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Aspergillose der Lunge: Symptome, Ursachen, Therapie


Krank durch Schimmelpilze
Aspergillose der Lunge – wie sie sich bemerkbar macht und was hilft


12.02.2025 - 17:33 UhrLesedauer: 3 Min.
Älterer Mann hustet: Vorerkrankungen der Atemwege können eine Aspergillose begünstigen.Vergrößern des Bildes
Vorerkrankungen der Atemwege können eine Aspergillose begünstigen. (Quelle: brizmaker/getty-images-bilder)
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Eine Aspergillose der Lunge wird durch bestimmte Schimmelpilze ausgelöst. Wann das Risiko erhöht ist und welche Erkrankungsformen es gibt.

Unter einer Aspergillose verstehen Fachleute verschiedene Krankheitsbilder, die durch eine Infektion mit Schimmelpilzen der Gattung Aspergillus verursacht werden. Diese betreffen überwiegend die Lunge (pulmonale Aspergillose).

Die verschiedenen Aspergillus-Arten und ihre Sporen sind in der Umwelt sowohl drinnen als auch draußen weitverbreitet, insbesondere in Erde, Kompost, Blätterhaufen, Heu sowie Haus- und Baustaub. Zu Erkrankungen durch diese Schimmelpilze kommt es insgesamt sehr selten und dann meist bei immungeschwächten oder vorerkrankten Personen. Für sie kann eine Erkrankung lebensbedrohlich sein. Gesunden Menschen bereiten die Schimmelpilze normalerweise keine Probleme.

Gut zu wissen

Die Gattung Aspergillus umfasst mehr als 100 Arten. Zu Erkrankungen beim Menschen kommt es hauptsächlich durch Aspergillus fumigatus. Seltener lösen die Arten Aspergillus niger, Aspergillus terreus, Aspergillus nidulans oder Aspergillus versicolor Erkrankungen aus.

Aspergillose der Lunge: Welche Formen gibt es?

Fachleute unterscheiden bei einer Aspergillose der Lunge verschiedene Erkrankungsformen, wie etwa:

  • allergische bronchopulmonale Aspergillose
  • invasive Aspergillose
  • chronische pulmonale Aspergillose

Allergische bronchopulmonale Aspergillose

Diese Form entwickelt sich vor allem bei Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder Mukoviszidose. Dabei besiedelt der Pilz die Schleimhäute der Bronchien und führt zu entzündlich-allergischen Reaktionen.

Invasive Aspergillose

Diese schwere, oft lebensbedrohliche Form betrifft hauptsächlich Personen mit geschwächtem Immunsystem, wie nach einer Organtransplantation, Chemotherapie oder Kortisonbehandlung. Der Pilz kann sich von der Lunge zudem in andere Organsysteme ausbreiten.

Chronische pulmonale Aspergillose

Diese Form tritt hauptsächlich bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr auf, die bereits eine (chronische) Lungenerkrankung haben (wie Mukoviszidose, COPD, Tuberkulose). Der Schimmelpilz besiedelt hier Hohlräume in der Lunge, die sich im Rahmen der vorbestehenden Lungenkrankheit entwickelt haben. Dabei kann sich in der Lunge mitunter eine Art kugelförmiges Pilzgeflecht bilden, ein sogenanntes Aspergillom. Der Pilzbefall geht mit entzündetem Lungengewebe einher.

Aspergillose: Mögliche Symptome

Welche Symptome bei einer Aspergillose der Lunge genau auftreten, hängt davon ab, um welche Form der Erkrankung es sich handelt.

Allergische bronchopulmonale Aspergillose

Zu den möglichen Symptomen einer allergischen bronchopulmonalen Aspergillose zählen unter anderem:

Invasive Aspergillose

Eine invasive Aspergillose der Lunge kann sich zum Beispiel durch Symptome wie diese bemerkbar machen:

Werden darüber hinaus weitere Organsysteme befallen, können weitere Symptome hinzukommen.

Chronische pulmonale Aspergillose

Bei einer chronischen pulmonalen Aspergillose kann es unter anderem zu Beschwerden wie diesen kommen:

  • anhaltendem Husten (teils blutig)
  • Atemnot
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust

Gut zu wissen

Eine Aspergillose betrifft zwar vorwiegend die Lunge. In seltenen Fällen kann sich eine Infektion mit dem Schimmelpilz jedoch in anderen Organsystemen (also extrapulmonal, ohne Lungenbeteiligung) entwickeln – wie zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, im Gehirn, in den Ohren, den Nasennebenhöhlen oder der Haut.

Risikogruppen für Aspergillose

Zu einer Aspergillose der Lunge kann es kommen, wenn Schimmelpilzsporen eingeatmet werden, wobei das Erkrankungsrisiko für gesunde Personen eher gering ist. Besonders gefährdet sind in der Regel:

Menschen mit geschwächter Immunabwehr (zum Beispiel durch Chemotherapie, Organtransplantation, HIV) Personen mit chronischen Lungenkrankheiten wie COPD, Asthma, Mukoviszidose oder Tuberkulose

Gut zu wissen

Eine Aspergillose kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Aspergillose: Diagnose und Behandlung

Um eine Aspergillose festzustellen, veranlasst der Arzt oder die Ärztin nach einer körperlichen Untersuchung in der Regel weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel ein Röntgenbild, eine Computertomografie (CT), Bluttests oder Erregernachweise in Atemwegssekreten.

Wie die Therapie genau aussieht, hängt davon ab, welche Form der Erkrankung im Einzelfall vorliegt. Bei einer allergischen bronchopulmonalen Aspergillose etwa helfen für gewöhnlich Kortisonpräparate und pilzhemmende Medikamente (Antimykotika).

Eine invasive Aspergillose wird in der Regel mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Antimykotika behandelt.

Bei einer chronischen pulmonalen Aspergillose ist es meist erforderlich, das Pilzgeflecht aus der Lunge operativ zu entfernen. Ist das nicht möglich, kann eine Behandlung mit Antimykotika und Kortisonpräparaten die Beschwerden lindern und die Pilzerkrankung eindämmen.

Vorbeugung: Wie kann man sich vor einer Aspergillose schützen?

Ein Erkrankungsrisiko besteht vor allem bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr oder bestehender chronischer Lungenerkrankung. Da Schimmelpilze der Gattung Aspergillus allgegenwärtig sind, ist es im Grunde unmöglich, einen Kontakt zu den Sporen vollständig zu vermeiden. Dennoch lässt sich das Erkrankungsrisiko für entsprechende Personengruppen durch verschiedene Maßnahmen senken:

  • staubige, feuchte oder schimmelträchtige Orte meiden (zum Beispiel Komposthaufen, Blätterhaufen, Baustellen)
  • Räume regelmäßig lüften
  • Schimmelbildung vermeiden und Staubbelastung reduzieren
  • an staubigen Orten oder beim Gärtnern Atemschutzmasken tragen
  • zu Hause Luftbefeuchter oder Luftreiniger mit HEPA-Filter nutzen
  • bei kaltem Wetter die Wohnräume nicht auskühlen lassen; ratsam ist eine Raumtemperatur zwischen 18 und 21 Grad Celsius

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Das Risiko für eine Aspergillose der Lunge ist bei ansonsten Gesunden gering. Für Personen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Lungenerkrankungen kann eine Erkrankung unbehandelt jedoch zu (teils lebensbedrohlichen) Komplikationen führen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind daher entscheidend für den Behandlungserfolg. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte vorbeugende Maßnahmen ergreifen und bei Verdacht zeitnah ärztlichen Rat einholen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des NHS National Aspergillosis Centre: aspergillosis.org (Abrufdatum: 12.2.2025)
  • "Pilz-Infektionen der Lunge bei COPD häufig schwerwiegend". Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.lungeninformationsdienst.de (Stand: 21.1.2025)
  • "Aspergillosis". Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention: www.cdc.gov (Stand: 24.4.2024)
  • "Aspergillosis". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 19.4.2024)
  • "What is aspergillosis?" Online-Informationen von PennMedicine: www.pennmedicine.org (Stand: 19.5.2023)
  • "Aspergillose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 9.8.2021)
  • "Aspergillus assoziierte Erkrankungen". Online-Informationen von eMedpedia: www.springermedizin.de/emedpedia/ (Stand: 25.8.2016)
  • Hahn, H., et al.: "Medizinische Mikrobiologie". Springer, Berlin Heidelberg (2013)
  • Hien, P.: "Praktische Pneumologie". Springer, Berlin Heidelberg (2012)
  • Heppt, J. W., et al.: "Praktische Allergologie". Thieme, Stuttgart (2010)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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