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Bauchfellentzündung – diese Symptome sind ein Warnsignal


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Heftige Beschwerden möglich
Bauchfellentzündung – diese Symptome sind ein Warnsignal


Aktualisiert am 30.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau liegt mit Bauchweh im BettVergrößern des Bildes
Eine Bauchfellentzündung kann sich durch verschiedene belastende Beschwerden äußern – unter anderem starkes Bauchweh. (Quelle: Boris Jovanovic)
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Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) ruft meist Schmerzen und andere deutlich spürbare Symptome hervor. Welche typisch sind und was dann zu tun ist.

Der Bauchraum ist von innen mit einer glatten Haut ausgekleidet, die Bauchfell oder fachsprachlich Peritoneum heißt. Verletzungen und bestimmte Erkrankungen innerer Organe können dazu führen, dass sich das Bauchfell entzündet. Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) ist unter Umständen lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige Behandlung.

Wer Anzeichen für eine solche Entzündung bei sich feststellt, sollte sich daher schnellstmöglich ärztliche Hilfe suchen.

Bauchfellentzündung – typische Symptome im Überblick

Folgende Symptome sind typisch für eine Bauchfellentzündung:

  • Bauchschmerzen, die örtlich begrenzt sein, sich aber auch über den ganzen Bauchbereich erstrecken können
  • harte Bauchdecke
  • Berührungsempfindlichkeit des Bauches
  • unwillkürliche Anspannung der Bauchmuskeln bei Berührung (die sogenannte Abwehrspannung)
  • aufgeblähter Bauch
  • Fieber
  • Übelkeit
  • Krankheitsgefühl
  • Schwäche

Aufgrund der Schmerzen begeben sich viele Erkrankte in eine gebeugte Schonhaltung. Möglicherweise reagieren sie zudem gereizt oder aggressiv auf Berührungen oder körperliche Annäherungen.

All diese Symptome treten allerdings nicht ausschließlich bei einer Bauchfellentzündung auf, sondern können auch andere Ursachen haben. Wenn sie sich plötzlich entwickeln und heftige Ausmaße annehmen, steckt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ernste akute Erkrankung eines im Bauchraum liegenden Organs dahinter. Betroffene sollten somit nicht zögern, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen.

Symptome hängen auch von Ursache ab

Welche Beschwerden eine Bauchfellentzündung auslöst und wie stark diese ausgeprägt sind, hängt auch von der Ursache der Entzündung ab. Je nach Ursache wird unterschieden zwischen

  • einer primären oder spontan-bakteriellen Bauchfellentzündung und
  • einer sekundären Bauchfellentzündung.

Die primäre Form ist die seltenere. Sie liegt bei etwa 20 von 100 Betroffenen vor. Bei den meisten von ihnen hat eine fortgeschrittene Leberzirrhose zu krankhaften Wasseransammlungen im Bauchraum (fachsprachlich Aszites) geführt. Die im Bauchwasser enthaltenen Erreger haben dann die Entzündung des Bauchfells ausgelöst.

Die sekundäre Bauchfellentzündung macht ungefähr 80 von 100 Erkrankungsfällen aus, ist also die häufigste Form. Ihre Ursache ist eine Verletzung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion in der Bauchhöhle. Meist geht der sekundären Bauchfellentzündung eine Erkrankung des Magens, des Darms, des Blinddarms oder der Gallenblase voraus, in deren Verlauf das erkrankte Organ stark beschädigt wird. Durch die beschädigte (und somit "undichte") Stelle können Bakterien aus dem betroffenen Organ in die Bauchhöhle gelangen, was eine Entzündung des Bauchfells nach sich zieht.

Primäre Bauchfellentzündung – Symptome oft weniger auffällig

Bei der primären Bauchfellentzündung sind die Symptome in vielen Fällen eher schwach ausgeprägt. Manchmal macht sie sich nur durch eine Verschlechterung des Allgemeinzustands bemerkbar. Die Betroffenen verspüren aber möglicherweise schon im Vorfeld Beschwerden, die von einer fortgeschrittenen Lebererkrankung zeugen, oder bei ihnen wurde bereits eine Leberzirrhose festgestellt. Dann können Symptome wie eine Zunahme des Bauchumfangs, plötzliche Bauchschmerzen und/oder Fieber unter Umständen auf eine durch einen Aszites verursachte Bauchfellentzündung hinweisen. (Einen Überblick über die Anzeichen für eine Leberzirrhose bietet der Artikel Leberzirrhose – das sind häufige Symptome.)

Bei einem entsprechenden Verdacht wird die Ärztin oder der Arzt durch verschiedene Untersuchungen ermitteln, ob das Bauchfell entzündet ist. Dazu zählen unter anderem eine Ultraschalluntersuchung, um Flüssigkeit in der Bauchhöhle festzustellen, sowie eine Blutuntersuchung, die Hinweise auf eine Infektion liefern kann.

Sekundäre Bauchfellentzündung – diese Symptome sind möglich

Bei einer sekundären Bauchfellentzündung entwickeln sich die oben genannten Symptome normalerweise schnell und erreichen nicht selten heftige Ausmaße.

Zudem können vorher noch andere Symptome zu spüren sein. Denn in der Regel handelt es sich bei einer sekundären Bauchfellentzündung um eine Komplikation einer Erkrankung des Magens, des Darms, des Blinddarms oder der Gallenblase. Die Erkrankten bemerken also für gewöhnlich zunächst die Symptome der ursächlichen Erkrankung, ehe sich die für die Bauchfellentzündung typischen Beschwerden entwickeln.

Bei einer Blinddarmentzündung zählen hierzu beispielsweise Bauchschmerzen (vor allem im rechten Unterbauch), Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Fieber und eventuell Durchfall. Eine Divertikulitis, also eine Entzündung von Ausstülpungen der Darmschleimhaut, äußert sich vor allem durch jäh einsetzende dumpfe Schmerzen im Unterbauch, leichtes Fieber, Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Übelkeit. (Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Welche Symptome bei einer Divertikulitis auftreten.)

Was ist bei Symptomen einer Bauchfellentzündung zu tun?

Symptome einer Bauchfellentzündung sind ein Grund, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. Gegebenenfalls ist der Rettungsdienst (112) zu rufen. Denn eine Bauchfellentzündung kann schwere und lebensbedrohliche Konsequenzen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird. Sie gilt darum als medizinischer Notfall. Welche Maßnahmen notwendig sind, um die Entzündung unter Kontrolle zu bringen und die Symptome zu lindern, hängt vor allem von der Ursache ab. In jedem Fall erhalten Betroffene Antibiotika, um die für die Entzündung verantwortlichen Bakterien zu beseitigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 23.10.2023)
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