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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blut im Sperma Blut im Sperma - was dahinter stecken kann
Für betroffene Männer ist das ein Schock: Das Sperma hat eine rötliche Färbung oder ist sogar sichtbar blutig - ein ernstes Krankheitszeichen? "Nicht unbedingt", sagt Dr. Wolfgang Bühmann, Urologe auf Sylt. "Auch wenn sich viele Männer heftig erschrecken: Blut im Sperma hat überwiegend harmlose Ursachen", sagt der Arzt. Im Gespräch mit der Lifestyle-Redaktion von t-online.de erklärt der Urologe, was hinter den Blutungen stecken kann, wer betroffen ist und wann man zum Arzt gehen sollte.
Prostataentzündung ist häufigster Auslöser
Die häufigste Ursache für Blut im Sperma (Hämatospermie) ist eine Entzündung der Prostata (Prostatitis), der Samenblasen oder der ableitenden Samenwege. "In 30 bis 50 Prozent der Fälle liegt den Blutungen eine solche Entzündung zugrunde", sagt Bühmann. Da die Entzündung oft keine weiteren Beschwerden verursacht, wird sie häufig erst durch Blutspuren im Sperma entdeckt. Eine Behandlung ist unkompliziert und erfolgt meist durch Antibiotika.
Nur selten steckt ein Tumor dahinter
Eine weitere mögliche Ursache für Blut im Sperma ist starker Bluthochdruck. Dieser kann dazu führen, dass kleine Äderchen in der Prostata oder den Samenblasen platzen und die Blutung auslösen. Auch starke körperliche Anstrengung oder Quetschungen sind mögliche Auslöser. Laut Bühmann findet man bei mindestens 20 Prozent der Betroffenen keine Ursache. Nur sehr selten stecke hinter den Blutungen ein Tumor der Prostata.
Junge Männer häufiger betroffen
Genaue Zahlen, wie viele Männer von dem Phänomen betroffen sind, gibt es nicht. "Es tritt aber häufiger auf als man denkt", sagt Bühmann. Dem Urologen zufolge kommen die Blutungen vor allem bei Männern zwischen 25 und 40 Jahren vor. Betroffene sollten zunächst einmal Ruhe bewahren. Nicht immer müsse man sofort zum Arzt gehen. Insbesondere bei Patienten unter 40 Jahren seien ernste Erkrankungen wie Tumore selten. "Wenn die Blutungen nach vier bis fünf Tagen nicht nachlassen, sollte man aber in jedem Fall zum Arzt gehen, um die Ursache abzuklären", rät Bühmann.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.