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Schadet nicht nur der Lunge
Das macht Rauchen mit dem Herzen

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 11.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Raucher steht am Fenster: Neben der Krebsgefahr, die von Zigaretten ausgeht, ist auch das Risiko für Erkrankungen von Herz und Gefäßsystem erhöht.Vergrößern des Bildes
Raucher steht am Fenster: Neben der Krebsgefahr, die von Zigaretten ausgeht, ist auch das Risiko für Erkrankungen von Herz und Gefäßsystem erhöht. (Quelle: Tamara Dragovic/getty-images-bilder)
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Rauchen ist nicht nur der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für die Entstehung von Krebs, sondern auch einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer auf Zigaretten verzichtet, trägt einen wesentlichen Teil zu seiner Herzgesundheit bei.

Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge sind bei Männern neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen. Neben der Krebsgefahr, die von Zigaretten ausgeht, ist auch das Risiko für Erkrankungen von Herz und Gefäßsystem erhöht. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sterben jedes Jahr fast 40.000 Menschen an einer tabakbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelschwäche gehören zu den häufigsten Herzkrankheiten.

Warum ist Rauchen so riskant für das Herz?

Nikotin ist nur einer von Tausenden Inhaltsstoffen, die in Tabakrauch enthalten sind. Die schädlichen Substanzen haben gravierende Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. So trägt Rauchen erheblich zur Verhärtung und Verengung der Blutgefäße bei. Mediziner sprechen von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Zigaretten fördern den Verschleiß der Herzgefäße auf verschiedene Weise:

  • Der Herzmuskel von Rauchern ist schlechter mit Sauerstoff versorgt.
  • Rauchen verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck.
  • Die im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen fördern Entzündungsreaktionen.
  • Rauchen fördert die Blutgerinnung und verklebt die Blutplättchen.
  • Tabakkonsum erhöht den LDL-Cholesterinspiegel.

Alle diese Faktoren begünstigen Ablagerungen an den Gefäßwänden. Arteriosklerose ist die Ursache der koronaren Herzkrankheit. Eine KHK geht immer einem Herzinfarkt voraus.

Warum ist LDL-Cholesterin eine Gefahr für das Herz?

Das häufig als „böse“ bezeichnete LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) gilt als eigenständiger Risikofaktor für Arteriosklerose. LDL-Cholesterin kann man sich wie eine kleine Schubkarre aus Eiweißen vorstellen, die Fett (Cholesterin) zu den verschiedenen Organen transportiert. Ist mehr Cholesterin vorhanden, als die Zellen aufnehmen können, gibt LDL das Cholesterin in das Blut ab. Dort kann es sich an den Gefäßwänden ablagern.

Nicht nur, dass das Rauchen den LDL-Spiegel erhöht: Die giftigen Substanzen im Tabakrauch begünstigen die Ablagerungen (Plaques) zusätzlich. Sie greifen das sogenannte Endothel an, die Innenwand der Gefäße. Die Fettmoleküle des LDL-Cholesterins können sich an der geschädigten, rauen Gefäßwand leichter ablagern.

Reparatur der Gefäße bringt Vernarbungen mit sich

Die Verengung der Gefäße wird durch einen weiteren Faktor vorangetrieben: Die Muskelzellen der Blutgefäße bilden Bindegewebsfasern, um die Schäden zu reparieren. Die dabei entstehenden Vernarbungen bilden zusammen mit den LDL-Fettmolekülen die Plaques. Je stärker diese Ablagerungen ausgeprägt sind, desto stärker sind die Gefäße verengt. Verstopft eine Plaque ein Blutgefäß komplett oder platzt auf und ein Blutgerinnsel bildet sich, so drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Rauchen wirkt sich ungünstig aus, denn es verändert die Eigenschaften des Blutes. Es wird zähflüssiger. Damit ist es ein zusätzlicher Risikofaktor für die Bildung von Blutgerinnseln.

Mit dem Rauchen aufhören, lohnt sich

Bereits eine Zigarette am Tag verdoppelt das Risiko für eine Herzkrankheit, warnt die BZgA. Aufhören lohnt sich. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge sinkt der Blutdruck bereits eine Woche nach dem Rauchstopp. Zwei Jahre nach dem Rauchstopp hat ein Ex-Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Nichtraucher. Nach fünf Jahren ist das Risiko für einen Exraucher, einen Herzinfarkt zu erleiden, auf das Niveau eines Nichtrauches gesunken.

Noch einen Vorteil hat der Verzicht auf Zigaretten: Die medikamentöse Therapie schlägt bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser an. Der Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter.

Sieben weitere Risikofaktoren für ein krankes Herz

Neben dem Rauchen gibt es noch weitere Risikofaktoren für eine Erkrankung des Herzens. Dazu gehören:
Genetische Faktoren

  • Das Alter
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Ungesunde Ernährung
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus Typ 2

Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes wiederum werden ihrerseits durch das Rauchen gefördert. Auch Passivrauchen schädigt das Herz-Kreislauf-System – und erhöht das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um 25 bis 30 Prozent.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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