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Analfissur: Welche Hausmittel helfen


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Von Flohsamen bis Sitzbad
Welche Hausmittel bei einer Analfissur helfen


Aktualisiert am 09.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Flohsamenschalen: Bei Beschwerden wie Hämorrhoiden können sie Abhilfe schaffen.Vergrößern des Bildes
Bei einem Afterriss sollten Betroffene auf eine geregelte Verdauung achten – etwa mithilfe von Flohsamenschalen. (Quelle: Luis Echeverri Urrea/getty-images-bilder)
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(Wie) lässt sich eine Analfissur mit Hausmitteln behandeln? Lesen Sie, welche Maßnahmen wirklich geeignet sind und wann ein Arztbesuch fällig ist.

Ein akuter Afterriss (Analfissur) kann äußerst schmerzhaft sein. Vielen Betroffenen ist es jedoch unangenehm, bei Problemen im Bereich des Afters ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mitunter versuchen sie, die Symptome zunächst auf eigene Faust in den Griff zu bekommen. Dabei setzen sie auf verschiedene Hausmittel – zum Beispiel auf Sitzbäder oder eine Ernährungsumstellung. Welche Maßnahmen helfen.

Welche Symptome auf eine Analfissur hinweisen, lesen Sie hier.

Hausmittel bei Afterriss: Die Verdauung regulieren

Starke Verstopfung, aber auch Durchfall können eine Analfissur begünstigen beziehungsweise verschlimmern. Wenn etwa eine Person aufgrund einer Verstopfung auf der Toilette viel presst, kann ein bestehender Afterriss nicht richtig abheilen oder sich sogar vergrößern.

Daher sollten Betroffene darauf achten, einen weichen (aber nicht flüssigen) Stuhlgang zu erzielen. Neben ausreichend Flüssigkeitszufuhr spielt dabei vor allem die Ernährung eine Rolle. Hilfreich ist eine Kost, die reichlich Ballaststoffe enthält.

Zu den Ballaststoffen zählen alle Nahrungsbestandteile, die nicht oder nicht vollständig verdaulich sind. Sie sind nicht nur für eine intakte Darmflora von Bedeutung, sie kurbeln auch die Verdauung an, indem sie im Darm quellen und den Stuhl voluminöser machen.

Ballaststoffe sind fast ausschließlich in pflanzlichen Nahrungsmitteln und Pilzen enthalten. Besonders ballaststoffreich sind zum Beispiel:

  • Lebensmittel aus Vollkorngetreide, etwa Vollkornnudeln, -reis oder -brot, Kleie
  • Gemüsesorten wie Schwarzwurzeln, Artischocken, Möhren, Paprika; Hülsenfrüchte wie Dicke Bohnen, Kichererbsen und Sojabohnen
  • Beeren und Obstsorten wie Birnen
  • Nüsse und Samen
  • Pilze, etwa Steinpilze, Pfifferlinge

Auch ergänzende Hausmittel wie Flohsamenschalen können die Verdauung regulieren und so verhindern, dass sich die Beschwerden bei einer Analfissur verschlechtern.

Eine ballaststoffreiche Ernährung trägt dazu bei, dass eine Analfissur abheilen kann und ist daher als Hausmittel gut geeignet.

Sitzbäder als Hausmittel bei Analfissur

Ein weiteres Hausmittel bei einer Analfissur sind warme Sitzbäder – entweder mit klarem Wasser oder mit Zusätzen wie Kamillenextrakt. Betroffene wenden die Bäder zum Beispiel drei- bis viermal täglich für mindestens 15 Minuten an.

Bei einem Sitzbad ist nur der Unterkörper von Wasser bedeckt. Hierfür gibt es spezielle Sitzbadewannen. Alternativ ist aber auch die Badewanne oder Duschkabine für ein Sitzbad geeignet.

Sitzbäder können die Symptome einer Analfissur möglicherweise kurzfristig lindern, denn durch das warme Wasser soll sich der Schließmuskel des Afters entspannen. Aber: Auf den Heilungsprozess hat das Hausmittel vermutlich keinen Einfluss.

Ein Sitzbad kann bei einem Afterriss das Wohlbefinden erhöhen – die Heilung beschleunigt sich dadurch jedoch nicht.

In seltenen Fällen können Sitzbäder mit Zusätzen zu Hautirritationen oder allergischen Reaktionen führen. Daher sollten Personen, deren Haut empfindlich reagiert, bei der Dosierung entsprechend vorsichtig sein und sich gegebenenfalls in der Apotheke beraten lassen.

Afterriss: Auf sanfte Analhygiene achten

Wer eine Analfissur hat, sollte bei der Analhygiene gründlich, aber nicht übertrieben vorgehen:

  • Um die Analregion nicht zusätzlich zu reizen, sollten Betroffene auf aggressive Seifen oder Duschgele verzichten.
  • Empfehlenswert ist eine sanfte Reinigung mit lauwarmem Wasser.
  • Nach dem Toilettengang kann der Analbereich mit möglichst weichem Toilettenpapier vorsichtig abgetupft und eventuell mit lauwarmem Wasser zusätzlich gewaschen werden.
  • Feuchtes Toilettenpapier ist meist wenig geeignet. Darin können Stoffe enthalten sein, die die Haut reizen oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Darüber hinaus sollten Betroffene nur dann auf die Toilette gehen, wenn sie Harn- oder Stuhldrang verspüren. Sie sollten den Toilettengang aber auch nicht unnötig hinausschieben. Wichtig ist zudem, während des Stuhlgangs möglichst wenig zu pressen.

Wenn Hausmittel nicht reichen: Wann zum Arzt?

Beschwerden im Analbereich können viele Ursachen haben – von vergleichsweise harmlosen vergrößerten Hämorrhoiden bis hin zu ernsten Krankheiten wie Darmkrebs. Ob sich hinter bestimmten Symptomen tatsächlich ein Afterriss oder doch eine andere Erkrankung verbirgt, ist für Laien oft schwer einzuschätzen.

Daher empfiehlt es sich, frühzeitig ärztlichen Rat zu suchen, etwa bei der Hausärztin oder dem Hausarzt. Auch eine proktologische Praxis kann eine Anlaufstelle sein. Proktologinnen und Proktologen beschäftigen sich mit Erkrankungen des Enddarms und des Afterbereichs. Vor allem Blut im Stuhl sollten Betroffene zeitnah abklären lassen.

Auch wenn sich eine bereits diagnostizierte Analfissur nicht bessert oder die Beschwerden sogar schlimmer werden, sind Hausmittel als alleinige Behandlungsmaßnahme nicht mehr angebracht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Analfissur". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 4.1.2022)
  • "Analfissur (Fissura ani)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 19.1.2022)
  • "Analfissur". Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 11.11.2021)
  • "Ausgewählte Fragen und Antworten zu Ballaststoffen". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): www.dge.de (Stand: November 2021)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analfissur" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 081/010 (Stand: 2020)
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