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Lungenentzündungen in China: Was die Ursache sein könnte


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China gibt der WHO Rätsel auf
Was die Ursache der Lungenerkrankung sein könnte


23.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Häufung von Lungenentzündungen in China: Bei Kindern zeigen sich häufig andere Symptome.Vergrößern des Bildes
Häufung von Lungenentzündungen in China: Bei Kindern zeigen sich häufig andere Symptome. (Quelle: Sorapop Udomsri/imago-images-bilder)

Lungenentzündungen töten jährlich Tausende Menschen weltweit. In China kommt es derzeit aber zu einem besonders starken Aufkommen. Aus welchem Grund?

Im Norden Chinas kommt es derzeit zum gehäuften Auftreten von Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen bei Kindern. Ein Zustand, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für besorgniserregend hält. Sie fordert von der Regierung Chinas Informationen zu den Ausbrüchen.

Die chinesischen Behörden führten den Anstieg bisher auf die Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen und die Verbreitung bekannter Krankheitserreger zurück. Auch in Deutschland hatte es nach der Aufhebung besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben. Die WHO hingegen erklärte, es sei bisher nicht klar, ob insbesondere die Lungenentzündungen mit einem allgemeinen Anstieg der Atemwegsinfektionen zusammenhängen oder ob es sich dabei um unabhängige Ereignisse handelt.

Generell gibt es viele Auslöser, die eine Lungenentzündung hervorrufen können. Ein Überblick.

Ursachen einer Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, ist eine ernste Erkrankung, bei der die Lungenbläschen (Alveolen) und das umgebende Lungengewebe einseitig oder beidseitig entzündet sind.

Der derzeitige Ausbruch der Lungenentzündungen liegt in einer typischen Jahreszeit für die Atemwegserkrankung. Denn sie entwickeln sich vor allem im Herbst und im Winter. Hinter einer typischen Lungenentzündung stecken in der Regel bestimmte Bakterien – in den meisten Fällen Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae), gelegentlich auch die Art Haemophilus influenzae.

Seltener lösen auch andere Erreger eine Lungenentzündung aus, wie:

  • Viren, etwa das Grippevirus oder das Coronavirus SARS-CoV-2
  • Bakterien wie Mykoplasmen (Mycoplasma pneumoniae), Chlamydien (Chlamydia pneumoniae) oder Legionellen
  • Pilze.

In Ausnahmefällen entsteht eine Lungenentzündung auch durch chemische oder physikalische Faktoren, wie zum Beispiel Medikamente, eingeatmete Giftstoffe, Strahlung, eine gestörte Durchblutung in der Lunge oder auch allergische Reaktionen. Fachleute sprechen dann nicht von einer Pneumonie, sondern von einer Pneumonitis.

Derzeit werden vor allem das Influenzavirus, das Coronavirus und Mykoplasmen als Auslöser für den Ausbruch in China diskutiert.

Lungenentzündung: Übertragung und Ansteckung

Stecken Bakterien wie die Pneumokokken hinter der Lungenentzündung, können diese per Tröpfcheninfektion von einem Menschen auf andere übertragen werden – also durch Husten, Niesen, Sprechen oder Lachen. In dicht besiedelten Gebieten können sich die Erreger daher schnell ausbreiten. Nicht immer muss das aber auch zu einem Ausbruch der Krankheit führen.

Der Grund: Werden solche erregerhaltigen Tröpfchen eingeatmet, können diese auf die Schleimhaut im Nasenrachenraum gelangen und sich dort ansiedeln. In den meisten Fällen löst solch eine Ansteckung jedoch keine Lungenentzündung aus. Denn das Immunsystem kann die Erreger normalerweise bekämpfen.

Ist die körpereigene Abwehr jedoch geschwächt, kann es zu einer Infektion und damit zu einer Lungenentzündung kommen. Denn dann können sich die Pneumokokken im Nasenrachenraum vermehren und über die Atemwege bis in die Lunge und andere Körperbereiche ausbreiten. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gehören somit zur Risikogruppe von Lungenentzündungen. Ein höheres Erkrankungsrisiko haben daher beispielsweise:

  • Säuglinge und Kleinkinder
  • ältere Menschen
  • Raucher
  • Alkoholkranke
  • Diabetiker
  • Krebskranke
  • Asthmatiker
  • Herzkranke.

Symptome einer Lungenentzündung

Bei einer Lungenentzündung können unterschiedliche Symptome auftreten, abhängig davon, welche Erreger die Erkrankung ausgelöst haben. Auch das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand spielen eine Rolle.

Wird die Lungenentzündung durch Pneumokokken ausgelöst, äußert sie sich meist durch:

  • Husten mit Auswurf
  • allgemeines Krankheits- und Schwächegefühl
  • hohes Fieber und Schüttelfrost
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • erhöhten Puls.

Verursachen andere Erreger als Pneumokokken eine Lungenentzündung, sprechen Fachleute von einer atypischen Lungenentzündung. Eine atypische Lungenentzündung verursacht etwas andere Symptome und verläuft meist unauffälliger. Möglich sind zum Beispiel Anzeichen wie:

Lungenentzündung: Symtptome bei Kindern sind anders

Noch mal anders verlaufen die Symptome bei Kindern. Zwar können Kinder ebenso wie Erwachsene typische Symptome wie hohes Fieber mit Schüttelfrost und Husten mit Auswurf haben. Manchmal fehlen diese Anzeichen jedoch. Häufig zeigt sich eine Lungenentzündung beim Kind eher durch unerwartete Symptome wie Bauchschmerzen. Babys mit Lungenentzündung wirken oft apathisch, wollen nicht trinken oder erbrechen sich.

Weitere mögliche Symptome einer Lungenentzündung bei Kindern sind:

  • Atemnot mit hörbaren Atemgeräuschen
  • sichtbare Hauteinziehungen zwischen den Rippen beim Atmen
  • Nasenflügel bewegen sich synchron zur Atmung mit (sog. Nasenflügeln).

Wie eine Lungenentzündung verläuft, lässt sich nicht allgemein vorhersagen, denn die Heilungsdauer hängt von mehreren Faktoren ab. Als Faustformel gilt jedoch: Bei ansonsten Gesunden heilen Lungenentzündungen nach Beginn der Therapie normalerweise innerhalb von etwa zwei bis drei Wochen ab. In der Regel kann eine Lungenentzündung dabei ambulant beziehungsweise zu Hause behandelt werden. Wie sich eine Lungenentzündung behandeln lässt und wie Sie der Erkrankung vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • reuters.com: "WHO asks China for detail on respiratory illness outbreaks". (Stand: 23. November 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Lungenentzündung". (Stand: März 021)
  • gesundheitsinformation.de: "Lungenentzündung: Was ist bei Kindern zu beachten?" (Stand: März 2021)
  • deximed.de: "Lungenentzündung (Pneumonie)". (Stand: Juni 2021)
  • gesund.bund.de: "Lungenentzündung". (Stand: 3Mai 2021)
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2021
  • "Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie ("PDF). AWMF-Reg.-Nr. 020/013 (Stand: September 2017)
  • "Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin: Pneumonie, ambulant erworben, Behandlung und Prävention von erwachsenen Patienten" (PDF). AWMF-Reg.-Nr. 020/020 (Stand: März .2021)
  • lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: Dezember 2021)
  • impfen-info.de (Abrufdatum: Dezember 2021)
  • Mit Material der nachrichtenagentur dpa
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