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Deutschland: Jedes zweite Hähnchen im Handel mit Durchfallerreger befallen


Gesundheitsgefahr
Jedes zweite Hähnchen im Handel mit Durchfallerreger befallen

Von afp
Aktualisiert am 11.01.2019Lesedauer: 1 Min.
Frische Hähnchen: Bei Kontrollen konnten gefährliche Erreger nachgewiesen werden.Vergrößern des Bildes
Frische Hähnchen: Bei Kontrollen konnten gefährliche Erreger nachgewiesen werden. (Quelle: nd3000/getty-images-bilder)

Verbraucherschützer in Deutschland warnen schon länger: Fleisch aus dem Supermarkt ist oft mit Keimen belastet. Aktuelle Kontrollen von

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist mehr als jede zweite Hähnchenfleischprobe mit einem Durchfallerreger kontaminiert. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage des Grünen-Fraktionschefs Anton Hofreiter hervor, aus der die "Rheinische Post" zitiert. Demnach enthielten 51,8 Prozent der Proben im Jahr 2017 den Erreger Campylobacter, während es 2011 noch 31,6 Prozent waren.

Deutlicher Anstieg der Krankheitsfälle

Direkt an den Schlachthöfen habe das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im vergangenen Jahr sogar bei 78,8 Prozent der Masthähnchen den Durchfallerreger gefunden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts führt Campylobacter zu 60.000 bis 70.000 gemeldeten Erkrankungen pro Jahr, die Dunkelziffer ist laut "RP" deutlich höher. Vor allem Kinder, Ältere und Schwangere sind häufig betroffen.

Hygienemangel an Schlachthöfen

Hofreiter fordert, die Bundesregierung müsse für mehr Hygiene auf den Schlachthöfen sorgen. Der Chef des Verbraucherschutzzentrale Bundesverband (vzbv), Klaus Müller, sagt: "Entscheidend ist, dass Schlachthäuser besser kontrolliert und zu verbesserten Hygienemaßnahmen verpflichtet werden."

Der Bundesverband des Lebensmittelhandels wies darauf hin, dass die in den USA zulässige Methode, Keime auf dem Fleisch durch Chlor zu beseitigen, in Europa nicht erlaubt sei. Auf Geflügelfleisch würden deshalb Verzehrhinweise gegeben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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