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Eierstockentzündung: Auch Darmprobleme können auftreten


Auch Darmprobleme möglich
Eierstockentzündung – die Symptome sind oft nicht eindeutig


10.01.2025 - 13:24 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Frau hält sich die Hände vor den Bauch.Vergrößern des Bildes
Darmprobleme können unter anderem als Folge einer Eierstockentzündung auftreten. (Quelle: Prostock-Studio/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Eine Eierstockentzündung äußert sich unter anderem durch Schmerzen im Unterleib. Es kann aber auch andere Anzeichen geben – etwa Darmprobleme.

Die beiden Eierstöcke liegen jeweils seitlich der Gebärmutter, also im unteren Bauchraum. Wenn sie sich entzünden, macht sich das somit insbesondere durch Beschwerden im Unterleib bemerkbar. Oftmals sind diese deutlich zu spüren und alarmierend – wenn auch nicht immer: Eine Eierstockentzündung kann auch unauffällig verlaufen, was die Diagnose erschweren kann. (Mehr hierzu erfahren Sie hier.)

In vielen Fällen verursacht eine Eierstockentzündung:

  • ein- oder beidseitige Unterbauchschmerzen
  • Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • veränderten Ausfluss aus der Scheide: Dieser kann ungewöhnlich stark oder auffällig gefärbt sein und unangenehm riechen.
  • Störungen der Regelblutung: Unregelmäßige Blutungen, Zwischenblutungen oder ungewöhnlich starke Menstruationen können auftreten.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Überdies entwickeln manche Erkrankte Darmprobleme wie Durchfall und Verstopfung. Für derlei Verdauungsbeschwerden kann es allerdings auch viele andere Gründe geben – ebenso wie für jedes der genannten Symptome. Außerdem muss eine Eierstockentzündung, die mit Darmproblemen einhergeht, nicht zwangsläufig auch deren Ursache sein. Mitunter ist es umgekehrt: Bei einigen Frauen zieht eine Darmerkrankung eine Eierstockentzündung nach sich.

Darmprobleme – wann sollte eine Frau an eine Eierstockentzündung denken?

Eine Eierstockentzündung zählt zu den weniger gängigen Ursachen von Darmproblemen. Ein Risiko für Eierstockentzündungen besteht in erster Linie für Mädchen und Frauen im Alter zwischen 14 und 40 Jahren, die Geschlechtsverkehr ohne Kondom hatten: Meist entsteht eine Eierstockentzündung nämlich durch eine Infektion mit Bakterien wie Chlamydien oder Gonokokken, die beim Geschlechtsverkehr von einem infizierten Mann in die Scheide der Sexualpartnerin gelangt sind.

Von dort steigen die Keime in die Gebärmutter und dann in einen oder beide Eileiter auf, anschließend in einen Eierstock oder beide Eierstöcke.

Hinweis

Entsprechend sind bei einer Eierstockentzündung in der Regel auch die anderen inneren Geschlechtsorgane entzündet. Fachleute sprechen dann von einer Adnexitis oder nutzen den englischen Begriff pelvic inflammatory disease (PID), also entzündliche Unterleibs- oder Beckenerkrankung.

Weitaus seltener entwickelt sich eine Eierstockentzündung als Folge einer Erkrankung innerhalb des Bauchraums. Fachleute sprechen dann von einer deszendierenden, also absteigenden Infektion, weil diese von oben aus dem Bauch kommt und nicht – wie im Falle der sexuell übertragbaren Erkrankungen – von unten aus dem Genitaltrakt.

Zu den möglichen Ursachen gehören dann etwa eine Blinddarmentzündung, eine Bauchfellentzündung oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.

Das bedeutet: Bei Darmproblemen oder anderen der oben genannten Symptome ist eine Eierstockentzündung vor allem dann als Auslöser in Betracht zu ziehen, wenn die Betroffene

  • zuvor ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte oder
  • eine der erwähnten Erkrankungen hatte oder hat, die Eierstockentzündungen nach sich ziehen können.

Klarheit bietet nur eine ärztliche Untersuchung – und die ist dringend zu empfehlen. Kurzfristige Darmprobleme sind zwar in vielen Fällen kein Grund zur Sorge, sondern haben harmlose Ursachen, wie zum Beispiel eine vorübergehend veränderte und für den Körper ungewohnte Ernährungsweise.

Wenn die Beschwerden stark ausgeprägt sind, immer wieder auftreten oder länger anhalten, sollte die Betroffene sich aber ärztlich untersuchen lassen:

  • Im Falle einer Eierstockentzündung ist eine zeitnahe Behandlung wichtig, um bleibende Schäden an den inneren Geschlechtsorganen zu verhindern, die zu chronischen Beschwerden und Unfruchtbarkeit führen können.
  • Liegt den Darmproblemen eine andere Erkrankung zugrunde, ist eine gezielte und rechtzeitige Therapie ebenfalls notwendig, um die Beschwerden wirksam unter Kontrolle zu bringen und eventuellen Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Eierstockentzündung und Darmprobleme – was hilft?

Wenn eine Frau bei sich Anzeichen für eine Eierstockentzündung bemerkt, sollte sie sich an eine gynäkologische Praxis wenden. Zur Behandlung kommen für gewöhnlich Antibiotika zum Einsatz, die die Infektion idealerweise schnell beseitigen.

In meisten Fällen stecken Erreger dahinter, die über die Scheide in den Körper der Frau gelangen. Handelt es sich dabei um sexuell übertragbare Keime, müssen auch die Sexualpartner der Betroffenen mitbehandelt werden. Außerdem sollten die infizierten Personen auf Sex verzichten, bis die Therapie abgeschlossen ist.

Weitaus seltener entsteht eine Eierstockentzündung infolge einer Infektion eines anderen inneren Organs – etwa einer Blinddarmentzündung oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Dann muss die Ärztin oder der Arzt auch Maßnahmen ergreifen, um die ursächliche Erkrankung unter Kontrolle zu bringen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.1.2025)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.1.2025)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 8.1.2025)
  • Seitz, S.: "Gynäkologie und Geburtshilfe". Springer, Berlin 2021
  • Fehm, T., et al.: "Gynäkologie - Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie". Urban & Fischer bei Elsevier, München 2020
  • Mylonas, I.: "Sexuell übertragbare Erkrankungen". Springer, Berlin Heidelberg 2016

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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