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Brustschmerzen bei der Frau links: Was tun?


Einseitige Schmerzen bei Frauen
Brustschmerzen links: Wann Sie ärztlichen Rat suchen sollten


Aktualisiert am 17.08.2024Lesedauer: 4 Min.
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Eine Frau tastet ihre linke Brust abVergrößern des Bildes
Brustschmerzen, die ausschließlich links auftreten, sollten ärztlich abgeklärt werden. Brustkrebs hat die betroffene Frau aber meist nicht zu befürchten. (Quelle: InspirationGP/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Hat eine Frau Schmerzen in einer Brust, sind verschiedene Ursachen denkbar. Was es bedeuten kann, wenn die Brustschmerzen nur links zu spüren sind.

Wenn eine Frau Schmerzen im Gewebe ihrer linken Brust hat, macht sie sich möglicherweise Sorgen, es könnte etwas Schlimmes sein – etwa ein bösartiger Tumor. Das ist aber recht unwahrscheinlich. Brustkrebs ist zwar die häufigste Krebsform bei Frauen. Er ruft aber nur selten Schmerzen hervor.

Für einseitige Brustschmerzen bei der Frau gibt es für gewöhnlich eine harmlosere Erklärung. Nichtsdestotrotz gilt es, die Beschwerden von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abklären zu lassen. Nur sie oder er kann die tatsächliche Ursache mit Gewissheit feststellen und eine gezielte und wirksame Behandlung einleiten.

Wichtig: In diesem Artikel geht es um Schmerzen im weiblichen Brustgewebe. Mit Brustschmerzen können aber auch Beschwerden gemeint sein, die vom Brustkorb ausgehen – beispielsweise aufgrund einer Rippenverletzung oder einer Erkrankung des Herzens oder der Lunge. Auch dann ist ärztlicher Rat notwendig, unter Umständen sogar dringend. Insbesondere Brustschmerzen, die mit einem drückenden Engegefühl oder Atemnot einhergehen, sind ein deutliches Anzeichen für einen medizinischen Notfall und somit ein Grund, den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Viele Frauen bemerken gelegentlich oder regelmäßig in der zweiten Hälfte ihres Menstruationszyklus, dass ihre Brüste empfindlicher auf Berührungen reagieren, sich gespannt und geschwollen anfühlen oder sogar schmerzen. Typischerweise sind diese Beschwerden in beiden Brüsten zu spüren, sie können aber auch einseitig vorkommen, also nur links (oder nur rechts).

Diese Beschwerden sind meist nicht krankhaft, sondern entstehen dadurch, dass der Spiegel bestimmter Botenstoffe (Hormone) im Rahmen des natürlichen Menstruationszyklus schwankt. Vor allem bei Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren führen diese zyklischen Schwankungen im Hormonhaushalt häufig dazu, dass ihr Brustdrüsengewebe vermehrt Flüssigkeit einlagert und dadurch schmerzhaft anschwillt.

Übrigens: Dass die zyklusbedingten Brustschmerzen vor allem bei Frauen mittleren und höheren Alters vorkommen, könnte daran liegen, dass bei ihnen häufiger der Eisprung ausbleibt. Das kann nämlich zu einem Ungleichgewicht zwischen zwei Hormonen führen, die bei der Steuerung des Monatszyklus eine zentrale Rolle spielen: Östrogen und Progesteron.

Östrogen wird hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zyklus produziert, unter anderem von dem heranreifenden Follikel (Eibläschen). Beim Eisprung platzt der Follikel und gibt die Eizelle frei. Aus dem verbleibenden Follikelgewebe entwickelt sich der Gelbkörper, der Progesteron bildet. In der zweiten Hälfte sinkt daher der Östrogenspiegel, während der Progesteronspiegel steigt. Ereignet sich hingegen kein Eisprung, bildet der (nicht geplatzte) Follikel weiter Östrogen, was zu einem Überschuss dieses Hormons führen kann. Dieser Überschuss wiederum begünstigt Wassereinlagerungen im Brustdrüsengewebe.

Neben den recht verbreiteten zyklusabhängigen, nicht krankhaften Brustschmerzen gibt es noch andere Formen von Brustschmerzen bei der Frau. Viele davon – aber nicht alle – sind ebenfalls auf den Einfluss des Hormonhaushalts zurückzuführen. Manche hängen nicht oder nur indirekt mit hormonellen Schwankungen zusammen oder werden dadurch verstärkt.

Häufige Ursachen für Brustschmerzen bei der Frau sind etwa eine Schwangerschaft oder die Einnahme von Hormonpräparaten wie der Antibabypille. In diesen Fällen sind die Schmerzen jedoch üblicherweise beidseitig zu spüren.

Weitere mögliche Auslöser einseitiger Brustschmerzen bei der Frau – egal, ob links oder rechts – sind zum Beispiel

  • eine Entzündung (Mastitis) oder
  • ein gutartiger Brusttumor, etwa ein Fibroadenom oder eine Zyste.

An einer Mastitis erkranken vorwiegend Mütter in der Stillzeit. Sie kann auftreten, wenn

  • sich die Milch in der Milchdrüse und/oder im Gangsystem der Brust staut, und/oder
  • Krankheitserreger über die Brustwarze in den Körper eindringen und eine Infektion hervorrufen.

Fibroadenome sind kleine, feste Knoten aus Binde- und Drüsengewebe, die sich leicht verschieben lassen. Sie sind die häufigste Form von gutartigen Knoten in der Brust und entwickeln sich in der Regel bei jüngeren Frauen.

Die meisten Betroffenen bemerken die Knötchen beim Abtasten der Brust – Beschwerden verursachen Fibroadenome für gewöhnlich nicht. Bei einigen Frauen können hormonelle Veränderungen wie jene in der Schwangerschaft oder im Menstruationszyklus jedoch bewirken, dass Fibroadenome schmerzhaft werden.

Zysten in der Brust treten bevorzugt bei Frauen um die 40 auf. Es handelt sich dabei um mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die (ab einer gewissen Größe) für gewöhnlich als Knötchen im Drüsengewebe zu ertasten sind. Mitunter nimmt ihre Größe im Verlauf des Menstruationszyklus zu und ab.

Ein bösartiger Brusttumor macht sich normalerweise nicht durch Brustschmerzen bemerkbar. Die Beschwerden, die Warnzeichen für Brustkrebs sein können, sind eher unspezifisch. Das heißt, sie können auch eine andere Ursache haben.

Dennoch sollten folgende Symptome lieber ärztlich abgeklärt werden, um eine Brustkrebserkrankung auszuschließen:

  • Veränderung des Umfangs, der Form oder der Lage der Brust
  • Hautveränderungen oder Rötung der Brust
  • Einziehungen oder Vorwölbungen an der Brust
  • eingezogene Brustwarze
  • Flüssigkeitsabsonderung der Brustwarze
  • Knoten in der Brust oder in den Achselhöhlen
  • unerklärlicher Gewichtsverlust

Gut zu wissen: Die meisten Brusttumoren entwickeln sich im oberen äußeren Bereich der Brust. Manche bilden sich auch im inneren oberen Bereich. Die linke Brust ist etwas häufiger betroffen als die rechte.

Wenn eine Frau dauerhaft oder wiederholt mit Brustschmerzen zu tun hat, sollte sie mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen darüber sprechen. Sie oder er wird dann ermitteln, was hinter den Beschwerden stecken könnte, und versuchen, diese durch geeignete Maßnahmen zu lindern.

Sind die Brustschmerzen durch die hormonellen Schwankungen im Monatszyklus bedingt, erfordern sie nicht zwingend eine Behandlung. Bei etwa 20 bis 30 von 100 Betroffenen klingen die Beschwerden innerhalb weniger Monate von selbst wieder ab. Sie können allerdings erneut auftreten. Wenn das der Fall ist oder eine Frau in jedem Zyklus an den Schmerzen leidet, kann ein Behandlungsversuch mit bestimmten Medikamenten sinnvoll sein. Manchmal kommen dazu Schmerzmittel infrage. Die Ärztin oder der Arzt kann aber auch Arzneien verordnen, die in den Hormonhaushalt eingreifen, um das hormonelle Ungleichgewicht zu beheben.

Bei Brustschmerzen, die sich nicht mit den natürlichen Hormonschwankungen im Menstruationszyklus erklären lassen, sind zur Behandlung wahrscheinlich andere Maßnahmen nötig.

Welche, hängt von der genauen Ursache ab. Bei einer Zyste kommt zum Beispiel eine Punktion infrage. Dabei entzieht die Ärztin oder der Arzt der Zyste mit einer feinen Nadel die Flüssigkeit. Ein Fibroadenom, das Schmerzen verursacht, lässt sich durch einen kleinen chirurgischen Eingriff entfernen.

Wenn die Brustschmerzen in der Stillzeit aufgetreten und auf eine Entzündung zurückzuführen sind, ist es zunächst vor allem wichtig, die betroffene Brust zu entleeren. Da starke Schmerzen dabei hinderlich sein können, kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zur Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen raten. Lässt sich die Entzündung auf diese Weise nicht innerhalb von 24 Stunden unter Kontrolle bringen, kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums: www.krebsinformationsdienst.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de (Abrufdatum: 17.7.2024)
  • Fehm, T., et al.: "Gynäkologie - Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie". Urban & Fischer bei Elsevier (Verlag), München 2020
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