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Nächtlicher Harndrang kann auf Herzschwäche hinweisen


Nicht nur Prostataprobleme
Nächtlicher Harndrang kann auf ernste Erkrankung hinweisen

Von dpa, mra

Aktualisiert am 28.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann auf der Toilette: Wenn der Schlaf zweimal oder öfter für das Wasserlassen nachts unterbrochen werden muss, spricht man von Nykturie.Vergrößern des Bildes
Ein Mann auf der Toilette: Wenn der Schlaf zweimal oder öfter für das Wasserlassen nachts unterbrochen werden muss, spricht man von Nykturie. (Quelle: gpointstudio/getty-images-bilder)
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Dicke Beine und Sie müssen nachts ständig auf die Toilette? Das kann nicht nur ein Hinweis auf Prostataprobleme, sondern auch auf eine Herzerkrankung sein.

Eine Herzschwäche kann sich durch vermehrten nächtlichen Harndrang bemerkbar machen. Wenn tagsüber zudem beide Beine angeschwollen sind, sei das ein Warnsignal, erläutert der Berufsverband Deutscher Internisten.

Bemerken Sie solche Symptome, sollten Sie daher "unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Leistungsfähigkeit des Herzens zu untersuchen", rät der Kardiologe Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK).

Wasser strömt nachts aus den Venen in die Blase

Denn wenn das Herz zu schwach ist, um für eine ausreichende Blutzirkulation zu sorgen, dringt Wasser aus den prall gefüllten Venen ins Gewebe ein. Dies ist für das Anschwellen der Beine verantwortlich. "Nachts, wenn die Beine im Liegen entlastet sind, strömt das Wasser zurück und füllt die Blase", erklärt Smetak. Je stärker die Herzschwäche ausgeprägt ist, desto häufiger entsteht nachts ein Harndrang.

Bei der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist das Herz nicht mehr so leistungsfähig wie ein gesundes Herz. Es kann das Gewebe des Körpers nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen.

Herzschwäche kann Leber beeinflussen

Auch in anderen Organen, wie in den Lungen und im Bauchraum, kann sich Wasser stauen, was Atemnot und Störungen der Leberfunktion zur Folge haben kann. Smetak warnt, dass bei diesen Anzeichen das Risiko einer sogenannten koronaren Herzkrankheit (KHK), also einer starken Verengung der Herzkranzgefäße bestehe. Sie ist der häufigste Auslöser für Herzschwäche.

Wenn die Durchblutung der Herzkranzgefäße zu stark eingeschränkt ist, könne es sogar zu einem Herzinfarkt kommen, sagt Smetak. Eine Studie aus den USA habe dies bestätigt. Sie hat ergeben, dass Männer, die jünger als 60 Jahre sind und nachts oft zur Toilette gehen, später häufiger eine KHK entwickelten. Über einen Zeitraum von 17 Jahren befragten die Forscher 2.447 Männer zwischen 40 und 79 Jahren. Dabei hätten sie einen Zusammenhang zwischen häufigem Harndrang und der gefährlichen Herzkrankheit herausgefunden.

Auf diese Warnsignale müssen Sie achten

Neben Wasseransammlungen an Gelenken, Unterschenkeln und am Bauch – sogenannte Ödeme – ist andauernde Müdigkeit ein typisches Symptom für eine chronische Herzschwäche. Wichtig ist, sich selbst genau zu beobachten und Beschwerden nicht zu verdrängen. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Brauchen Sie an jedem Treppenabsatz eine Pause?
  • Lassen Sie eher den Bus wegfahren, als ihn mit einem kleinen Spurt zu erwischen?
  • Sagen Sie öfter Sporttermine ab, weil Sie sich zu schlapp fühlen?

Lautet die Antwort mehrmals Ja, sollten Sie Ihr Herz untersuchen lassen. Nur der Besuch beim Arzt kann klären, ob es sich um eine Herzerkrankung handelt. Je früher die Herzschwäche erkannt wird, desto größer sind die Chancen, sie wirksam zu behandeln.

Bewegung kann dem Herz helfen

Neben der Einnahme von Medikamenten ist auch regelmäßige Bewegung wichtig. "Am besten geeignet sind für Menschen mit einer Herzschwäche Ausdauersportarten wie Gehen, Walken oder Fahrradfahren, nicht jedoch Schwimmen, da der Druck des Wassers ein Ansteigen des Blutdrucks bewirkt", sagt Smetak.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Deutsche Herzstiftung
  • Eigene Recherche
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