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Krankheitswelle in Deutschland: Was sie mit Corona zu tun hat | Video


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Krankheitswelle auf dem Vormarsch
Darum sind derzeit so viele Menschen krank


Aktualisiert am 19.11.2023Lesedauer: 1 Min.
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Zahl der Atemwegserkrankungen auf hohem Niveau: Ein Experte erklärt, warum das nichts Schlechtes sein muss. (Quelle: t-online)
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Die Zahl der Atemwegserkrankungen ist derzeit so hoch wie lange nicht mehr. Woran das liegt und warum das sogar von Vorteil sein kann, erklärt ein Immunologe.

Erkältung, Grippe oder Corona – nahezu jeder kennt jemanden, der aktuell hustet oder schnieft. Auch die Zahlen des Robert Koch-Instituts belegen das hohe Niveau an Atemwegserkrankungen in den vergangenen Wochen.

Das hat verschiedene Gründe, erklärt Immunologe Dr. Radbruch im Gespräch mit t-online. Der Experte für Immunerkrankungen ist ehemaliger Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften und leitete von 1996 bis 2023 das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum in Berlin.

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Laut Radbruch hätten insbesondere die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Hygienemaßnahmen einen Einfluss auf die derzeitige Situation.
Hinzu kommt: In Deutschland steht die saisonale Grippewelle erst noch bevor. Droht in Deutschland möglicherweise wieder eine Überlastung der Gesundheitssysteme?

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Husten, Schnupfen, Grippe oder Corona - nahezu jeder kennt jemanden, der aktuell hustet oder schnieft.
Auch die Zahlen des Robert Koch Instituts belegen das derzeit hohe Niveau an Atemwegserkrankungen.
Im Gespräch mit t-online erklärt der Immunologe Dr. Radbruch, woran das liegt.
"Das ist sozusagen ein Trainingsrückstand, den wir jetzt aufholen. Und der liegt biologisch gesehen daran, dass die Antikörper gegen diese Atemwegsviren aus dem Blut auf die Schleimhäute gebracht werden müssen.Und diese Transport-Mechanismen, die müssen stimuliert werden. Und während der Pandemie in den zwei Jahren waren es im Wesentlichen durch die Masken Pflicht und das gesteigerte Hygiene-Bewusstsein sehr wenig solcher Atemwegsinfektionen, da ist sozusagen dieses Training unterblieben. Und deswegen haben wir diese Immunität verloren und die musste wieder jetzt geschaffen werden. Das wird damit einhergehen, dass wir uns erkälten und da auch durchleben."
Diese Grafik des RKI zeigt die saisonalen Atemwegserkrankungen, beginnend ab Kalenderwoche 41. Demnach gab es in der ersten Novemberwoche 7504 Atemwegserkrankungen pro 100.000 Einwohnern. In der Woche zuvor lag die Zahl sogar noch bei g pro 100.000 Einwohnern - der höchste Wert zu dieser Jahreszeit seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2011.
Zum Vergleich: In den Hochphasen der Pandemie lag die Inzidenz der Atemwegserkrankungen im gleichen Zeitraum pro 100.000 Einwohnern bei rund 3500 im Jahr 2020, 6088 im Jahr 2021 und 6303 in 2022.
Hinzu kommt: In Deutschland steht die saisonale Grippewelle noch bevor.
Dass sich die Infektionszahlen bereits jetzt auf einem hohen Niveau bewegen, komme diesem Umstand jedoch zugute, erklärt Immunologe Radbruch. Denn langfristig würden wir davon profitieren.
"Das wird nicht weniger werden für die nächsten Wochen. Das ist, glaube ich, ganz gut, weil wir dann sozusagen gegen alles, was später kommt, eigentlich auch eine gute, stabile Immunität haben sollten, die uns vor Ansteckung überhaupt schützt. Das heißt, dass die Zahlen dann im nächsten Jahr wieder runtergehen."
Dass sich in diesem Jahr mehr Menschen krankmelden als in den vergangenen Jahren, liege laut dem Experten auch an einem veränderten Umgang mit Infektionskrankheiten seit der Coronapandemie.
"Das Bewusstsein, sozusagen, es hat sich verändert gegenüber Atemwegserkrankungen und das ist gut so, und ich glaube, das wird auch noch eine Weile so bleiben. Ich hoffe, dass man nicht wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt und so ein bisschen bewusster mit solchen Sachen umgeht. Wir haben Erfahrungen, gewisse Erfahrungen gesammelt in der Pandemie, wie man zum Beispiel Seniorenheime besser schützen kann. Und da kann es durchaus sein, dass man dann da auch wieder die Hygienemaßnahmen hochfahren muss. Aber die bisherigen Varianten, alle Varianten, die mir bekannt sind, werden von dieser Grundimmunität eingefangen."
Mit Blick auf die kommenden Wochen und die anstehende Grippewelle rät der Experte: Abstand zu anderen Menschen halten, größere Menschenansammlungen nach Möglichkeit vermeiden und bereits kleine Infektionen zu Hause auskurieren.

Wie hoch die Zahlen im November sind, welche Rolle Corona dabei spielt und wie wir uns dem Experten nach verhalten sollten, sehen Sie oben im Video oder wenn Sie hier klicken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Prof. Dr. Radbruch
  • mit Daten des Robert Koch Instituts
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