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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hausmittel oder Arztbesuch? Rasselnder Husten: Woher er kommt und was hilft
Erkältung, Grippe und auch Infektionen mit dem Corona-Virus sind häufige Ursachen für eine akute Bronchitis. Was hinter rasselndem Husten stecken kann.
Rasselnder Husten lässt sich unter anderem auf eine verstärkte Schleimbildung in den Atemwegen zurückführen. Was den Hustenreiz lindern kann und wann Betroffene zum Arzt gehen sollten.
Was ist eine akute Bronchitis?
Das Symptom Husten entsteht, wenn spezielle Rezeptoren in Rachen, Kehlkopf, Luftröhre und den Bronchien gereizt werden, etwa durch Staub oder Schleim. Eine akute Bronchitis, also eine akute Entzündung der Bronchien, welche meist infolge einer Erkältung oder Grippe auftritt, ist eine häufige Ursache für starken Reizhusten, der von rasselnden Geräuschen und Auswurf begleitet sein kann.
Meist sind die weiter verzweigten unteren Atemwege betroffen. Oft begleitet Fieber die akute Bronchitis. Bei einem unkomplizierten Verlauf lassen die Beschwerden nach kurzer Zeit von selbst nach. Bei einer verschleppten Bronchitis ist es möglich, dass es zur Lungenbeteiligung kommt.
Warum rasselt der Husten?
Ein rasselndes und oftmals pfeifendes Atemgeräusch beim Einatmen deutet auf eine Verengung oder Verlegung im oberen Bereich der Atemwege hin, zum Beispiel im Bereich des Kehlkopfes, der Luftröhre oder der Hauptbronchien. Deutlich wahrnehmbare Atemgeräusche beim Ausatmen deuten auf eine Betroffenheit der unteren Atemwege hin, etwa auf eine Lungenerkrankung.
Rasselnder Husten aufgrund einer Erkältung ist oftmals auf entzündete und geschwollene Schleimhäute der oberen Atemwege sowie eine verstärkte Schleimbildung zurückzuführen, welche den Atemstrom beeinflussen. Die Luft, die beim Atmen und Husten entweicht, hat mehr Widerstand – was entsprechende Geräusche verursacht. Auch Heiserkeit begleitet eine akute Bronchitis häufig.
Wie rasselnden Husten behandeln?
Eine akute Bronchitis, die durch Viren verursacht wird, heilt in den meisten Fällen von selbst wieder aus. Komplikationen treten nur selten auf. Eine Behandlung mit Medikamenten ist meist nicht notwendig. Präparate werden vor allem eingesetzt, um die Symptome zu lindern und das Krankheitsgefühl der Betroffenen zu verbessern. So sollen beispielsweise Halstabletten dabei helfen, Halsschmerzen zu lindern. Hustensäfte sollen dem Hustenreiz entgegenwirken und das Abhusten von Schleim unterstützen.
"Die Behandlung einer akuten Bronchitis richtet sich in erster Linie nach der Ursache. Bei der viral verursachten Bronchitis reicht die Behandlung der Beschwerden. Eine durch Bakterien mitverursachte Bronchitis hingegen muss nach Möglichkeit abstrichgerecht mit Antibiotika behandelt werden", sagt Dr. Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Diese Hausmittel schaffen Linderung
Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen, Husten zu lindern und den Abtransport von Hustensekret zu unterstützen. Ein bedeutendes, aber einfaches Hausmittel ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Warmer Tee beispielsweise kann kurzzeitig Halsschmerzen und den Hustenreiz mildern.
Die Flüssigkeit unterstützt zudem die Verflüssigung und den Abtransport von Sekret – im Hals wie in der Nase. Auch können gut durchfeuchtete Schleimhäute leichter abschwellen. Zudem verbessert sich die Durchblutung, was die Erregerabwehr fördert. Beliebte Erkältungstees sind Kräutertees mit Kamille, Salbei, Fenchel, Spitzwegerich oder Thymian. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken sanft entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell.
Warme Suppen mit weichem Gemüse und Suppeneinlage können ebenfalls wohltuend sein. Sie versorgen den Körper mit Flüssigkeit, Mineralstoffen und Vitaminen. Zugleich lässt sich Suppe leicht schlucken – was bei Halsschmerzen von Vorteil ist.
Dr. med. Michael E. Deeg ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Wasserdampf-Inhalation unterstützt die Schleimhäute der Atemwege
Inhalieren ist ein weiteres beliebtes und einfaches Hausmittel gegen Husten. Inhalieren befeuchtet die gereizten Schleimhäute der Atemwege, unterstützt ihr Abschwellen sowie die Verflüssigung des Schleims. Prinzipiell reicht zum Inhalieren ein Topf oder eine Schüssel mit warmem Wasser aus. Etwa zehn Minuten sollten Kranke täglich inhalieren, um akute Beschwerden bei Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Husten zu lindern.
Zum Inhalieren sollte man sich ein Handtuch über den Kopf ziehen und zum heißen Gefäß einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. Das Wasser sollte angenehm warm sein und darf auf keinen Fall kochen. Beim Inhalieren über einem Topf sollte man normal atmen und immer mal wieder das Handtuch lüften. Das schont den Kreislauf und beugt Schwindel vor.
"Zusätze müssen nicht zwingend ins Wasser gegeben werden. Wer möchte, kann unterstützend Kamillenblüten, Salbei oder ätherische Öle hinzugeben, sollte aber das richtige Mischungsverhältnis mit seinem HNO-Arzt oder Apotheker abstimmen", rät der HNO-Arzt.
Wann ein Inhalationsgerät empfehlenswert ist
Bei einer Bronchitis ist laut dem Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. die Nutzung von Dampfinhalatoren effektiver als die Verwendung von Küchenutensilien: "Bei Inhalationsgeräten wird das Wasser aktiv vernebelt, der dazugehörige Mund-und-Nasen-Aufsatz sorgt für gezieltes Inhalieren. Je nach Gerätetyp können verschiedene Tröpfchengrößen erzeugt werden. Die Größe der Wassertröpfchen entscheidet wiederum darüber, wie tief diese in die Atemwege gelangen. Sehr kleine Tropfen erreichen auch die feinen Verästelungen der Bronchien, die Bronchiolen", erklärt Deeg.
Wann mit rasselndem Husten zum Arzt?
Eine unkomplizierte akute Bronchitis ist in der Regel nach zwei bis drei Wochen überstanden. Dann lässt der Hustenreiz nach und auch die Schleimbildung wird nach und nach weniger. Unter ungünstigen Umständen kann sich die Entzündung mehrere Wochen hinziehen. Aufmerksam werden sollte man, wenn die Symptome länger bestehen bleiben oder sich verschlimmern.
"Eine Virusinfektion der oberen Atemwege ist die häufigste Ursache für akuten Husten und in der Regel harmlos. Hält der rasselnde Husten länger als zwei bis drei Wochen an und bleibt auch die Schleimbildung erhöht, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen und die Ursache klären lassen", rät Deeg.
"Auch wenn sich der Husten verstärkt und/oder weitere Beschwerden auftreten, etwa Atembeschwerden bis hin zu Atemnot, Brustschmerzen, Blutbeimengung im Hustensekret sowie hohes Fieber, sollte in jedem Fall ein Arzt kontaktiert werden. So kann rasselnder Husten beispielsweise eine Lungenerkrankung begleiten, etwa eine Lungenentzündung oder ein Lungenödem."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- hno-aerzte-im-netz: "Inhalieren". Online-Information des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2022).
- hno-aerzte-im-netz: "Bei trockenem Husten lindern Kräutertees den Hustenreiz". Online-Information des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (Stand: 11. Dezember 2018).
- awmf.org: "Akuter und chronischer Husten". S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM), AWMF-Register-Nr. 053-013. (Stand: 2021)
- awmf.org: "Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten". S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. AWMF-Rester-Nr. 020-003. (Stand: 2019)
- stiftung-gesundheitswissen.de: "Was ist Husten?". Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen (SGW). (Stand: 15. Oktober 2021)
- lungenaerzte-im-netz.de: "Was ist chronischer Husten?". Online-Information des Verbands Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK). (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2022).
- gesundheitsinformation.de: "Akute Bronchitis": Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. November 2020)
- daab.de: "Akute Bronchitis". Online-Information des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB). (Stand: Aufgerufen am 17. Oktober 2022).