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Mücken-Plage: Auf diese Blutgruppen stehen Mücken besonders


Von wegen "süßes" Blut
Warum Mücken bestimmte Menschen öfter stechen

Von dpa
Aktualisiert am 13.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Das schwülwarme Wetter trägt dazu bei, dass besonders viele Mücken zustechen.Vergrößern des Bildes
Das schwülwarme Wetter trägt dazu bei, dass besonders viele Mücken zustechen. (Quelle: dpa)

Den einen stechen sie wie wild, den anderen verschonen sie: Mücken sind wählerisch. Das Risiko für Mückenstiche wird aber nicht etwa von "süßem Blut" bestimmt, wie es im Volksmund heißt. Besondere Vorlieben haben Mücken für das Blut von Schwangeren, wie eine Studie zeigt. Ansonsten ist das Erbgut der Grund, warum einige Menschen öfter gestochen werden als andere.

Das belegt eine Untersuchung an eineiigen und zweieiigen Zwillingen, die im Fachblatt "PLOS ONE" veröffentlicht wurde. Demnach bestimmen scheinbar bestimmte Gene den Körpergeruch, auf den die Mücken stehen. Würden sie ausfindig gemacht, ließen sich auf Basis dieser Daten eventuell bessere Abwehrmittel entwickeln.

Mücken reagieren nicht auf Lebensmittel

Dass Mücken nicht auf jeden Menschen gleichermaßen fliegen, ist schon länger bekannt. So werden in der Schwangerschaft Frauen häufiger gestochen als andere, schreiben die Forscher um James Logan von der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Auch dickere Menschen und solche mit höherer Körpertemperatur scheinen für Mücken besonders attraktiv zu sein.

Häufig werde die Ernährung als Erklärung für die unterschiedliche Anfälligkeit herangezogen, erläutern die Wissenschaftler weiter. Knoblauch und Bier sollen demnach zum Beispiel vor Stichen schützen. In wissenschaftlichen Studien habe sich dies allerdings nicht belegen lassen. Dass der Körpergeruch das Mückenstich-Risiko beeinflusst, sei hingegen bereits gezeigt worden. Jedoch sei der zugrundeliegende Mechanismus bisher unklar.

Versuch zeigt: Mücken bevorzugen bestimmte Menschen

Um ihn aufzuspüren, nutzen die Forscher einen speziellen Testparcours: Sie ließen Tigermücken (Aedes aegypti) in einem Flugkanal fliegen, der sich nach einer kurzen Strecke wie ein Y in zwei Wege aufspaltete. Die Mücken konnten sich je nach bevorzugtem Geruch für einen der beiden Kanäle entscheiden. Am oberen Ende der Kanäle steckte jeweils die Hand einer Versuchsperson. Teilnehmer waren 18 eineiige – also genetisch weitgehend identische – und 19 zweieiige weibliche Zwillingspaare, deren Erbgut sich wie das anderer Geschwister erheblich unterscheidet.

Die Auswertung zeigte, dass die Beliebtheit der eineiigen Zwillinge bei den Mücken sehr ähnlich war. Die zweieiigen Zwillinge waren hingegen unterschiedlich stark begehrt.

"Mücken-Gene" werden ähnlich vererbt wie die Körpergröße

Dies weise darauf hin, dass die Gene das Mückenstich-Risiko beeinflussen, schreiben die Forscher. Die Erblichkeit sei in etwa so stark ausgeprägt wie bei Körpergröße und Intelligenz. Nun sollen in weiteren Untersuchungen die entscheidenden Gene gefunden und die Steuermechanismen dafür identifiziert werden.

Der Wissenschaftler James Logan hofft, dass mit ausgereiften Erkenntnissen "maßgeschneiderte Mittel zur besseren Kontrolle der Mücken und neue Abwehrmöglichkeiten" entwickelt werden können. Dies erlaube auch einen besseren Schutz vor den Krankheiten, die die Insekten übertragen können. Tigermücken zum Beispiel sorgen für Infektionen mit dem Dengue-Fieber.

Blockierter Geruchssinn könnte Mücken abwehren

In einem anderen Versuch hatten US-Wissenschaftler den Geruchssinn zweier Mückenarten genetisch so manipuliert, dass sie Menschen nicht mehr riechen konnten. Obwohl Mücken noch andere Ortungs-Taktiken haben, um an Blut zu kommen, könne der neue Ansatz für den Kampf gegen Malaria und Dengue-Fieber interessant werden, schrieben sie im Fachmagazin "Nature". Andere Forscher arbeiten an einer "chemischen Tarnkappe" – einem Wirkstoff, der die Riechzellen der Mücken blockiert, mit denen sie den verlockenden Duft menschlicher Haut und das ausgeatmete Kohlendioxid wahrnehmen.

Mücken mögen die Blutgruppe 0

Neben den Genen spielt auch die Blutgruppe eine Rolle, ob die Mücken auf einen "abfahren" oder nicht. Über ein chemisches Signal auf der Haut können die Insekten die Blutgruppe bei den meisten Menschen wahrnehmen. Besonders attraktiv sind dabei Personen mit Blutgruppe 0. Sie werden doppelt so häufig Zielscheibe der Insekten als ihre Mitmenschen mit Blutgruppe A. Blutgruppe B liegt im Mücken-Ranking dazwischen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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