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Welche Sonnencreme ist für Allergiker geeignet?


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Schützende Hautpflege
Diese Sonnencremes sind für Allergiker geeignet


02.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau trägt Sonnencreme auf.Vergrößern des Bildes
Menschen, die eine Allergie haben, kommen mit mineralischen Sonnenschutzmitteln möglicherweise besser zurecht. (Quelle: Ridofranz/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Sonnenschutz für die Haut ist wichtig. Bei Menschen mit Allergien kann Sonnencreme jedoch zu Hautreaktionen führen. Worauf sie beim Kauf achten sollten.

Den richtigen Sonnenschutz finden: Für Menschen, die eine Allergie haben, ist das nicht immer einfach. Viele reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe von Sonnencremes. Die Haut bekommt dann Ausschläge, was zu unangenehmem Juckreiz führen kann. Wie Allergikerinnen und Allergiker die passende Sonnencreme finden.

Sonnencreme ist auch bei einer Allergie unverzichtbar

Reagiert die Haut nach dem Sonnenbaden mit Rötung, Schwellung, Pusteln und Jucken, denken viele zuerst an eine Sonnenallergie. Doch die allergische Reaktion ist häufig auf das Sonnenschutzmittel zurückzuführen.

Besonders die Haut von Allergikerinnen und Allergikern reagiert auf bestimmte Reizstoffe mit Abwehr. Auf Sonnencreme verzichten sollten die Betroffenen dennoch nicht. Der UV-Filter schützt die Haut vor gefährlicher ultravioletter Strahlung. Doch welche Sonnencreme ist für Allergiker die richtige?

Mineralische Sonnencreme: Empfehlung für Allergiker

Es gibt zwei Arten von Sonnencreme:

  • mit mineralisch-physikalischen (unlöslichen) UV-Filter sowie
  • mit organisch-chemischen (löslichen) UV-Filtern.

"Allergiker wählen am besten die mineralischen Sonnencremes, da diese in der Regel besser verträglich sind. Sie enthalten winzige Partikel, welche das Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektieren und so die Haut schützen, beispielsweise Titanoxid und Zinkoxid", erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln.

Dr. Uta Schlossberger

Zur Person

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Sonnencremes mit organisch-chemischen Schutzstoffen hingegen arbeiten mit einer chemischen Reaktion. Die enthaltenen Moleküle neutralisieren die UV-Strahlen: Die Filter absorbieren die UV-Strahlung und geben sie als energieärmere, langwelligere Wärmestrahlung wieder ab. Ein Wirkstoff ist beispielsweise Octinoxat. Bei Allergikerinnen und Allergikern können chemische UV-Filter die Haut unter Umständen stärker reizen als mineralische Filter.

Sonnencreme: Diese drei Stoffe sind kritisch für allergische Haut

Grundsätzlich könnten zwar auch mineralische Sonnenschutzmittel eine allergische Reaktion verursachen, so die Expertin. Die Erfahrung in ihrer Praxis habe aber gezeigt: Viele Menschen, die eine Allergie haben, kommen mit mineralischem Sonnenschutz besser zurecht.

Was an mineralischen Sonnenschutzmitteln allerdings stören kann: Sie hinterlassen oftmals einen weißlichen Film auf der Haut und rufen ein etwas klebriges Gefühl hervor.

"Manchmal muss man ein wenig ausprobieren, bis man die passende Sonnencreme gefunden hat. Wer Hautprobleme hat, etwa Allergien, Neurodermitis oder Akne, kann den Hautarzt oder die Hautärztin fragen, welcher Sonnenschutz empfehlenswert ist. Wichtig ist, dass Allergiker darauf achten, dass die Creme möglichst ohne Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsstoffe auskommt", rät Schlossberger. "Diese drei Stoffe bergen ein erhöhtes Allergierisiko. Besonders Duftstoffe sind kritisch."

Kontaktallergie durch Duftstoffe: Diese Duftstoffe besser meiden

Duftstoffe gehören zu den häufigen Ursachen von Kontaktallergien. Schätzungen zufolge haben acht Prozent der Erwachsenen eine Kontaktallergie – Frauen häufiger als Männer. Auslöser der allergischen Hautreaktion ist ein fehlgeleitetes Immunsystem: Die körpereigene Abwehr bekämpft fälschlicherweise eigentlich harmlose Stoffe über Entzündungsprozesse.

Es gibt Duftstoffe, denen ein besonders hohes allergisches Potenzial zugeschrieben wird. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB) gehören dazu:

  • Evernia Prunastri Extract (Eichenmoosextrakt)
  • Evernia Furfuracea Extract (Baummoosextrakt)
  • Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde (Lyral)
  • Isoeugenol (Ylang-Ylang, Muskatnussöl)

Potente Allergieauslöser mit mittlerem Sensibilisierungspotential sind:

  • Cinnamal (Zimtaldehyd)
  • Cinnamyl Alcohol (Zimtalkohol)
  • Citral (Zitronenöl, Lemongras)
  • Farnesol
  • Hydroxycitronellal

Reagiert die Haut allergisch, bildet sich dort, wo sie mit dem Allergen in Berührung gekommen ist, ein Ekzem. Die Haut rötet sich, schwillt an, juckt, brennt, schuppt und zeigt häufig Pappeln, Bläschen und Knötchen.

"Eine einmal erworbene Kontaktallergie bleibt lebenslang bestehen. Vorbeugend sollten Betroffene potenziell allergieauslösende Stoffe meiden. Die als häufig allergieauslösend geltenden Duftstoffe müssen in den Produkten deklariert werden", sagt Schlossberger.

Inhaltsstoff Octocrylen ist unter Umständen problematisch

Außerdem rät die Dermatologin, achtsam zu sein, wenn die Sonnencreme den Inhaltsstoff Octocrylen enthält. Der UV-Filter wandelt sich im Laufe der Zeit zu Benzophenon um. Benzophenon kann allergische Hautreaktionen auslösen.

Und nicht nur das: Der Stoff wurde von der "International Agency for Research on Cancer (IARC)" als vermutlich krebserregend beim Menschen eingestuft, weil er in Tierversuchen unter anderem Leberkrebs erzeugte.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät daher, die Sonnencreme vom Vorjahr vorsorglich zu entsorgen, wenn sie Octocrylen enthält und für die aktuelle Saison eine neue Sonnencreme zu kaufen. Mineralische UV-Filter wie "Titanium dioxide" oder "Zinc Oxide", wie sie in zertifizierter Naturkosmetik eingesetzt werden, seien in der Regel länger stabil als organisch-chemische Filter, so die Verbraucherschützer.

Richtig eincremen mit Sonnencreme

Um die Haut zu schonen, sollten Allergiker nicht nur auf allergieauslösende Stoffe verzichten. Ebenso ist es ratsam, eine Sonnencreme zu wählen, die möglichst auf den Hauttyp abgestimmt ist. Wer etwa unreine Haut hat und zu einer eher fettigen Sonnencreme greift, riskiert eine Verschlechterung des Hautbildes.

Auch sollte der Lichtschutzfaktor nicht zu niedrig sein. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt Erwachsenen einen LSF von mindestens 20. Bei Aufenthalten in großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen sollte man LSF 50+ wählen. Außerdem ist es wichtig, dass die Sonnencreme sowohl vor UV-B-Strahlung als auch vor UV-A-Strahlung schützt.

Man sollte das Sonnenschutzmittel 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen. Um gut geschützt zu sein, sollte man zudem nicht mit Sonnencreme sparen. Um den auf dem Sonnenschutzmittel ausgewiesenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, müssen laut BfS zwei Milligramm des Sonnenschutzmittels pro Quadratzentimeter Haut aufgetragen werden.

Das sind bei einem Erwachsenen vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Mindestens alle zwei Stunden und vor allem nach dem Baden und dem Abtrocknen ist ein Nachcremen sinnvoll.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. Uta Schlossberger
  • daab.de: "Duftstoffe als Kontaktallergene". Online-Information des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. (DAAB). (Stand: Aufgerufen am 15. Mai 2024)
  • verbraucherzentrale.nrw: "Krebserregender Stoff in alter Sonnencreme?". Online-Information der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. (Stand: 11. März 2024)
  • gesundheitsinformation.de: "Kontaktallergie". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 12. Juli 2023)
  • bfs.de: "UV-Schutz durch Sonnencreme". Online-Information des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). (Stand: 29. Mai 2022)
  • umweltbundesamt.de: "Allergien". Online-Information des Umweltbundesamts. (Stand: 26. Juli 2022)
  • ecarf.org: "Sonnenschutz – das sollten Menschen mit Allergien wissen". Online-Information der Stiftung ECARF (European Centre for Allergy Research Foundation). (Stand: 22. Juli 2021)
  • gesundheit.gv.at: "Ekzeme". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs. (Stand: 14. Januar 2020)
  • bfr.bund.de: "Sonnencreme und Co. – gibt es gesundheitliche Risiken?". Online-Information (PDF) des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). (Stand: 19. Dezember 2019)
  • allergieinformationsdienst.de: "Kontaktallergie – Was ist das?". Online-Information des Allergie-Informationsdienstes am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. (Stand: 2018)
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