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Studie: Viele Amish leben länger und gesünder


Zehn Jahre länger leben
Genmutation bei Amish macht Hoffnung auf längeres Leben

Von afp
Aktualisiert am 18.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Amish-Jungen auf einer LandstraßeVergrößern des Bildes
Amish-Jungen auf einer Landstraße: Eine neue entdeckte Genmutation bei einigen Amish wirkt sich laut einer Studie lebensverlängernd auf die Träger aus. (Quelle: Cindy Haggerty/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Im Zuge einer Studie entdeckten Wissenschaftler, dass viele Mitglieder der Amish-Gemeinschaft in den USA länger und gesünder leben. Der Grund ist eine lebensverlängernde Genmutation. Die Wissenschaftler hoffen, auf einen Jungbrunnen gestoßen zu sein.

Laut den Ergebnissen der Forscher leben die Träger der mutierten Genkopie zehn Jahre länger und leider seltener unter Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Der Studienautor Douglas Vaughan will nun gemeinsam mit seinen Kollegen von der Northwestern University Feinberg School of Medicine in den USA und der Tohoku Universität in Japan ein Medikament entwickeln, das den Effekt der Genveränderung imitieren soll. "Es ist eine erstrebenswerte Form der Langlebigkeit", sagte der Wissenschaftler.

Weniger Krankheiten, längeres Leben

Die Forscher untersuchten 177 Mitglieder der Amish-Gemeinschaft in Berne im US-Bundesstaat Indiana. Dabei fanden sie heraus, dass 43 Amish eine mutierte Kopie des Gens Serpine1 trugen. Die Amish mit dem mutierten Gen wurden im Durchschnitt 85 Jahre alt – Amish ohne die Gen-Kopie dagegen durchschnittlich 75 Jahre alt. Zudem hatten die Träger des mutierten Gens weniger häufig Diabetes und seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das mutierte Serpine1-Gen zu einem starken Rückgang der Produktion des Proteins PAI-1 führt. Schon zuvor hatten Wissenschaftler bei Tierversuchen herausgefunden, dass PAI-1 einen Einfluss auf den Alterungsprozess hat.

Erste Tests in Japan

Mit einem Medikament wollen die Wissenschaftler den Effekt des Proteins PAI-1 unterdrücken. Erste Tests gab es bereits in Japan. Mäuse, die mit dem Medikament behandelt wurden, lebten viermal so lange wie eine Testgruppe und hatten keine der typischen Alterserkrankungen. Die japanischen Behörden genehmigten nach den Angaben Vaughans nun eine zweite Testphase. In den USA strebt die Northwestern University ebenfalls eine Testgenehmigung an.

Die Amish leben sehr zurückgezogen und lehnen die meisten Aspekte modernen Lebens ab. Durch ihre geografische und genetische Isolation sind sie ein ideales Studienobjekt für Wissenschaftler.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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