Wichtige Daten Was passiert, wenn ich meinen Impfpass verloren habe?

Der Impfpass ist ein wichtiges Dokument, das nicht verloren gehen sollte. Dennoch kommt genau das häufig vor. Welche Schritte sind dann notwendig?
Der Impfpass ist eines der ersten Gesundheitsdokumente, die ein Mensch in Deutschland erhält. Der gelbe Impfpass, auch Impfbuch oder Impfausweis genannt, ist ein Leben lang gültig und dokumentiert alle erhaltenen Impfungen. Im Falle von Reisen, medizinischen Behandlungen oder bestimmten Berufen kann es erforderlich sein, bestimmte Immunisierungen nachzuweisen. Doch was passiert, wenn der Impfpass verloren geht?
Zunächst einmal keine Sorge – es gibt Möglichkeiten, die Impfungen trotzdem nachzuweisen und einen neuen Impfpass zu erhalten. In diesem Text erfahren Sie, welche Schritte dazu nötig sind.
Erster Schritt: Beim Hausarzt nachfragen
Ist der Impfpass trotz gründlicher Suche nicht auffindbar, sollte der erste Gang zum Hausarzt oder Kinderarzt führen. Dort sind viele Impfungen dokumentiert. Meist kann eine Impfbescheinigung oder ein neuer Impfpass mit den vorhandenen Einträgen ausgestellt werden.
Mit Zustimmung des Patienten kann der Hausarzt auch Daten von vorherigen Ärzten anfordern. Diese Daten können in den neuen Impfpass eingetragen werden.
Gut zu wissen
Generell sind Ärzte verpflichtet, Patientenakten mindestens zehn Jahre aufzubewahren. Das Problem: Wichtige Impfungen liegen teils viel länger zurück.
Zweiter Schritt: Impfungen nachholen
In vielen Fällen können fehlende Impfungen nachgeholt werden. Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) rät: "Fehlen Informationen über Impfungen, die für den Patienten empfohlen – also indiziert – sind, dann sollten sie nachgeholt werden. Nur dokumentierte Impfungen gelten als durchgeführt." Heißt: Im Zweifelsfall sollten Sie die Grundimmunisierung durchführen lassen, eine Auffrischung reicht nicht.
Dritter Schritt: Neuen Impfpass sicher aufbewahren
Um künftig sicherzustellen, dass der Impfpass nicht erneut verloren geht, helfen einige einfache Maßnahmen:
- Digitale Speicherung: In Deutschland gibt es Apps wie "Mein Impfpass" für digitale Impfprotokolle.
- Kopie anfertigen: Eine Kopie oder ein Foto des Impfpasses kann im Notfall hilfreich sein.
- Sicher aufbewahren: Den Impfpass immer an einem festen Ort (zum Beispiel mit anderen wichtigen Dokumenten) aufbewahren.
Fazit
Ein verlorener Impfpass ist ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Mit ein paar gezielten Schritten lassen sich viele Impfungen rekonstruieren. Der Hausarzt, aber auch Fachärzte können oft weiterhelfen und Sie beraten, welche Impfungen gegebenenfalls nachzuholen sind. Ein neuer Impfpass kann unkompliziert ausgestellt werden – und wer vorsorgt, schützt sich künftig besser vor einem erneuten Verlust.
- oekotest.de: "Impfpass verloren: Was tun?"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.