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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geburtstag und Gesundheit Wer im Sommer geboren wurde, hat weniger Krankheiten
Die Forschungsergebnisse zu den Zusammenhängen von Geburtsmonat und Gesundheit verdichten sich. Spanische Forscher schlagen nun in dieselbe Kerbe wie bisherige Wissenschaftler und finden noch mehr darüber heraus, welche chronischen Krankheiten, die im Erwachsenenalter entstehen, vom Geburtsmonat abhängen können.
Bereits frühere Studien zeigten, dass im Sommer geborene Kinder etwas mehr wiegen als die anderen Babys. Außerdem beginnt bei Mädchen, die in den Sommermonaten zur Welt kommen die Pubertät später. Beide Faktoren haben offenbar einen Effekt auf die Gesundheit.
Im Jahr 2015 hatten Forscher der New Yorker Columbia-Univeristät zudem eine große Studie zu diesen Zusammenhängen veröffentlicht. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass Menschen, die im Monat März geboren sind, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
Spanische Forscher kommen zu ähnlichen Ergebnissen
Forscher der spanischen Universität Alicante haben die Daten von fast 30.000 Spaniern ausgewertet. Sie stammen aus der nationalen Bevölkerungsstudie des Jahres 2006. Sie haben nach dem Zusammenhang von Gebrutsmonat und 27 gängigen chronischen Krankheiten geschaut. Und es wurden tatsächlich siginifikante Zusammenhänge gefunden.
Es gibt einen Unterschied zwischen Männern und Frauen
Jungs, die im September zur Welt kommen, hatten in der Studie ein drei mal so hohes Risiko, eine Schilddrüsenerkrankgung zu bekommen, als die im Januar geborenen. Und Jungs, die im August zur Welt gekommen waren, hatten später ein fast doppelt so hohes Risiko, an Asthma zu erkranken als Kinder, die am Jahresanfang geboren wurden. Männliche Studienteilnehmer, die im Juni Geburtstag haben, weisen ein deutlich geringeres Risiko auf, an einer Depression zu erkranken (34 Prozent). Sie leiden zudem seltener an Rückenschmerzen (22 Prozent).
Entstehung von chronischen Krankheiten
Junifrauen zeigten ein 33 Prozent kleineres Risiko, an Migräne zu leiden. Auch Wechseljahresbeschwerden betrafen sie seltener. Die Juli-Damen dagegen waren im Nachteil, was das Bluthochdruckrisiko angeht – sie hatten die Gefäßerkrankung fast ein Drittel häufiger bekommen als die anderen. Septemberkinder schienen insgesamt das geringste Riskiko zu haben, an einer der 27 chronischen Krankheiten zu leiden, die die spanischen Forscher ins Visier genommen haben.
Eine der Ursachen könnte die UV-Strahlung sein
Die Forscher vermuten, dass die Gründe für die besseren gesundheitlichen Aussichten von Sommerkindern auch auf die UV-Strahlung zurückzuführen ist. Denn durch die erhöhte Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten bilden die Säuglinge bereits vor der Geburt und in den ersten Lebensmonaten mehr Vitamin-D als Winterkinder. Und dieses hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem.
Aber der Geburtsmonat muss nicht zwangsläufig Auswirkungen auf die Gesundheit haben – die Ergebnisse zeigen nur statistische Häufungen. Eine sehr große Rolle für die Entstehung von Krankheiten spielen zudem die Gene, die Lebensweise und Umwelteinflüsse.
Um handfeste Erklärungen für die gefundenen Zusammenhänge zu finden, sind weitere Studien nötig.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.