Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bloß keine Wattestäbchen verwenden Was tun gegen Wasser im Ohr?
Einfach mal abtauchen! Während sich das Sommerwetter von seiner besten Seite zeigt, gönnen sich viele erfrischende Stunden im kühlen Nass. Beim Auftauchen ist die Freude allerdings manchmal nicht mehr so groß, wenn man bemerkt, dass jede Menge Wasser ins Ohr geschwappt ist. Plötzlich hört man nur noch halb so viel und hat das Gefühl, mit Ohrstöpseln durch die Welt zu laufen. Manch einer wird das unangenehme Gefühl auch nach mehreren Tagen noch nicht los. Das ist nicht nur lästig, sondern kann auch zu schlimmen Infektionen führen. So bekommen Sie das Wasser schnell wieder aus dem Gehörgang.
Eigentlich schützt unser Ohrenschmalz verlässlich vor Keimen und Dreck. Häufig benutzte Wattestäbchen und zu viel Wasser greifen diese Schutzschicht jedoch an.
Wasser im Ohr nicht auf die leichte Schulter nehmen
Nicht selten ist das Wasser der Schwimmbäder und Badeseen verunreinigt. Strömt viel Wasser in unsere Ohren, schwemmt das mitunter die Gehörgangshaut so sehr auf, dass Keime nicht mehr am Ohrenschmalz abprallen. Ganz im Gegenteil: Der nun feucht-warme Gehörgang bietet Bakterien den idealen Ort, um sich einzunisten. Eine Gehörgangs- oder Mittelohrentzündung können dann die Folge sein, bei der im schlimmsten Fall das Trommelfell reißt.
Bloß keine Wattestäbchen verwenden
Bleibt das Wasser im Ohr, greifen viele zum Wattestäbchen und versuchen damit, das Ohr trocken zu tupfen. Doch Wattestäbchen bringen nicht viel und sind zudem auch gefährlich, weshalb Experten davon abraten. Denn sie drücken Bakterien und Ohrenschmalz nur noch tiefer in den Gehörgang hinein, anstatt diesen zu säubern. Das verletzt mitunter das Trommelfell und schränkt es in seiner Funktion ein. Nicht selten passiert es dann, dass Betroffene schlechter hören. Auch eine Gehörgangsverletzung droht, wenn Wattestäbchen unsanft zum Einsatz kommen.
Hüpfen lässt Wasser ablaufen
Statt die missliche Lage mit dem Wattestäbchen noch zu verschlimmern, sollte man lieber auf weitaus effektivere Tipps zurückgreifen. Die Känguru-Variante hört sich nicht nur lustig an, sondern kann Betroffenen wirklich helfen. Dabei neigt man den Kopf schräg zur Seite und hüpft mit einem Bein auf der Stelle. Das soll dem Wasser beim Ablaufen helfen. Manche meinen, es sei noch effektiver, wenn man auf dem Bein hüpft, das auf der gleichen Seite liegt, wie das mit Wasser verstopfte Ohr.
Gegendruck am Ohreingang erzeugen
Eine andere Variante ist es, sich mit dem Zeigefinger auf den kleinen Knorpelvorsprung vor dem Ohreingang zu drücken, während der Kopf leicht zur Seite geneigt ist. Damit wird ein leichter Gegendruck erzeugt, der dem Wasser den Weg nach draußen erleichtert.
Sich die Ohren lang ziehen hilft
Auch wenn man sich dabei komisch vorkommt: Ziehen Sie sich die Ohren lang! Indem man die Ohren leicht nach hinten oben zieht und dabei den Kopf zur Seite neigt, kann man beschleunigen, dass das Wasser abläuft.
Mit dem Föhn das Wasser trocknen
Sollte das Wasser immer noch nicht ablaufen, kann man auch versuchen, es trocken zu föhnen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, den Föhn nicht zu hoch einzustellen, da zu heiße Luft das empfindliche Sinnesorgan reizen kann. Wem das zu heikel ist, der dreht sich ein Taschentuch zu einer kleinen Rolle und führt diese sanft in den Gehörgang ein, um das Wasser aufzusaugen.
Letzter Ausweg: Gang zum HNO-Arzt
Wenn alles nichts hilft, ist der Gang zum HNO-Arzt unumgänglich. Dieser kann das Wasser im Ohr mit einem speziellen Gerät absaugen und anschließend untersuchen. So lassen sich mögliche Ohrinfektionen schnell erkennen. Doch auch wenn Sie das Wasser bereits losgeworden sind, kann es zu einer Gehörgangs- oder Mittelohrentzündung kommen. Treten typische Symptome wie stechende Schmerzen, Ausfluss, Fieber und Abgeschlagenheit auf, sollte auch das ärztlich untersucht werden.
Ohrstöpsel beim Schwimmen beugen vor
Wer grundsätzlich unter empfindlichen Ohren leidet, trägt im Schwimmbad am besten Ohrstöpsel - aber die richtigen. Nur Stöpsel aus allergiegetestetem Silikon eignen sich zum Schwimmen. Die Variante aus Schaumstoff saugt sich schnell mit Wasser voll und macht das Ohr empfindlich für Infektionen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.