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Kreislaufprobleme durch Stress – was kann dahinterstecken?


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Psychisch bedingte Beschwerden
Kreislaufprobleme durch Stress – was kann dahinterstecken?


Aktualisiert am 21.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann sitzt am Laptop und hat KreislaufproblemeVergrößern des Bildes
Kreislaufprobleme wie Schwindel können auch durch psychische Einflüsse wie Stress ausgelöst sein. (Quelle: Phira Phonruewiangphing/getty-images-bilder)
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Für Schwindel, Übelkeit und Benommenheit lässt sich nicht immer eine körperliche Ursache finden. Können Kreislaufprobleme auch durch Stress entstehen?

Wer über Kreislaufprobleme klagt, meint damit meist Beschwerden wie Schwindel, Benommenheit und Gangunsicherheit. Jedes dieser Symptome kann zahlreiche Ursachen haben – keineswegs nur körperliche: Auch psychische Belastungen können sich heftig auf das physische Allgemeinbefinden niederschlagen.

Wie wirkt sich Stress auf den Kreislauf aus?

Akuter Stress aktiviert den Kreislauf normalerweise. Wenn das Gehirn akute Belastungen wie eine drohende Gefahr registriert, schüttet es verschiedene Botenstoffe aus, sogenannte Stresshormone. Diese sorgen dafür, dass der Körper vorübergehend leistungsfähiger wird – unter anderem, indem sie das Herzkreislaufsystem anregen:

  • Das Herz schlägt schneller,
  • der Blutdruck erhöht sich und
  • die Atmung beschleunigt sich.

All das zielt vor allem darauf ab, die Muskeln und das Gehirn kurzfristig mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen auszustatten – oder einfach formuliert: den für den Kampf oder die Flucht wichtigen Organen mehr Treibstoff zu liefern.

Kreislaufprobleme durch Stress – ist das möglich?

Gerade länger anhaltender oder wiederkehrender Stress, der in eine seelische Überlastung mündet, kann die an der Stressreaktion beteiligten Organe nachhaltig schädigen oder in ihrer Aktivität beeinflussen. Dann können verschiedenste körperliche Beschwerden entstehen, zu denen oft auch Kreislaufprobleme wie Schwindel und Benommenheit zählen.

Manchmal treten diese nur vorübergehend auf, in anderen Fällen häufiger. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn der Dauerstress eine psychische Erkrankung wie eine Angststörung auslöst, die sich ebenfalls durch Schwindel, Benommenheit und andere Kreislaufprobleme äußern kann.

Wer bei Stress an Kreislaufproblemen leidet und einen Zusammenhang vermutet, könnte damit also durchaus rechthaben. Nichtsdestotrotz ist es sehr wichtig, die Beschwerden ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen. Denn nur eine Ärztin oder ein Arzt kann feststellen, welche Ursache den Kreislaufproblemen zugrunde liegt und eine geeignete Behandlung einleiten.

Kreislaufprobleme durch Stress – was hilft?

Selbst wenn die Kreislaufprobleme "nur" unter Stress auftreten, wird die Ärztin oder der Arzt zunächst ermitteln, ob die Beschwerden auch durch eine körperliche Erkrankung begünstigt oder verursacht sein könnten. Etwa durch eine Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebennierenrinde (Morbus Addison) oder eine Anämie (Blutarmut).

Dazu ist eine gründliche Diagnostik notwendig, zu der ein ausführliches Gespräch und gegebenenfalls verschiedene Untersuchungen gehören.

Im Gespräch wird sich die Ärztin oder der Arzt auch ein Bild von den seelischen Einflüssen machen, die für die Kreislaufprobleme verantwortlich sein könnten. Gelangt sie oder er dabei zu der Vermutung, dass die betroffene Person eine psychische Erkrankung hat, steht im nächsten Schritt ein Termin in einer psychotherapeutischen Praxis an.

Eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut kann im Gespräch herausfinden, ob die betroffene Person tatsächlich eine psychische Erkrankung hat, und wenn ja, welche. Zudem kann die Therapeutin oder der Therapeut beurteilen, welche Art von Behandlung am besten helfen könnte.

Kreislaufprobleme durch Stress – auch indirekter Zusammenhang denkbar

Stress kann eine Reihe von psychischen Krankheiten begünstigen oder auslösen, die ihrerseits indirekt zu körperlichen Beschwerden führen. Ein Beispiel sind Essstörungen. Der Hungerzustand geht oftmals mit einem langsameren Herzschlag und einem niedrigen Blutdruck einher. Dieser wiederum macht sich typischerweise durch Kreislaufprobleme wie Schwindel bemerkbar. (Mehr über diesen Zusammenhang erfahren Sie im Artikel "Was niedriger Blutdruck mit der Psyche zu tun hat".)

Darüber hinaus kann die medikamentöse Behandlung einer psychischen Erkrankung in einigen Fällen zu niedrigem Blutdruck führen: Bei bestimmten Antidepressiva, etwa Amitriptylin, Trimipramin, Doxepin und Tranylcypromin, zählt die sogenannte orthostatische Hypotonie zu den möglichen Nebenwirkungen. Das ist eine Form niedrigen Blutdrucks, die kurz nach dem Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen auftritt.

Fazit

Kreislaufprobleme können durch Stress ausgelöst oder begünstigt werden. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie keine medizinische und/oder psychotherapeutische Behandlung erfordern. Wer bei Stress Schwindel, Benommenheit oder andere Kreislaufprobleme verspürt, sollte sie daher ärztlich abklären und gegebenenfalls behandeln lassen. Eine geeignete Anlaufstelle ist zunächst die hausärztliche Praxis. Besteht der Verdacht einer psychischen Erkrankung, kann eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut helfen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 14.9.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 14.9.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 14.9.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 14.9.2023)
  • "Hypotonie". Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Stand: 18.5.2022)
  • "Stress: Auswirkungen auf Körper und Psyche". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: www.gesund.bund.de (Stand: 31.1.2022)
  • Fritzsche, K., Wirsching, M.: "Basiswissen Psychosomatische Medizin und Psychotherapie". Springer Berlin, Heidelberg 2020
  • Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM), Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM). "Funktionelle Körperbeschwerden (S3-Leitlinie)". AWMF-Registernr. 051-001 (Stand: 18.7. 2018)
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