Teure Sportgetränke? Müssen nicht sein! Wie Sie Ihren Durst nach dem Sport am besten stillen
Isotonische Sportgetränke sind in jedem Supermarkt zu haben und versprechen eine ideale Mineralstoff- und Vitaminversorgung nach dem Sport. Doch müssen die meist teuren Spezialgetränke wirklich sein? t-online.de hat bei einer Ernährungswissenschaftlerin nachgefragt, wie man seinen Durst nach dem Sport am besten stillt.
Um nach dem Sport ausreichend mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt zu sein, braucht es keine speziellen Sportgetränke, findet Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann. Es gehe auch natürlicher – und gesünder. "Wirklich mehr wert ist die gute Apfelschorle, die den Körper mit Kalium versorgt. Auch eine klare Gemüsebrühe ist empfehlenswert. Ebenso das alkoholfreie Hefeweizen, auf das viele Sportler schwören. Es gibt Energie und Mineralien zurück", so die Ernährungswissenschaftlerin.
Nach dem Sport: Leitungswasser so gut wie Mineralwasser
Nach dem Sport ausreichend zu trinken ist vor allem wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Doch dafür reicht Wasser aus – und das darf gerne auch aus dem Wasserhahn kommen. "Wasser ist ein idealer Durstlöscher", sagt Neumann und ergänzt: "Mineralien werden in erster Linie über das Essen ersetzt und nicht über Getränke."
Wichtige Nährstoffe kommen über das Essen in den Körper
Hinzu kommt: Nach einem intensiven Training braucht der Hobbysportler nicht sofort Unmengen an Nährstoffen. Schließlich hält der Körper bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise ausreichend Nährstoffe in seinen Speichern bereit. Über das Essen vor und nach dem Sport wird der Körper ausreichend versorgt. "Ideal sind Salzgebäck, Laugenbrezeln, Brot, Bananen und Studentenfutter. Diese ersetzen Energie und Mineralien besser als alle Getränke", empfiehlt Neumann. "Spezielle Sportlergetränke braucht es nicht, um den Körper wieder fit zu machen."
Eiweiß-Snacks unterstützen den Muskelaufbau
Wer seinen Muskeln etwas Gutes tun möchte, sollte nach dem Sport zudem zu einem eiweißreichen Snack wie Buttermilch, Joghurt, Quark oder Ayran greifen. "Das darin enthaltene Milcheiweiß ist deutlich hochwertiger als etwa das in Molkengetränken", so die Ernährungsexpertin. Wer sich nach dem Sport erschöpft fühlt, darf gerne auch eine Tasse Kaffee trinken. Das enthaltene Koffein wirkt anregend. Wie der Magen auf die enthaltene Säure reagiert, muss man allerdings ausprobieren. So mancher Sportler klagt danach über Sodbrennen.
Bananen und Müsli beugen Muskelkrämpfen vor
Und wie sieht es mit Nahrungsergänzungsmitteln nach dem Sport aus? Wer zu Krämpfen neigt, kann Neumann zufolge eine Magnesiumtablette nehmen. Aber: "Eine Banane, getrocknete Aprikosen und andere Trockenfrüchte sowie eine Portion Haferflocken im Müsli machen genauso viel Sinn – und satt. " Und sie sind vom Körper zudem viel besser verwertbar.
Eine Banane enthält etwa 30 Milligramm Magnesium, 100 Gramm getrocknete Aprikosen um die 60 Milligramm. 100 Gramm Haferflocken punkten mit 130 Milligramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Magnesiumzufuhr von 300 bis 350 Milligramm.
Alkohol hemmt den Muskelaufbau
Von Alkohol sollte man auf jeden Fall die Finger lassen. "Nach dem Sport schießt Alkohol besonders schnell ins Blut und sorgt für einen ordentlich Schwips", so Neumann. Und nicht nur das: Alkohol hemmt den Muskelaufbau, denn das Zellgift bremst die Ausschüttung wichtiger Wachstumshormone. Außerdem entzieht er dem Körper Wasser, was die Nährstoffversorgung hemmt und den Abtransport von Schadstoffen erschwert.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.