? Schwächen die Medikamente die Potenz? Gute Nachricht für Herzpatienten: Nach einem aktuellem Bericht der amerikanischen Herzgesellschaft kann man Sex nach einem überstandenen Infarkt sorglos genießen, wenn man ein paar Regeln beachtet.
Keine Scheu vor offenem Gespräch mit dem Arzt
Die American Heart Association (AHA) hat auf Basis medizinischer Studien einige Empfehlungen zusammengestellt. Zunächst gilt es, mit dem behandelnden Arzt und dem Partner offen über die Auswirkungen des Herzinfarkts oder anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die Sexualität zu sprechen. Der Arzt kann mögliche Risiken einschätzen und der Partner oder die Partnerin einfühlsam auf Ängste reagieren. Ein erfülltes Liebesleben hilft auch, depressive Phasen zu überwinden, die bei vielen Infarktpatienten auftreten.
Kurzatmig auf der Treppe? Dann besser kein Sex
Die Teilnahme an Reha-Programmen und regelmäßige körperliche Betätigung senken nach einem Infarkt das Risiko von Komplikationen beim Sex. Überdies sollten Herzpatienten dabei nicht gleich aufs Ganze gehen, sondern dem Herzkreislaufsystem die Chance geben, beim Vorspiel langsam auf Touren zu kommen. Allerdings müssen sich Patienten mit starken Herzbeschwerden so lange zurückhalten, bis sich ihr Zustand durch die Nachbehandlung stabilisiert hat. Eine einfache Faustregel besagt, dass man auf Sex verzichten sollte, wenn man schon im Ruhezustand oder bei leichter körperlicher Anstrengung wie Treppensteigen Atemnot, Herzrasen oder Brustschmerzen verspürt.
Was bei Medikamenten zu beachten ist
Die Herzexperten warnen davor, gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnete Medikamente abzusetzen, weil man befürchtet, dass sie die Potenz schwächen könnten. Ebenso raten sie Patienten mit Koronare Herzkrankheit davon ab, Potenzmittel während einer Therapie mit Nitraten einzunehmen. Dagegen seien Potenzmittel in der Regel unbedenklich für Patienten mit stabilen Herzkreislaufbeschwerden. Doch sicherheitshalber muss dies vom Arzt abgeklärt werden.
Potenzprobleme sind ein Warnsignal
Generell sollten Männer, die unter Erektionsstörungen leiden, medizinische und psychische Ursachen abklären. Mögliche Auslöser sind Ängste und Depressionen, aber auch Durchblutungsstörungen und Herzerkrankungen. Potenzprobleme können ein Vorbote für Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.