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Stuhlgang: Starkes Pressen kann böse Folgen haben


Bloß keine Eile auf der Toilette
Starkes Pressen kann böse Folgen haben

Von t-online, akl

Aktualisiert am 29.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Starkes Pressen bei hartem Stuhlgang sollte man besser vermeiden.Vergrößern des Bildes
Starkes Pressen bei hartem Stuhlgang sollte man besser vermeiden. (Quelle: sb-borg/getty-images-bilder)
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Wem es auf der Toilette nicht schnell genug geht, neigt oft zu starkem Pressen und Drücken. Beides kann negative gesundheitliche Folgen haben. Warum Sie sich beim Toilettengang mehr Zeit lassen sollten.

Wenig Zeit oder harter Stuhlgang sind häufige Gründe, warum Menschen beim Toilettengang ungeduldig werden. Sie versuchen, durch Pressen und Drücken ihr "großes" oder "kleines Geschäft" schneller zu beenden. Den wenigsten ist dabei bewusst, welche Schäden sie durch ihr Verhalten anrichten können. Wir haben die fünf wichtigsten zusammengestellt.

1. Starkes Pressen beim Stuhlgang fördert Hämorrhoiden

Wer beim "großen Geschäft" regelmäßig presst, erhöht das Risiko für Hämorrhoiden. Bei diesen handelt es sich um vergrößerte Gefäßpolster am Ende des Enddarms, die sich durch Symptome wie hellrote Blutungen, Juckreiz, Brennen und Nässen bemerkbar machen. Sie können entstehen, wenn starker Druck auf die Gefäße und das Gewebe im Bauchraum und Darmbereich ausgeübt wird.

Ältere Menschen sind häufiger betroffen, da bei ihnen das Bindegewebe an Festigkeit verliert. Aber auch bei jungen Menschen können sich die Schwellungen bilden. Doch es gibt Maßnahmen, um vorzubeugen: Wer ausreichend trinkt und sich ballaststoffreich ernährt, hält den Stuhl weich und beugt so Verstopfung vor.

2. Analfissur: Wenn der After beim Drücken einreißt

Starkes Pressen beim Stuhlgang kann nicht nur die Bildung von Hämorrhoiden fördern, sondern in schlimmen Fällen auch zu einer Analfissur führen. Dabei handelt es sich um einen meist sichtbaren Schleimhauteinriss im Bereich des Aftereingangs, der sich durch starke Schmerzen, aber auch Blutungen bemerkbar macht. Harter Stuhl, Verstopfung und heftiges Pressen gehören unter anderem zu den Auslösern. Eine Analfissur sollte in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden.

3. Starkes Pressen kann den Enddarm herausdrücken

Ein sogenannter Darmvorfall (Rektumprolaps) kann ebenso durch Pressen infolge von Verstopfung verursacht werden. Dabei treten Teile des Darms aus dem Anus aus. Es gibt verschiedene Schweregrade. Nicht immer kommt es zu Beschwerden und viele merken nicht einmal, dass sie betroffen sind. Doch es kann auch passieren, dass sich der Enddarm bei den Patienten beim After von innen nach außen stülpt. Experten zufolge sind Frauen häufiger betroffen.

4. Risiko für Blasenentzündung steigt

Wer seine Blase mit Druck entleert, ist zwar schneller fertig, doch die Blase leidet. Denn durch das Pressen entsteht ein Unterdruck, der dazu führen kann, dass etwas Urin zurückbleibt. Dieser sogenannte Restharn ist ein Nährboden für Bakterien und erhöht das Risiko für eine Blasenentzündung (Zystitis). Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Blasenschleimhaut oder der gesamten Blasenwand. Typische Symptome sind Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. In schlimmen Fällen kann sich eine Blasenentzündung auch zu einer schmerzhaften Nierenbeckenentzündung entwickeln.

Besonders Frauen leiden unter immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Wichtig ist, dass man sich beim Wasserlassen Zeit nimmt und die Blase entspannt leer laufen lässt – auch wenn es etwas länger dauert. Auch auf eine angespannte Hockstellung sollten Frauen besser verzichten.

5. Druck beim Urinieren kann Blasenvenen platzen lassen

Auch Männer haben mit zunehmendem Alter häufig Probleme beim Wasserlassen und neigen dazu, durch Pressen die Entleerung der Blase zu unterstützen. Das ist zum Beispiel bei einer Vergrößerung der Prostata der Fall, bei der die Harnröhre eingeengt wird. Männer sollten den Besuch beim Urologen nicht scheuen. Auf starkes Pressen sollte auf jeden Fall verzichtet werden.

Im Zweifel besser einen Arzt aufsuchen

Wenn regelmäßige Bewegung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ballaststoffreiche Ernährung nicht helfen und Sie weiter unter zu hartem Stuhlgang oder einer Verstopfung leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen zu klären. Wer stattdessen das Problem aus Scham verschweigt, ständig zu Abführmitteln greift oder auf Toilette weiterhin stark presst, schadet dem empfindlichen Afterbereich und erhöht sein Risiko, ernsthaft zu erkranken. Dass solche Erkrankungen häufig übersehen werden, ist ein weiteres wichtiges Argument, warum harter Stuhlgang, sofern er länger andauert, vom Arzt abgeklärt werden sollte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Hämorrhoiden. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Analfissur. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Oktober 2017)
  • Blasenentzündung (Zystitis): Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie: S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden (PDF). AMWF-Register-Nr.: 081/007 (Stand: April 2019)
  • Hämorrhoiden. Online-Informationen auf Amboss, www. amboss.com (abgerufen am 4.5.2021)
  • Vergrößerte Hämorrhoiden. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 18.10.2017)
  • Enddarmvorfall. Deximed Hausarztwissen online, www.deximed.de (abgerufen am 25.3.2021)
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Urologie, www.urologenportal.de, abgerufen am 25.5.2021
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