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Kreislaufprobleme und Kribbeln in Armen und Beinen – was tun?


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Viele Ursachen denkbar
Kreislaufprobleme und Kribbeln in Armen und Beinen – was tun?


09.10.2023Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau sitzt auf der Couch und hält sich das Bein.Vergrößern des Bildes
Wenn Kreislaufprobleme mit einem Kribbeln in Armen und/oder Beinen begleitet sind, können zahlreiche Ursachen dahinterstecken – harmlose und krankhafte. (Quelle: justocker/getty-images-bilder)
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Kreislaufprobleme gehen nicht immer nur mit typischen Symptomen wie Schwindel einher. Was heißt es, wenn ein Kribbeln in Armen und Beinen zu spüren ist?

Bei Kreislaufproblemen handelt es sich um Beschwerden, die bei zu niedrigem Blutdruck auftreten können. Dazu gehören insbesondere Schwindel, Benommenheit, Konzentrationsprobleme und Gangunsicherheit. Das Gehirn wird nicht ausreichend durchblutet, erhält also nicht genug Sauerstoff und Nährstoffe, um seine Aufgabe wie üblich erfüllen zu können. Der niedrige Blutdruck kann jedoch auch noch weitere Symptome verursachen, zum Teil auch in anderen Körperregionen als im Kopf.

Wenn Arme oder Beine kribbeln, wird das mitunter ebenfalls auf ein Kreislaufproblem zurückgeführt. Kribbeln ist allerdings kein typisches Anzeichen für einen zu niedrigen Blutdruck. Werden die Gliedmaßen schlecht durchblutet, kann das zwar dazu führen, dass die betroffene Person dort – insbesondere in den Händen und Füßen – friert. Kreislaufprobleme in Verbindung mit kalten Händen oder Füßen sprechen also für einen niedrigen Blutdruck als Ursache.

Wer über ein "Kribbeln" klagt, meint damit aber kein Kältegefühl, sondern nadelstichartige Reize, die scheinbar "von selbst" auftreten, also nicht durch tatsächliche Berührungen entstehen. Manchmal ist auch von einem Prickeln oder Ameisenlaufen die Rede. Fachleute bezeichnen Missempfindungen dieser Art als Parästhesien.

Kribbeln in Armen und Beinen – was steckt dahinter?

Hinter einem Kribbeln in Armen und Beinen kann sich eine Vielzahl von Ursachen verbergen, zu denen sowohl harmlose als auch krankhafte zählen. Der wohl bekannteste harmlose Grund ist das "Einschlafen" von Gliedmaßen: Verharrt jemand zu lange in einer bestimmten Position, kann ein Nerv "abgeklemmt" und unterversorgt werden, was die Reizweiterleitung vorübergehend stört. Die Folge ist zunächst ein Taubheitsgefühl im betroffenen Körperteil und anschließend, wenn die Person die Position wechselt und die Empfindungen zurückkehren, ein Kribbeln.

Dieses geht für gewöhnlich nicht mit Kreislaufproblemen einher. Diese können aber gleichzeitig auftreten – insbesondere, wenn die oder der Betroffene mit positionsabhängigem niedrigem Blutdruck zu kämpfen hat, welcher sich durch Kreislaufprobleme kurz nach dem Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen äußert.

Kribbeln kann auch auf Krankheiten hinweisen

Wer nicht nur einmalig und vorübergehend, sondern öfter oder ununterbrochen ein Kribbeln in den Armen und Beinen verspürt, sollte dieses ärztlich abklären lassen. Dasselbe gilt für wiederkehrende Kreislaufprobleme. Denn die Liste der Krankheiten, die als Ursachen dieser Beschwerden infrage kommen, ist lang. Und um dem tatsächlichen Grund auf die Schliche zu kommen, ist in der Regel eine sorgfältige Diagnostik notwendig, die nur eine Ärztin oder ein Arzt durchführen kann.

Eine recht verbreitete Erkrankung, die für beide Arten von Symptomen verantwortlich sein könnte, ist die Migräne. Sie kann sich durch zahlreiche Beschwerden bemerkbar machen – auch durch solche, die sich wie Kreislaufprobleme anfühlen, wie zum Beispiel Schwindel, Kopfweh und Übelkeit.

Viele Betroffene haben vor dem Beginn der eigentlichen Migräneattacke sogenannte Auren. Das sind vorübergehende Störungen, die das Nervensystem betreffen und unter anderem Missempfindungen verursachen können. Das Kribbeln beginnt dabei typischerweise in einer Hand und breitet sich dann weiter aus, mitunter bis ins Gesicht.

Eine andere häufige krankhafte Ursache eines Kribbelns in den Gliedmaßen ist die Polyneuropathie. Damit sind Schädigungen im peripheren Nervensystem gemeint, jener Nerven also, die Signale von außerhalb des Körpers oder den Organen an das zentrale Nervensystem weiterleiten. (Peripher heißt "am Rande".) Eine Polyneuropathie entwickelt sich meist als Folgeerkrankung von Diabetes mellitus oder Alkoholismus, kann aber auch durch Mangelerscheinungen oder bestimmte Arzneimittel entstehen.

Kreislaufprobleme sind kein übliches Symptom einer Polyneuropathie. Die Betroffenen berichten jedoch mitunter von Schwindelgefühlen oder Gangunsicherheit. Im Gegensatz zu Kreislaufproblemen lassen sich diese Beschwerden nicht auf eine verminderte Durchblutung des Gehirns zurückführen, sondern auf die Nervenschädigung.

Warnzeichen für einen Schlaganfall

Wer bei heftigen Kreislaufproblemen und einem Kribbeln in den Armen und/oder Beinen einen Schlaganfall befürchtet, muss nicht irren: Ein Schlaganfall kündigt sich oft durch plötzlich auftretende Symptome an, zu denen auch Schwindel mit Gangunsicherheit, starke Kopfschmerzen sowie ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl gehören können. Die Empfindungsstörungen treten dabei aber meist nur auf einer Körperseite auf, selten beidseitig.

Ein Schlaganfall ist nicht immer sofort als solcher zu erkennen. Dabei helfen kann der sogenannte FAST-Test, der folgende Schritte vorsieht:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, ist das ein Anzeichen für eine Lähmung.
  • Arms (Arme): Fordern Sie die Person auf, beide Arme gleichzeitig zu heben, die Handflächen nach oben zu drehen und die Arme so für einige Sekunden zu halten. Wenn ein Arm absinkt, kann das ebenfalls auf eine Lähmung hindeuten.
  • Speech (Sprache): Geben Sie der Person einen einfachen Satz zum Nachsprechen vor. Gelingt ihr das nicht oder ist die Aussprache verwaschen, kann das ein Hinweis auf eine Sprachstörung sein.
  • Time (Zeit): Hat eine oder mehrere der genannten Aufgaben Schwierigkeiten bereitet, gilt es, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Fazit: Was tun bei Kreislaufproblemen und Kribbeln in Armen und Beinen?

Kreislaufprobleme, die mit einem Kribbeln in den Armen und Beinen einhergehen, können harmlos sein, aber auch krankhafte Ursachen haben. Was im Einzelfall dahintersteckt, lässt sich in der Regel nur durch eine ärztliche Untersuchung klären. Treten die Symptome immer wieder auf, ist daher ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt zu empfehlen. Zunächst ist die hausärztliche Praxis eine geeignete Anlaufstelle. Gehen die Beschwerden mit Warnzeichen für einen Schlaganfall einher, ist ein sofortiger Anruf beim Rettungsdienst unbedingt notwendig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Abrufdatum: 9.10.2023)
  • "Es kribbelt und krabbelt. Was hinter Empfindungsstörungen stecken kann". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 9.4.2020)
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