t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesund lebenFit im Alter

Knochen stärken durch Muskeltraining


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Osteoporose vorbeugen
Mit diesen Sportarten stärken Sie die Knochen bis ins hohe Alter


Aktualisiert am 29.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Gymnastik, Kraft und Balancetraining sind für Menschen ab 60 optimal, um ihre Muskeln zu stärken.Vergrößern des Bildes
Gymnastik, Kraft und Balancetraining sind für Menschen ab 60 optimal, um ihre Muskeln zu kräftigen. (Quelle: Halfpoint / Getty Images)
News folgen

Fit und beweglich bis ins hohe Alter – das wünschen sich die meisten Menschen. Doch nur geforderte Knochen können ihre Stabilität behalten.

Egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener: Eine aktive Lebensweise trägt in jedem Alter dazu bei, die Knochen zu festigen, um später Altersbrüche zu vermeiden und Osteoporose (Knochenschwund) vorzubeugen.

Muskeln und Knochen stellen eine Einheit dar. Über die Muskulatur werden knochenstärkende Impulse auf die Knochen übertragen und das Knochenwachstum angeregt. Daher ist Sport eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unsere Knochen gesund bleiben.

Wie Belastung die Knochen stärkt

"Muskeln und Knochen müssen täglich belastet werden. Der Knochen passt sich den Anforderungen an, sodass eine größere Belastung auch zu einer Stabilisierung und Festigung des Knochens führt", sagt Professor Andreas Halder, stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Bei älteren Menschen beeinträchtigt Osteoporose häufig die Stabilität des Knochens, der infolge der Stoffwechselkrankheit porös wird. Doch eine aktive Lebensweise kann man dem entgegenwirken. Denn Knochen verändern sich lebenslang, sie sind kein unveränderliches oder totes Material.

Was ist Osteoporose?

Osteoporose – umgangssprachlich auch Knochenschwund genannt – ist eine systemische Skeletterkrankung, die dazu führt, dass das Skelett weniger stabil ist. Systemisch bedeutet, dass die Knochen des gesamten Skeletts betroffen sind. Die Knochenmasse verringert sich und das Risiko für Frakturen steigt.

Sport regt den Knochenstoffwechsel an

Durch regelmäßige, gezielte Belastung lassen sich Knochen festigen, denn sportliche Betätigung regt den Knochenstoffwechsel an. "Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Kalzium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern", sagt Professor Uwe Maus, Leiter der DGOU-Sektion Osteologie. Nebenbei werde die Muskulatur gestärkt, die immer auch für die Entlastung der gefährdeten Knochen und für mehr Stabilität sorgt.

Man geht zwar davon aus, dass das Training und die Übungen nicht die verlorene Knochenmasse zurückbringen können, jedoch ist Krafttraining wichtig. Sport schützt vor weiteren Verletzungen und senkt das Sturzrisiko durch den Aufbau von Muskeln und die gezielte Belastung der Knochen.

Für Jung und Alt: Diese Sportarten empfehlen Experten

Vor allem Kinder und Jugendliche bauen mit viel Bewegung in jungen Jahren die notwendige Knochenmasse auf. Bei Erwachsenen sorgt regelmäßige Bewegung, aber ganz besonders Krafttraining, Gymnastik und Laufen für die Stabilisierung der Knochen.

Orthopäden empfehlen je nach Alter folgende Sportarten, um die Knochen zu stärken:

  • für Kinder und Jugendliche: Fußball, Handball, Volleyball, Leichtathletik
  • ab 40 Jahren: Joggen, Pilates, Yoga, Fahrradfahren, Schwimmen
  • ab 60 Jahren: Spaziergänge, Gymnastik, Walking, Kraft- und Balancetraining

Osteoporose ist unheilbar, umso wichtiger ist Vorbeugung

Ist der Knochen jedoch erst einmal abgebaut und porös, kann er nur teilweise wieder aufgebaut werden. Deshalb ist bei Osteoporose eine möglichst frühe Diagnose entscheidend, um dann gezielt gegenzusteuern.

Durch die mangelnde Stabilität kommt es schnell zu Knochenbrüchen. "Das Besondere an den osteoporotischen Knochenbrüchen ist, dass sie auch völlig ohne Sturz oder auch nach nur leichten Stürzen auftreten können. Am häufigsten sind Wirbelsäule, Schulter, Handgelenk und Hüfte betroffen", sagt Maus.

"Brüche an der Wirbelsäule können in vielen Fällen ohne Operation behandelt werden", sagt Professor Bernd Kladny, DGOU-Generalsekretär. Anders ist es bei der Hüfte, da ist meist ein chirurgischer Eingriff nötig.

Um osteoporotische Brüche bei älteren Patienten optimal versorgen zu können, sind viele Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie als sogenannte Alterstraumazentren zertifiziert. Dort wird die Behandlung gemeinsam mit allen notwendigen Fachdisziplinen speziell an die Bedürfnisse älterer Patientinnen und Patienten angepasst.

Knochenbrüche als Warnsignale ernst nehmen

Die Versorgung des Knochenbruches stellt nur einen Teil der Behandlung dar, eine wichtige Rolle spielt auch die Vorsorge danach. Denn vor allem in den zwei Jahren nach dem ersten Knochenbruch ist das Risiko für weitere Knochenbrüche stark erhöht und nimmt mit jedem Bruch nochmals zu.

Daher ist es gerade nach einem osteoporotischen Knochenbruch wichtig, die Schwere der Osteoporose abzuklären und möglichst schnell eine passende Behandlung einzuleiten. Für den Patientenkreis in einem Alterstraumazentrum gehört diese Abklärung zu den dort festgelegten Abläufen.

Doch nicht nur alte Menschen leiden an Osteoporose, betroffen sind auch junge Patientinnen und Patienten, beispielsweise nach langjähriger Kortisoneinnahme oder anderen Erkrankungen. Auch für sie ist eine schnelle Nachbehandlung wichtig.

Knochendichtemessung: Wichtiges Instrument der Diagnose

Betroffene, die noch nicht in ein Netzwerk aus Klinik und Praxis aufgenommen wurden, sollten sich nach einem Bruch bei Experten für Osteoporose vorstellen, zum Beispiel bei Orthopäden und Unfallchirurgen. Dort wird neben der Erfassung der Vorgeschichte und möglicher Risiken für eine Osteoporose – wenn notwendig – auch eine Laboruntersuchung und eine Knochendichtemessung durchgeführt.

Wann wird die Knochendichtemessung von der Krankenkasse bezahlt?

Personen, bei denen eine Osteoporose diagnostiziert wurde, haben alle fünf Jahre Anspruch auf eine Knochendichtemessung. Das heißt: Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten. In medizinisch begründeten Ausnahmefällen zahlen die Kassen die Untersuchung auch öfter.

Bestätigt sich die Diagnose einer Osteoporose, kann ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden, unter Umständen auch mit medikamentöser Unterstützung.

So zeigen aktuelle Studien, dass heute verfügbare Osteoporose-Medikamente selbst bei schweren Erkrankungen eine wirksame Therapie sein können, um das Risiko für weitere Knochenbrüche zu senken. Unverändert wichtig bleibt jedoch die eigene Mitarbeit, also Bewegung und gesunde Ernährung mit ausreichend Calcium, Vitamin D und Eiweiß, damit Brüchen schon frühzeitig vorgebeugt wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.dgou.de: "Osteoporose vorbeugen: Mit Muskeln Knochen stärken", Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) vom 13.10.2022
  • www.herzstiftung.de: "Sport und Bewegungsmangel". Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung e.V. (abgerufen: 10.11.2022)
  • www.gesundheitsinformation.de: "Osteoporose". Online-Informationen des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Stand: 4.10.2018)
  • shop.bzga.de: "Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung". Sonderheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 23. September 2022)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website