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Rotklee als Kapseln oder Tee | Helfen Isoflavone gegen Wechseljahresbeschwerden?


Rotklee als Kapseln oder Tee
Helfen Isoflavone gegen Wechseljahresbeschwerden?

20.04.2017Lesedauer: 2 Min.
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Rotklee gilt vielen aufgrund der darin enthaltenen Isoflavone als wirksames Naturheilmittel gegen Beschwerden der Wechseljahre. Diese "natürlichen Östrogene" sollen den Hormonhaushalt betroffener Frauen ausgleichen. Allerdings gibt es zu den positiven Wirkungen noch keine ausreichenden Studienergebnisse – im Gegensatz zu den Nebenwirkungen.

Rotklee als Kapseln oder Tee

Rotklee ist in Fachkreisen auch als Trifolium pratense bekannt, während Laien ihn einfach als Wiesenklee bezeichnen. Als Naturheilmittel soll er in Form von Kapseln oder Tee bei Wechseljahresbeschwerden wie beispielsweise Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder Hitzewallungen helfen. Verantwortlich sind die erwähnten Isoflavone, die den sinkenden Hormonspiegel der Frau ausgleichen sollen. Möglich soll dies sein, weil die sekundären Pflanzenstoffe dem weiblichen Hormon Östrogen in ihrer chemischen Zusammensetzung sehr ähnlich sind. (Was tun bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren?)

Wirkung von Isoflavone bei Wechseljahresbeschwerden

Damit ist Rotklee Soja sehr ähnlich, das ebenfalls Isoflavone enthält – allerdings enthält Soja nur zwei, wohingegen der Wiesenklee gleich vier von insgesamt fünf dieser "natürlichen Östrogene" enthält. Er ist außerdem leichter bekömmlich, da die Isoflavone an Glucose gebunden sind, so das Gesundheitsportal "gesundheit.de". Die sojareiche Kost in Asien ist aber überhaupt der Grund, warum Wissenschaftler auf die Idee kamen, dass die sekundären Pflanzenstoffe gegen Wechseljahresbeschwerden helfen sollen. So hätten Studien ergeben, dass Japanerinnen sehr viel seltener unter den unangenehmen Beschwerden der Menopause litten. Die Isoflavone würden dem sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre entgegenwirken. Ob die Ernährung allerdings überhaupt der Grund dafür ist, dass Frauen im Fernen Osten weniger an den Unannehmlichkeiten dieser Lebensphase leiden, konnte bisher nicht durch Studien nachgewiesen werden. (Richtige Ernährung während der Wechseljahre)

Bundesamt für Risikobewertung warnt vor Nebenwirkungen

Dem nicht nachgewiesenen positiven Nutzen von Rotklee bei Wechseljahresbeschwerden stehen diverse Nebenwirkungen gegenüber, die durch Studien belegt wurden. Wie "Stiftung Warentest" berichtet, rät das Bundesamt für Risikobewertung aus diesem Grund von der Einnahme isoflavonhaltiger Produkte ab, insbesondere in hochkonzentrierter Form.

So kann beispielsweise das Isoflavon Genistein das Risiko erhöhen, an Brustkrebs zu erkranken. Der Pflanzenstoff stört die Zellteilung. Ohnehin steigt das Brustkrebsrisiko im Zuge der Wechseljahre an. Zwar kommt Genistein in Rotklee nur in schwacher Konzentration vor, doch ist bisher noch unklar, wie sich die hochkonzentrierten Isoflavone Biochanin A und Formononetin auf den menschlichen Organismus auswirken. Hinzu kommt, dass Rotklee sowohl als Tee als auch in Kapselform frei erhältlich ist und somit nicht den strengen Auflagen der Zulassungskontrolle für Medikamente unterliegt. Wer aus diesem Grund bei der Einnahme die Konzentration von Rotklee reduziert, wird im Gegenzug auch nicht mit einer Linderung von Wechseljahresbeschwerden rechnen können. Grünes Licht für das Naturheilmittel wird es - wenn überhaupt - erst nach weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen geben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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