Apfelessig: Schlecht für die Zähne? Ärztin klärt auf

Zahnärztin gibt Tipps

Zahnschäden durch Apfelessig: Darauf sollten Sie unbedingt achten

Apfelessig gilt als gesundes Lebensmittel. Allerdings kann der regelmäßige Verzehr den Zähnen schaden. Und auch darüber hinaus gilt es einiges zu beachten.

Apfelessig soll beim Abnehmen helfen – und das möglicherweise schon mit einem Esslöffel pro Tag. Allerdings bedeutet das nicht, dass er auch dem ganzen Körper guttut. Besonders die Zähne können unter dem regelmäßigen Konsum von Apfelessig leiden.

Apfelessig greift den Zahnschmelz an

Der Grund: Apfelessig enthält Fruchtsäure und Essigsäure – und hat einen durchschnittlichen pH-Wert zwischen 2,5 und 3,0. Damit ist er sehr sauer und laut der Elmsleigh House Zahnklinik stark genug, um den Zahnschmelz zu schwächen. Ein geschwächter Zahnschmelz erhöht wiederum die Anfälligkeit für Zahnschmerzen sowie Karies und kann die Zähne empfindlich machen.

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Regelmäßig Apfelessig trinken – darauf sollten Sie achten

Bei Menschen, die übermäßig viel unverdünnten Apfelessig trinken, kann es sogar zu Schwellungen oder Brennen im Mund kommen. Daher sollten Sie Apfelessig, wenn Sie ihn regelmäßig trinken, mit Wasser verdünnen. Experten empfehlen dabei mindestens fünf bis zehn Teile Wasser auf einen Teil Essig.

Die Zahnärztin Sandra Tarcukovic gibt überdies weitere Tipps, wie Sie Ihre Zähne vor der Säure des Apfelessigs schützen können:

• Verwendung eines Strohhalms: Trinken Sie den verdünnten Apfelessig durch einen Strohhalm. Dies minimiert den direkten Kontakt mit den Zähnen und reduziert das Risiko von Zahnschäden.
• Nachspülen mit Wasser: Nach dem Verzehr von Apfelessig sollten Sie Ihren Mund gründlich mit Wasser ausspülen. Das Spülen mit Wasser hilft, die Säure zu neutralisieren und Rückstände von den Zähnen zu entfernen. Dadurch wird die Belastung für die Zähne verringert.
• Verwendung als Teil von Speisen oder Dressings: Statt den Apfelessig pur zu trinken, können Sie ihn als Zutat in Speisen oder Dressings verwenden. Auf diese Weise wird der Apfelessig mit anderen Lebensmitteln kombiniert, was dazu beiträgt, die Säure zu verdünnen und die Auswirkungen auf die Zahngesundheit zu mildern.
• Zeitpunkt des Konsums: Vermeiden Sie es, Apfelessig vor dem Zähneputzen zu konsumieren. Die Säure im Apfelessig kann den Zahnschmelz vorübergehend aufweichen, und das Zähneputzen direkt nach dem Konsum kann den aufgeweichten Zahnschmelz zusätzlich belasten. Warten Sie mindestens 30 Minuten, bevor Sie Ihre Zähne putzen, um den Zahnschmelz zu schützen.

Wenn Sie ganz sichergehen wollen, können Sie mit dem Zähneputzen nach dem Trinken von Apfelessig warten. Allgemein gilt: Das Wichtigste sei, sich die Zähne abends vor dem Schlafengehen gründlich zu putzen, sagt Prof. Stefan Fickl, Zahnarzt und Autor ("Auf den Zahn gefühlt"). Denn nachts wird weniger Speichel produziert, der die Zähne vor Säure schützt. Das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid kann diese Funktion über Nacht erfüllen.

• Lesen Sie auch: Faktencheck – kann Fluorid in Zahnpasta zur Gefahr werden?

Apfelessig als Hausmittel für hellere Zähne?

Trotz der schädlichen Wirkung auf den Zahnschmelz wird Apfelessig häufig als natürlicher Weißmacher für die Zähne empfohlen. Experten raten aber dringend davon ab, Apfelessig als Mundwasser oder Ähnliches zu nutzen, da dies die Zähne ernsthaft schädigen kann.

Gleiches gilt auch für andere säurehaltige Hausmittel wie Zitronensaft oder pürierte Früchte. "Damit macht man sich relativ schnell die Zähne kaputt", erklärt Prof. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Einen Überblick zu Hausmitteln, die Ihre Zähne aufhellen sollen und was sie wirklich können, finden Sie hier.

Hat Apfelessig weitere Nebenwirkungen?

Doch nicht nur die Zähne können unter zu viel Apfelessig leiden. Darüber informiert auch die Harvard Medical School. So wurde beobachtet, dass Apfelessig zu niedrigen Kaliumwerten im Blut führen kann oder diese verschlechtert. Das kann bei Menschen zu Problemen führen, die Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie regelmäßig Apfelessig in Ihren Speiseplan aufnehmen.

Außerdem kann Essigsäure – und damit auch Apfelessig – den Insulinspiegel beeinflussen. Menschen mit Diabetes sollten daher bei einer essigreichen Ernährung besonders vorsichtig sein.

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Fazit

Der Konsum von sauren Lebensmitteln wie Apfelessig kann den Zahnschmelz vorübergehend aufweichen, da die Säure den Mineralgehalt im Zahnschmelz reduziert. Bestimmte Vorsichtsmaßnahmen können dazu beitragen, die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit zu minimieren. Letztendlich sei eine gute Mundhygiene, einschließlich regelmäßiger Zahnarztbesuche, entscheidend, um die Zahngesundheit zu erhalten, so die Zahnärztin Sandra Tarcukovic.