Muttermale überprüfen Wie Sie mit der ABCDE-Regel gefährliche Leberflecken erkennen
Muttermale, Leberflecken und Sommersprossen sind vielen Betroffenen lästig. Sie können neu entstehen oder wieder verblassen. Doch wo liegen die Unterschiede der Male und wann werden sie gefährlich?
Hautflecken kommen in unterschiedlichster Anzahl und Größe vor. Wann ist es ratsam, die Stellen untersuchen zu lassen und woran können Sie schon vorher selbst Auffälligkeiten erkennen? t-online.de erklärt, wie sich Sommersprossen, Leber- und Altersflecken unterscheiden und wann sie gefährlich werden können.
Definition von Leberflecken und Muttermalen
Beide Begriffe meinen dasselbe: Hautverfärbungen, die in den meisten Fällen harmlos und angeboren sind. Sie bestehen aus einer Ansammlung von pigmentreichen Zellen, auch Schönheitsflecken genannt. Dass manche Menschen besonders viele solcher Flecken haben, steckt zum einen in den Genen. Wenn ein Elternteil viele Muttermale hat, betrifft das meist auch die Kinder. Menschen, die als Kind viel in der Sonne waren, besitzen später mehr Muttermale.
Die Flecken unterscheiden sich vor allem durch ihre Farbe, Größe oder Form und sind entweder knotig erhaben oder flach in der Haut. Gutartige Flecken können in einigen Fällen entarten und im schlimmsten Fall zu schwarzem Hautkrebs führen. Prinzipiell sind die kleinen Male, solange sie sich nicht auffällig verändern, unproblematisch.
Selbstbeobachtung: So erkennen Sie problematische Flecken
Sie kennen Ihren Körper am besten und sehen ihn jeden Tag. So entdecken Sie Veränderungen am ehesten und können dann im frühen Stadium den Dermatologen für einen Haut-Check aufsuchen.
Warnsignale:
- ein Mal hat seine Form verändert
- ein Mal verändert die Farbe, wird heller oder dunkler
- nach jahrelangem Stillstand wächst ein Muttermal plötzlich wieder
- ein Mal brennt, juckt oder blutet sogar
- Sie haben überdurchschnittlich viele Pigmentmale (mehr als 40)
Vorsorge und Früherkennung: Das können Sie tun
Damit nicht allzu viele neue Flecken entstehen oder diese sich bösartig verändern, gilt: Besonders Menschen mit der Veranlagung für viele Flecken sollten schon ab dem Kindesalter einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden und die aggressive Mittagssonne meiden. Bei starker Sonneneinstrahlung sollten Sie besser ein T-Shirt anziehen. Dennoch kann es auch dann dazu kommen, dass sich Leberflecken bilden oder verändern.
Selbstcheck mit der ABCDE-Regel
Der schwarze Hautkrebs kann an allen Körperstellen auftreten. Auffällige Flecken können Laien mit der sogenannten ABCDE-Regel regelmäßig selbst beobachten.
Ist lediglich ein Kriterium erfüllt, ist das zwar noch kein gefährliches Anzeichen, dennoch sollte der Hautarzt die betroffene Stelle regelmäßig einmal im Jahr kontrollieren. Weist ein Leberfleck mehrere Kriterien der ABCDE-Regel auf, kann das auf eine erhöhte Hautkrebsgefahr hinweisen. Ein Arzt sollte Sie unbedingt untersuchen.
A: Asymmetrie: Ist der Fleck ungleichmäßig und nicht rund oder oval?
B: Begrenzung: Ist der Fleck ausgefranst und unscharf abgegrenzt?
C: Color (Farbe): Hat der Fleck mehrere Farbtöne?
D: Durchmesser: Ist der Fleck größer als fünf Millimeter?
E: Erhabenheit: Ist der Fleck erhaben und gewölbt?
Kontrollieren Sie hier Ihre Flecken: Mit der ABCDE-Regel Leberflecken checken
Vorsicht vor rötlichen Flecken
Statt der üblichen braunen Leberflecken oder Sommersprossen bilden sich kleine rote Flecken auf der Haut? Das könnte ein Anzeichen für den hellen Hautkrebs sein. Vor allem an Hautstellen, die im Verlauf des Lebens viel Licht und Sonne ausgesetzt sind, können sich kleine, häufig auch glänzende Knötchen bilden. Sie werden langsam größer, sind rötlich gefärbt und können Krusten oder wulstige Ränder ausbilden. Lassen Sie auch diese am besten von einem Arzt überprüfen, um eine Gefahr auszuschließen.
Leberflecken entfernen: Diese Optionen gibt es
Einmal im Jahr sollte der Hautarzt kritische Stellen untersuchen. Der Dermatologe erstellt ein Hautbild mithilfe des Hautkrebs-Screenings und kann bösartige Veränderungen frühzeitig feststellen und behandeln. Auffällige Leberflecken werden dann entfernt. Aber auch Leberflecken, die Sie aus ästhetischer Sicht stören, können entfernt werden.
- Potenziell bösartige Muttermale werden mit einem Skalpell entfernt. Sie werden bis in die Tiefe aus der Haut geschnitten. Anschließend kann das Gewebe im Labor untersucht werden.
- Der Radiofrequenz-Cutter: Bei erhabenen Stellen schneidet der Cutter mit einem feinen über Strom erhitzten Draht die Stelle oberflächlich heraus. Diese Methode eignet sich nur bei unproblematischen Leberflecken, da das Gewebe anschließend nicht mehr untersucht werden kann.
- Als weitere Methode für kosmetische Eingriffe eignet sich der Hochfrequenz-Laser. Dieser verbrennt das Gewebe. Auch diese Entfernung eignet sich nicht, um mögliche gefährliche Flecken zu entfernen, da eine anschließende Untersuchung ausgeschlossen ist.
Kostenübernahme der Krankenkasse
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten, sofern der Leberfleck wegen Verdachts auf Hautkrebs entfernt werden muss. Kosmetische Eingriffe muss der Patient selber tragen. Die Kosten hängen von der Größe des Mals ab, liegen aber im Schnitt zwischen 30 und 80 Euro.
Unterschiede: Sommersprossen und Altersflecken
Sommersprossen bilden sich durch erhöhte Sonneneinstrahlung im Gesicht, auf Armen oder Schultern – dort wo besonders viel Sonne hinkommt. Ist der Sommer vorbei, verschwinden oder verblassen sie wieder. Wen die Pigmentflecken dennoch stören, kann sie vom Hautarzt mit speziellen Lasern entfernen lassen. Dabei werden die Pigmente in der Haut zerstört und die Flecken verschwinden. Allerdings können sie sich bei der nächsten Sonnenbestrahlung erneut bilden.
Sommersprossen und Altersflecken zählen beide zu den gutartigen Pigmentstörungen. Der Unterschied: Altersflecken bleiben bestehen. Sie treten meist bei älteren Menschen auf sonnengeschädigten Hautpartien auf, also an Stellen wie Handrücken oder Gesicht, die über die Jahre viel Sonne ausgesetzt sind. Bei intensiver Sonneneinstrahlung oder häufigen Solariengängen können sie jedoch auch junge Menschen vorzeitig bekommen. Besonders bei blonden oder rothaarigen Menschen können sie sich schon früher bilden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.