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Das sind die größten Risikofaktoren für Brustkrebs


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Nicht nur Rauchen
Das sind die größten Risikofaktoren für Brustkrebs


Aktualisiert am 07.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau treibt Sport in einer GruppeVergrößern des Bildes
Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, Brustkrebs vorzubeugen. Mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche sollten es sein. (Quelle: FatCamera/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Bei Brustkrebs entsteht ein bösartiger Tumor in der Brust. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Gefahr für ein Mammakarzinom. Was Frauen wissen müssen.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Im Laufe ihres Lebens erkrankt eine von acht Frauen an Brustkrebs. Im Jahr 2022 erhielten dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 74.500 Frauen die Diagnose Mammakarzinom.

Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Erkrankungsrisiko. Das mittlere Erkrankungsalter liegt um das 64. Lebensjahr. Etwa ein Drittel der betroffenen Frauen ist bei der Erstdiagnose jünger als 55 Jahre. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko. Eine Krebsexpertin verrät, worauf Frauen achten können.

Das sind die größten Brustkrebsrisiken

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen das Risiko für Brustkrebs. Dazu gehören nicht beeinflussbare Faktoren wie ein höheres Alter, dichtes oder verändertes Brustgewebe, bestimmte Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, erbliche Veranlagungen sowie hormonelle Risikofaktoren.

"Neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es beeinflussbare Risikofaktoren. Die bedeutendsten sind übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht sowie ungesunde Ernährung", erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

(Quelle: DKFZ, Fotografin Carina Kircher, Wiesloch)
(Quelle: DKFZ, Fotografin Carina Kircher, Wiesloch) (Quelle: Carina C. Kircher)

Zur Person

Dr. Susanne Weg-Remers ist Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Nach ihrem Abschluss hat sie in der Inneren Medizin sowie in der klinischen und Grundlagenforschung für Krebs gearbeitet.

Einen garantierten Schutz vor Brustkrebs gibt es nicht

Frauen, die gesund leben, können ihr Risiko für Brustkrebs senken – aber eben nur senken. Denn bei der Krebsentstehung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Viele von ihnen lassen sich nur bedingt durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Ebenso bedeutet ein Bestehen von Risikofaktoren nicht zwangsläufig, dass Brustkrebs entsteht.

"Keine Frau ist schuld an ihrem Krebs. Die bösartigen Zellveränderungen entstehen oft rein zufällig. Auch Frauen, die beeinflussbare Risikofaktoren meiden, können an Brustkrebs erkranken", sagt Weg-Remers. "Sicher verhindern lässt sich Brustkrebs nicht."

Was Frauen tun können: Fünf Empfehlungen

Dennoch können Frauen einen Teil dazu beitragen, das individuelle Gesamtrisiko durch eine gesunde Lebensweise zu minimieren. Das gilt auch für Frauen, die ein erbliches Risiko mitbringen. Fünf Maßnahmen helfen, das Brustkrebsrisiko zu senken:

  • auf genügend Bewegung achten – mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche
  • Normalgewicht anstreben – Übergewicht sollte abgebaut werden
  • auf Alkohol verzichten oder nur sehr wenig trinken
  • nicht rauchen
  • auf eine ausgewogene Ernährung achten

Warum Bewegung so wichtig ist

Bewegungsmangel wirkt sich auf unterschiedlichste Weise auf das Krebsrisiko aus: Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum ist anzunehmen, dass Bewegungsmangel für jeweils etwa zehn Prozent der weltweiten Brust- und Darmkrebsfälle verantwortlich ist sowie für rund sieben Prozent der Erkrankungen an Typ-2-Diabetes und für knapp sechs Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer regelmäßig aktiv ist, trägt einen bedeutenden Teil zur Gesunderhaltung bei.

Warum Übergewicht ein Risiko für Brustkrebs ist

Bewegungsmangel und Übergewicht gelten – besonders nach den Wechseljahren – als Risikofaktoren für einen hormonabhängigen Brustkrebs. "Als Ursache wird die Bildung von Östrogenen im Fettgewebe vermutet. Bei einem erhöhten Körpergewicht wirken diese zusätzlichen Hormone auf die Zellen der Brustdrüse, die Rezeptoren für Östrogene haben. Dies kann sie dazu anregen, zu wachsen – was das Brustkrebsrisiko erhöht", erklärt Weg-Remers.

Wie Alkohol und Rauchen auf das Brustkrebsrisiko wirken

Alkohol und Rauchen erhöhen ebenfalls das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland möglicherweise rund sieben von 100 Brustkrebspatientinnen aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum.

"Alkohol erhöht unter anderem die Menge von Östrogenen im Blut und die Zahl der Östrogenrezeptoren auf den Zellen der Brustdrüse", sagt Weg-Remers. "Außerdem wird Alkohol im Körper zu krebserregenden Substanzen wie zum Beispiel Acetaldehyd abgebaut."

Warum sich Rauchen auf das Brustkrebsrisiko auswirkt, ist nicht abschließend geklärt. Fachleute vermuten einen schädlichen Einfluss der enthaltenen Giftstoffe auf das Brustgewebe beziehungsweise auf das Erbgut der Zellen. Auch die Reparaturfähigkeit der Zellen wird durch Rauchen beeinträchtigt.

Gesunde Ernährung zur Brustkrebsvorbeugung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass rund 30 Prozent aller Krebsfälle in den westlichen Ländern auf ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zurückzuführen sind, darunter auch Brustkrebs. Zu den risikoerhöhenden Lebensmitteln zählen rotes Fleisch sowie Fleischerzeugnisse wie Wurst und Schinken.

Eine Ernährung hingegen, die reich an ballaststoffreichem Getreide, Hülsenfrüchten sowie Obst und Gemüse ist, soll das Krebsrisiko senken können. Empfohlen ist die mediterrane Ernährung, auch als Mittelmeerküche bekannt.

"Bislang gibt es keine Hinweise, dass einzelne Inhaltsstoffe oder Lebensmittel bei der Krebsvorbeugung helfen. Bedeutsam ist eine insgesamt ausgewogene und gesunde Ernährung mit möglichst vielen frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln", sagt Weg-Remers.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Frau Dr. Susanne Weg-Remers
  • gesundheitsinformation.de: "Brustkrebs". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juli 2024)
  • dkfz.de: "Krebsrisiken – das sagt die Wissenschaft". Online-Information der Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). (Stand: Aufgerufen am 24. Oktober 2024)
  • krebsdaten.de: "Brustkrebs (Mammakarzinom)". Online-Information des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI). (Stand: 7. Dezember 2023)
  • krebsinformationsdienst.de: "Brustkrebs (Mammakarzinom)". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 8. Dezember 2023)
  • krebsinformationsdienst.de: "Brustkrebs: Risiken und Vorbeugung". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 4. Februar 2022)
  • krebsgesellschaft.de: "Rauchen und Krebs". Online-Information der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (Stand: 21. Juni 2022)
  • krebsinformationsdienst.de: "Ernährung und Krebsvorbeugung". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 17. Oktober 2019)
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