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Gesunde Ernährung: Rhabarber und Spinat belasten die Nieren


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Mit Vorsicht genießen
Diese Lebensmittel können an die Nieren gehen

Andrea Goesch

Aktualisiert am 09.06.2016Lesedauer: 4 Min.
Menschen, die Nierenprobleme haben, sollten beim Verzehr von Rhabarber vorsichtig sein und auf die Zubereitung achten.Vergrößern des Bildes
Menschen, die Nierenprobleme haben, sollten beim Verzehr von Rhabarber vorsichtig sein und auf die Zubereitung achten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet, schützt seine Nieren. Hierzu gehören viel frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und ein geringer Anteil an tierischen Fetten. Doch es gibt Lebensmittel, die auf Dauer die Funktion des lebenswichtigen Organs beeinträchtigen können.

Hierzu gehören neben Eistee und Diät-Limonaden auch einige Gemüse- und Obstsorten. Sie können bestimmte Nierenleiden fördern oder eine bereits bestehende Schwäche des Filterorgans verschlimmern.

Diese Gemüsesorten enthalten viel Oxalsäure

Auch wenn Rhabarber, Spinat, Mangold und Rote Beete reich an gesunden Vitaminen und Mineralstoffen sind, ist übermäßiger Verzehr nicht empfehlenswert. Neben Kalium, Kalzium, Eisen und Vitamin C enthalten sie nämlich auch einen hohen Anteil an Oxalsäure. Über die Nieren wird diese wieder ausgeschieden. Die Gefahr: Bilden sich reichlich Kristalle aus körpereigenem Kalzium und Oxalsäure, dann können sie sich ablagern und zu Blasen- und Nierensteinen führen. Wer anfällig ist, sollte daher das Gemüse mit Bedacht genießen.

Rhabarber wird mit Milchprodukten bekömmlicher

Mit 460 Milligramm pro 100 Gramm weist Rhabarber einen relativ hohen Anteil an Oxalsäure auf. Ein pelziges Gefühl auf den Zähnen nach dem Verzehr von Rhabarber weist darauf hin. Denn Oxalsäure ist nicht nur für die Nieren schädlich, sondern raut auch die Zahnoberfläche auf und greift den Zahnschmelz an. Wer Probleme mit den Nieren hat und das fruchtig-saure Aroma des Frühlingsgemüse genießen möchte, sollte daher besser nicht in die rohen Rhabarberstangen beißen.

Um den Gehalt an Oxalsäure zu verringern, empfiehlt es sich, die Stangen zu blanchieren oder zu kochen und das Kochwasser wegzuschütten, empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern. Rhabarber mit rotem Fruchtfleisch enthält zudem weniger Oxalsäure als grüne Sorten. Mit zunehmendem Alter steigt der Säuregehalt, wobei die Schale am meisten enthält. Gründliches Schälen ist daher zum Ende der Rhabarberzeit besonders wichtig. Und noch ein Tipp: Rhabarber ist in Kombination mit Milch, Quark oder Pudding bekömmlicher. Das darin enthaltene Kalzium bewirkt nämlich, dass die Oxalsäure im Darm gebunden wird.

Vorsicht auch bei Eistee

Zu viel Eistee begünstigt ebenfalls die Bildung von Nierensteinen. Denn das Sommergetränk enthält wie alle Schwarz- und Grünteesorten ebenfalls Oxalsäure. Wer ohnehin zur Bildung der schmerzhaften Ablagerungen neigt, sollte daher auf Eistee verzichten und am besten Wasser trinken, zum Beispiel mit Zitronensaft gemischt. Denn Zitronensäure behindert das Wachstum der Nierensteine.

Auch Schokolade und Erdnüsse haben einen hohen Oxalsäure-Anteil. In Kombination mit kalziumreichen Produkten wie Milch, Quark, Joghurt, Käse und Kartoffeln reduziert sich jedoch auch hier die schädliche Wirkung. Kalzium verringert nämlich im Darm die Aufnahme von Oxalat.

Light-Limo beeinträchtigt die Nierenfunktion

Wer regelmäßig Diät-Limonade trinkt, tut seinen Nieren nichts Gutes. Das zeigt eine Studie am Brigham and Women's Hospital in Boston. Demnach büßten erwachsene Frauen, die täglich mindestens zwei Dosen Light-Limonade tranken, innerhalb eines Jahrzehnts circa 30 Prozent ihrer Nierenfunktion ein. Als Ursache ermittelte das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Julie Lin künstliche Süßstoffe wie Aspartam und Sucralose.

Nicht in die Fettfalle tappen

Nierenerkrankungen entstehen oft als Folge einer Grunderkrankung wie Diabetes, Gicht oder Bluthochdruck. Diese Krankheiten stehen meist im Zusammenhang mit ungesunder Ernährung, die sich ihrerseits wieder negativ auf die Nieren auswirkt. Ebenso belastend ist ein hoher Fett-Konsum. Denn Fett fördert Übergewicht, was auf Dauer äußerst schädlich für das Filterorgan ist. Zudem verschlechtern die überschüssigen Pfunde auch die Blutzucker- und Blutdruckwerte. Wenn diese nicht im Normbereich liegen, leiden auch die Nieren.

Salz maßvoll einsetzen

Was für Fett gilt, gilt auch für Salz. Da zu viel Kochsalz den Blutdruck in die Höhe treibt, kann sich eine hohe Aufnahme ebenfalls ungünstig auf die Gesundheit der Nieren auswirken und gehört nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie zu den schlimmsten Risiken für das Organ.

Da die Nieren nur in bedingtem Maß Salz aus dem Blut filtern können, ist eine kochsalzarme Ernährung ein wichtiger Bestandteil für eine nierengesunde Ernährung. Was viele nicht wissen: Auch viele Fertiggerichte, Würstchen, Gurken, Snacks enthalten hohe Mengen an Salz.

Finger weg von harten Alkoholika

Alkoholische Getränke sollten grundsätzlich nur sehr maßvoll konsumiert werden. Alkohol erhöht zum Beispiel den Blutdruck, was den Nieren auf Dauer nicht bekommt. Zudem sollte man darauf achten, ausreichend zu trinken - am besten Wasser. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sollten es in jedem Fall sein - es sei denn, es besteht bereits eine weit fortgeschrittene Nierenschwäche oder eine andere Erkrankung. In diesem Fall sollte man die Flüssigkeitszufuhr vermindern.

Wenn die Nieren schon geschädigt sind

Bei Patienten, die bereits ein Nierenleiden haben, ist bei der Ernährung besondere Vorsicht geboten. So sollte bei einer Niereninsuffizienz vor allem tierisches Eiweiß vermieden werden, außer Käse. Ratsam ist außerdem, tierische und pflanzliche Fette zu reduzieren.

Wenn die Nieren bereits schwach sind, ist auch eine hohe Zufuhr an Kalium nicht ratsam. Der Mineralstoff ist beispielweise in Bananen und Nüssen enthalten.

Urintest und Vorsorge nutzen

Chronische Nierenerkrankungen sind vor allem deshalb tückisch, weil es kaum Symptome gibt. Ein Hinweis auf Nierenschäden können Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sowie verstärkte Wassereinlagerungen in den Beinen - so genannte Ödeme - sein. Wer den Verdacht hat, dass mit seinen Nieren etwas nicht stimmt, sollte zum Arzt gehen. Dieser kann Blut- und Urintests durchführen, die Aufschluss über einen Nierenschaden geben.

Zudem ist es sinnvoll, ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre die Vorsorgeuntersuchung "Check-up 35" durchführen zu lassen. Dabei werden unter anderem Blutzucker und Blutdruckwerte bestimmt. Ein hoher Blutdruck beispielsweise kann ebenfalls auf eine Nierenerkrankung hinweisen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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