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Schnappfinger-OP: Ablauf, Heilungsdauer, Komplikationen


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Komplikationen, Heilungsdauer
Schnappfinger-OP – welche Möglichkeiten gibt es?


Aktualisiert am 15.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau mit Fingerschmerzen: Ein Schnappfinger erfordert in manchen Fällen eine OP.Vergrößern des Bildes
Ein Schnappfinger erfordert in manchen Fällen eine OP. (Quelle: AaronAmat/getty-images-bilder)

Eine Schnappfinger-OP kann nötig sein, wenn andere Methoden erfolglos waren. Welche Möglichkeiten es gibt und wann man den Finger wieder bewegen darf.

Beim sogenannten Schnappfinger handelt es sich um eine entzündliche Sehnengleitstörung der Hand. Weil bei den Betroffenen die Fingerbeugesehne gereizt und verdickt ist, kann sie nicht mehr widerstandsfrei durch die Sehnenscheide gleiten. Als Folge rastet der Finger beim Beugen förmlich ein, was mit einem schnappenden oder schnalzenden Geräusch verbunden sein kann.

Gut zu wissen

Der Fachausdruck für einen Schnappfinger (auch: schnellender Finger) lautet Tendovaginitis stenosans (lat. tendovaginitis = Sehnenscheidenentzündung, stenosans = verengend).

Entwickelt sich ein Schnappfinger, wird dieser in der Regel zuerst konservativ behandelt. Bei nur leichten Beschwerden kann es genügen, den Finger für etwa drei bis sechs Wochen mit einer Schiene ruhig zu stellen.

Bei stärkeren Beschwerden können Kortisonspritzen helfen. Dabei spritzt der Arzt oder die Ärztin den Wirkstoff um die geschwollene Sehne herum in die Hand. Oft genügt eine einmalige Spritze, deren Wirkung meist bis zu etwa einem Jahr anhält. Unter Umständen muss die Behandlung aber auch wiederholt werden.

Bessert sich der Schnappfinger unter der Kortisonbehandlung nicht, kann eine Operation infrage kommen.

Gut zu wissen

Sowohl nach einer Kortisontherapie als auch nach einem operativen Eingriff sind viele Betroffene wieder beschwerdefrei.

Schnappfinger-OP: Wie läuft sie ab?

Bei einer Schnappfinger-OP stehen zwei Verfahren zu Auswahl, die beide üblicherweise ambulant und unter örtlicher Betäubung zum Einsatz kommen:

  • perkutanes Release: Bei dieser Methode erfolgt der Eingriff durch die Haut hindurch (perkutan). Der Arzt oder die Ärztin nutzt eine Hohlnadel, um die Sehnenscheide zu teilen.
  • Spaltung des Ringbands (offene OP): Bei diesem Eingriff teilt die Ärztin oder der Arzt die Sehnenscheide über einen Hautschnitt in der Hand.

Nach einer offenen Schnappfinger-OP erhalten Betroffene Anweisungen, wie die Wunde zu pflegen ist. Möglicherweise bleibt in der Handfläche eine kleine Narbe zurück.

Schnappfinger: Nach der OP

Nach dem operativen Eingriff lässt sich der betroffene Finger normalerweise sofort wieder bewegen. Nach der Schnappfinger-OP ist jedoch für einige Tage noch ein Verband nötig. Der volle Bewegungsumfang des Fingers kehrt in der Regel nach etwa zwei Wochen wieder zurück.

Wurde der Schnappfinger offen operiert, fühlt sich Bereich möglicherweise zuerst etwas wund an. Die Beschwerden lassen jedoch für gewöhnlich innerhalb der nächsten 14 Tage nach.

Wurden bei dem Eingriff gleich mehrere Finger operiert, kann die Heilung länger dauern. Generell ist die Heilungsdauer bei einer perkutanen Schnappfinger-OP kürzer als bei einer offenen OP, da hierbei keine größere Wunde an der Hand entsteht.

Zur Nachbehandlung können physiotherapeutische Übungen ratsam sein, um die spätere Bewegungsfähigkeit des Fingers zu fördern.

Leichtere Tätigkeiten wie etwa das Schreiben mit einer Computertastatur lassen sich meist sofort nach der Schnappfinger-OP wieder ausüben. Auch Autofahren ist oft bereits etwa drei bis fünf Tage danach wieder möglich. Sportliche Aktivitäten können häufig etwa zwei bis drei Wochen nach abgeschlossener Heilung wieder aufgenommen werden, sofern die Hand wieder normal greifen kann.

Mögliche Komplikationen

Grundsätzlich sind die bei einer Schnappfinger-OP zum Einsatz kommenden Methoden gut erprobt und sicher. Wie bei jeder Operation besteht dennoch ein gewisses Risiko für Komplikationen. Diese kommen insgesamt jedoch selten vor. Mögliche Komplikationen sind zum Beispiel:

  • Wundinfektionen
  • Blutungen
  • Fingersteifigkeit und/oder Schmerzen im Finger
  • Nervenschäden oder Schäden an der Beugesehne
  • empfindliches Narbengewebe
  • verdicktes, gerötetes Narbengewebe

Schnappfinger-OP: Wie lange ist man krankgeschrieben?

Die Frage, wie lange Betroffene nach einer Schnappfinger-OP krankgeschrieben werden, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Dauer hängt unter anderem von der Art des Eingriffs ab sowie davon, ob nur einer oder mehrere Finger operiert wurden und welche Tätigkeit Betroffene ausüben.

Bei einem Bürojob etwa ist möglicherweise keine Krankschreibung nötig. Wird bei der Arbeit jedoch viel mit den Händen gearbeitet, kann eine Krankschreibung von bis zu vier Wochen angebracht sein.

Schnappfinger: Heilt er auch ohne Behandlung?

Dass ein Schnappfinger von allein heilt, kommt nur selten vor. In den meisten Fällen nehmen die Beschwerden ohne Behandlung allmählich zu.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 6.6.2024)
  • "Trigger Finger". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 5.2.2024)
  • "Trigger finger". Online-Informationen von Patient.info: patient.info (Stand: 27.4.2022)
  • "Trigger finger". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 18.3.2022)
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