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Lupus erythematodes: Schmetterlingskrankheit trifft oft Frauen


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Autoimmunerkrankung
Bei Lupus wird die Sonne zum Feind

Nina von der Bey

Aktualisiert am 10.11.2015Lesedauer: 3 Min.
Lupus-Patienten leiden unter einer Sonnen-Überempfindlichkeit.Vergrößern des Bildes
Lupus-Patienten leiden unter einer Sonnen-Überempfindlichkeit. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht, Gelenkschmerzen und eine Überempfindlichkeit bei Sonneneinstrahlung - was wie eine Sammlung verschiedener Übel klingt, sind typische Anzeichen für Lupus erythematodes. Im Volksmund ist das Leiden auch als Wolfs- oder Schmetterlingskrankheit bekannt. Marie P. leidet an der Autoimmun-Krankheit, die zu 90 Prozent Frauen im gebärfähigen Alter trifft. In Deutschland gibt es nach Angaben der Internisten im Netz rund 60.000 Lupus-Patienten.

Ausschlag und schmerzende Gelenke

Seit der Diagnose vor zwei Jahren hat sich das Leben der 30-Jährigen komplett verändert. Wer Marie früher kannte und heute sieht, erkennt die junge Frau kaum wieder. Ihr Gesicht ist überzogen von einem roten Ausschlag. Die Haare und Augenbrauen wurden durch Medikamente erschreckend dünn. Zudem hat sie durch die ständige Einnahme von Cortison stark zugenommen. Durch die Gelenkschmerzen wurde auch ihr Gang schwerfälliger - die Haltung ist leicht gebückt. Sobald die Sonne hervorkommt, flüchtet Marie sich in den Schatten oder bedeckt sich mit Schals und Mützen.

Lupus kann auch Organe befallen

Bei systemischem Lupus bildet der Körper Antikörper, die ins Blut gelangen und so alle Körperregionen erreichen können. Deshalb sind die Symptome auch sehr vielfältig. Der Lupus kann potenziell alle Organe und den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen. Das macht die Krankheit gefährlich. Besonders häufig sind Entzündungen von Bindegewebe, Haut, Gelenken und Leber. Doch auch Entzündungen des Rippen- oder Lungenfells, der Nieren oder des Herzens treffen Lupus-Patienten.

"Ich werde damit leben müssen"

"Ich hatte vor kurzem eine Hepatitis", erzählt Marie. Dass es der eigene Körper ist, der die Krankheit auslöst, ist für sie kaum begreiflich. "Aber es ist so, ich werde damit leben müssen." Unterstützung findet sie dabei bei ihrem Mann, der sie durch jeden Krankheitsschub und auch alle optischen Veränderungen begleitet. "Die hässliche Haut allein würde mir nicht mal so viel ausmachen. Aber darunter, dass meine Haare immer weniger werden, leide ich wirklich. Das sind die Nebenwirkungen der Medikamente und es wird einfach nicht besser." Früher hatte die 30-Jährige langes braunes Haar - für eine junge Frau keine einfache Veränderung. Kein Wunder ist daher, dass viele Betroffene an Depressionen erkranken.

Lupus-Patienten neigen zu Depressionen

Die Aussicht, für immer Medikamente nehmen zu müssen und schweren Entzündungen ausgesetzt zu sein, ist erdrückend. Auch Marie war deshalb schon in der Psychiatrie. "Ich konnte einfach nicht mehr, das hat mich so fertig gemacht", sagt die Grundschullehrerin. Früher starben Menschen, die an Lupus erkrankt sind meist innerhalb von fünf Jahren. Heute ist die Krankheit noch immer nicht heilbar, doch die Aussichten sind dank moderner Medikamente besser.

Zur Behandlung werden meist verschiedene Medikamente verabreicht: Cortison, Immunsupressiva sowie Medikamente, die die Zellteilung hemmen und auch bei Krebspatienten eingesetzt werden. Allerdings bringen sie meist Nebenwirkungen mit sich. Lupus-Patienten haben eine annähernd normale Lebenserwartung. Die häufigste Todesursache ist nicht mehr der Lupus selbst, sondern Komplikationen wie Thrombosen. Um diese zu vermeiden und eine sichere Betreuung zu haben, ist Marie in Behandlung bei einem Bochumer Spezialisten.

Lupus erythematodes - Wichtiges auf einen Blick

Was genau ist Lupus?

Der Lupus erythematodes (auch Schmetterlings- oder Wolfskrankheit genannt) ist eine schwere Autoimmunerkrankung, die praktisch alle Organe schädigen kann. Der Lupus verläuft meist in Schüben - wobei zwischen den aktiven Phasen lange Zeit mit weniger schweren Symptomen liegen kann. Autoimmunerkrankungen sind der Überbegriff von Krankheiten, bei denen der Körper irrtümlicher weise das eigene Gewebe als Fremdkörper erkennt und bekämpft. Mediziner sprechen von einer überschießenden Immunreaktion.

Man unterscheidet verschiedene Formen der Erkrankung. Zu den häufigsten zählen:

  • Der chronisch diskoide Lupus (CDLE) - bleibt auf die Haut beschränkt

Wer ist betroffen?

Frauen sind sehr viel häufiger betroffen als Männer. 90% aller Lupus-Patienten sind weiblich. Meist entwickelt sich die Erkrankung um das 30. Lebensjahr. Oft kann man eine familiäre Häufung feststellen.

Lupus-Symptome

  • Schmetterlingserythem im Gesicht (Hautfärbung, die sich schmetterlingsförmig über den Nasenrücken und Wagen ausbreiten)
  • Hauterscheinungen am Körper - meist nach Sonnenstrahlung
  • Gelenkbeschwerden hauptsächlich an Knie oder Hand
  • Gelenkschwellung
  • Muskelschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Symptome zeigen sich oft nach intensiver Sonneneinstrahlung - oft nach dem Urlaub

Therapie und Behandlung

Bei einem Verdacht auf Lupus wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt. Dieser wird die für Sie individuell sinnvolle Therapie empfehlen. Je nach Ausprägung könnte dies eine örtliche Behandlung mit einer Kortison-Salbe sein. Auch die Einnahme von Immunsuppressiva ist wahrscheinlich. Derzeit gibt es noch kein Medikament gegen die Erkrankung, sondern nur gegen die Symptome. Patienten sollten unbedingt direkte Sonneneinstrahlung meiden. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor gegen UV-A und UV-B Strahlung sollten zwingend verwendet werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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