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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei langer Einnahme Nach Schmerzmitteln droht ein Magengeschwür
Wer über einen längeren Zeitraum Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac einnimmt, riskiert die Bildung von Magengeschwüren, warnt die Deutsche Gastro-Liga. In ihrem Patientenratgeber "Schmerzmittel und Magen", verfasst vom Darmexperten Wolfgang Rösch, nennt sie Details. Bereits jeder zweite Patient, der regelmäßig Schmerzmittel nimmt, merkt dass sein Magen rebelliert. Halten die Beschwerden länger an, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Viele Schmerzmittel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und werden regelmäßig gekauft. Ob bei Kopfschmerzen, Rückenproblemen, Gelenkbeschwerden oder während einer Erkältung - viele greifen zu leichtfertig zu den Tabletten. Selbst um das anstrengende Sporttraining durchzuhalten oder nach einer durchzechten Nacht werden die Mittel eingenommen. Zudem bekommen viele Patienten mit Herzproblemen die Präparate vom Arzt für eine längerfristige Einnahme verschrieben.
Schmerzmittel schaden dem Magen
Doch ungefährlich ist die Einnahme nicht. Sowohl für ASS als auch für Diclofenac sowie andere nicht-steroidale Antirheumatika gilt: "Alle diese Medikamente hemmen Entzündungsvorgänge, können aber gleichzeitig den Magen schädigen, indem sie dort das bestehende Gleichgewicht zwischen aggressiven Faktoren (Säure, Pepsin) und schützenden Faktoren (Durchblutung, Schleimproduktion, Regeneration) durcheinander bringen", schreibt Rösch in dem Ratgeber.
Jeder zweite Patient hat Nebenwirkungen
Jeder zweite Patient verspüre Beschwerden bei der Einnahme. Dazu zählen ein nachlassender Appetit, Übelkeit sowie Druck im Oberbauch. Bei länger anhaltenden Beschwerden oder bei einer Verschlechterung, muss man die Symptome abklären lassen: Spätestens nach zwei bis drei Wochen sollte man den Arzt aufzusuchen, um bleibende Schäden im Bereich von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm rechtzeitig zu erkennen, so der Ratgeber.
Schon eine Tablette ASS kann zu Blutungen führen
Laut dem Ratgeber entsteht ein Magengeschwür üblicherweise dann, wenn sich das Bakterium Helicobacter pylori in der Schleimhaut eingenistet hat. Doch auch eine längerfristige Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Schmerz- beziehungsweise Rheumamitteln führe zum Auftreten von Geschwüren im Magen - die nicht selten in der Mehrzahl auftreten und eine beachtliche Größe erreichen können.
Bereits eine Tablette ASS könne zu leichten Magenblutungen aus Minigeschwüren führen, so Rösch. Zwar würden diese Geschwüre meist von selbst abheilen, doch auf Dauer können diese Blutungen zu Blutarmut führen. Wer zu Beginn der Medikamenteneinnahme Probleme verspürt, müsse sich nicht gleich Sorgen machen, denn der Magen sei in der Lage, sich an geringe Mengen ASS zu gewöhnen - wie sie beispielsweise Herzpatienten beschrieben bekommen. Problematisch wird es aber, wenn sich der Keim Helicobacter pylori in der Schleimhaut einnistet und eine chronische Magenschleimhautentzündung auslöst: "Dann funktioniert diese Anpassung nicht mehr." Dies muss erkannt und der Keim behandelt werden.
Geschwür zeigt nicht immer Symptome
Symptome, die auf ein Geschwür hinweisen können, sind Schmerzen bei leerem Magen, Schmerzen nach der Nahrungsaufnahme, Dauerschmerzen in der Magengrube, Erbrechen und Übelkeit. Häufig seien überhaupt keine Symptome bemerkbar. Der Grund: Durch die Schmerzmittel werden die Beschwerden verdeckt. Oft weist erst eine Komplikation wie eine Blutung oder ein Magendurchbruch auf das Problem hin, heißt es.
Zehn Prozent der Menschen, die Schmerzmittel einnehmen und ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür entwickeln, erleiden eine Blutung, die sich durch Bluterbrechen oder Teerstuhl bemerkbar macht. Diese könne lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, warnt der Ratgeber.
Schmerzmittel nicht auf nüchternen Magen nehmen
Doch wie nimmt man Schmerzmittel richtig ein? Die Arzneien sollten so kurz wie möglich eingenommen und auch die Dosierung möglichst gering gewählt werden. Am besten nimmt man die Präparate nach dem Essen ein. "Einige Medikamente wie Ibuprofen sind besser verträglich, andere wie Diclofenac rufen häufiger Probleme hervor, doch gilt prinzipiell, dass alle Schmerzmittel die Magenschleimhaut schädigen können, so Rösch.
Wer über einen längeren Zeitraum ASS einnehmen muss, sollte sich auf den Keim Helicobacter pylori testen lassen. Hat sich während der Einnahme der Schmerzmittel ein Geschwür gebildet, sollten die Präparate abgesetzt werden. Ist das nicht möglich, sollte man mit seinem Arzt das weitere Vorgehen besprechen. Säurehemmende und schleimhautschützende Mittel sind dann eine mögliche Hilfe, damit sich das Geschwür wieder zurückbildet. Wichtig ist, dass die Einnahme der Medikamente sorgfältig überwacht wird.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.