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Gewalt in Pflegeheimen betrifft jeden Dritten


Studie
Gewalt in Pflegeheimen betrifft jeden Dritten

afp, hex/cfm

Aktualisiert am 04.09.2017Lesedauer: 1 Min.
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Gewalt gegenüber Pflegebedürftigen, aber auch gegenüber Pflegemitarbeitern gehören einer Erhebung zufolge zum Pflegealltag in Deutschland. (Symbolbild) (Quelle: Jens Kalaene/dpa)
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Der Begriff der Pflege meint eigentlich "sich sorgend um jemanden oder etwas kümmern", oder jemanden zu behandeln, damit eine Verbesserung des Zustandes eintritt. In deutschen Pflegeheimen sieht die Realität jedoch anders aus, wie eine Studie jetzt zeigt.

Gewalt gegenüber Pflegebedürftigen, aber auch gegenüber Pflegemitarbeitern gehören einer Erhebung zufolge offensichtlich zum Pflegealltag in Deutschland. In einer Umfrage des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) unter 400 Pflegefachkräften und -schülern gab fast jeder dritte Befragte an, dass Maßnahmen gegen den Willen von Patienten, Heimbewohnern und Pflegebedürftigen alltäglich seien. Jeder Zehnte erlebte in jüngerer Zeit konkrete Gewalterfahrungen.

Gewalt in der Pflege ist kein Einzelfall

Spätestens mit Bekanntwerden der Mordserie des Krankenpflegers Niels H. habe das Thema Gewalt in der Pflege "eine erschütternde und dringend notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhalten", erklärte Frank Weidner, DIP-Direktor und Leiter der Studie. Es handle sich dabei "um einen Fall außerordentlicher krimineller Energie". Niels H. soll nach jüngsten Erkenntnissen über Jahre hinweg mindestens 90 Patienten an zwei niedersächsischen Kliniken getötet haben.

"Neue Kultur des Hinschauens und der Achtsamkeit" gefordert

Aber auch die Ergebnisse der Studie zeigten, "dass es in Krankenhäusern, Altenheimen und in der ambulanten Versorgung endlich eine neue Kultur des Hinschauens und der Achtsamkeit geben muss", erklärte Weidner. Zudem forderte der Pflegeexperte wirksame Angebote der Prävention und Aufarbeitung von Gewalterfahrungen in der Pflege.

Selbst in dem kleineren Teil an Institutionen, in denen es betriebliche Angebote zur Prävention und Aufarbeitung von Gewalterfahrungen gibt, bleiben der Studie zufolge konkrete Erfahrungen zumeist unbearbeitet. Auch entsprechende Bildungsangebote zum Erkennen von Frühsignalen gibt es demnach zu selten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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