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Basische Ernährung: Verhelfen Gemüse und Obst zu mehr Wohlbefinden?


Viel Gemüse, wenig Fleisch
Kann basische Ernährung das Wohlbefinden verbessern?

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 07.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Basische Ernährung: Obst und Gemüse haben einen basischen Effekt im Körper.Vergrößern des Bildes
Basische Ernährung: Obst und Gemüse haben einen basischen Effekt im Körper. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn-bilder)

Sauer macht nicht immer lustig: Wenn der Körper durch unsere Essgewohnheiten übersäuert, kann das zu unangenehmen Beschwerden führen. Was bringt das Gegensteuern?

Immer wieder stellen wir unsere Ernährung auf den Prüfstand: Oft fokussieren wir uns dabei auf Zucker und Fett oder auf die Frage, wie viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen sollten.

Meist keine so große Rolle spielt der Einfluss unserer Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt im Körper. Doch das Thema basische Ernährung könnte an Bedeutung gewinnen. Denn, so die Annahme: Unsere gewohnte Ernährung führt zu einer Übersäuerung des Körpers – und das kann Beschwerden mit sich bringen.

Ursachen der Übersäuerung

Ernährungswissenschaftler Prof. Jürgen Vormann bezeichnet diesen Zustand als latente Azidose – das meint eine nicht unmittelbar zu erfassende Übersäuerung. Die Ursache liege in unserer proteinreichen Ernährung, so Vormann, denn besonders eiweißhaltige Lebensmittel würden vom Körper sauer verstoffwechselt.

Dem setzen wir nach seiner Ansicht zu wenig basische Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Obst entgegen. Die Folge: Die überschüssige Säure muss über die Niere ausgeschieden werden.

"Die Nierenkapazität nimmt etwa ab einem Alter von 30 Jahren ab", erklärt Vormann das Problem. Sie verliere pro Lebensjahr etwa ein Prozent ihrer Fähigkeit, Säure auszuscheiden. Andersherum besteht das Problem laut Vormann nicht: Herrscht ein Basen-Überschuss, so werden diese vom Körper problemlos ausgeschieden.

Lebensmittel mit unterschiedlichen Effekten

Fleisch, Fisch und Milchprodukte werden sauerverstoffwechselt, ebenso wie Nudeln und Getreideprodukte. Besonders Käse, darunter vor allem alter Hartkäse wie Cheddar oder Parmesan sowie Schmelzkäse, hat es in Sachen Säure in sich. Fette und Öle sind neutrale Lebensmittel.

Gemüse und Obst zählen zu den Lebensmitteln mit basischem Effekt. Fenchel und Spinat zum Beispiel haben hier recht hohe Werte. Beim Obst wiederum sei dieser Effekt bei getrockneten Feigen und Rosinen sowie Bananen, schwarze Johannisbeeren und Kiwis am größten, erklärt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

"Wir empfehlen zwar nicht speziell eine basische Kost, da die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes automatisch erfolgt und bei gesunden Menschen keine schwerwiegenden Störungen durch bestimmte Lebensmittel zu befürchten sind", so Gahl. Generell rät die DGE aber zu einer pflanzenbetonten Kost. Diese Art der Ernährung trägt dann natürlich auch dazu bei, Säuren zu reduzieren.

Eine konkrete Empfehlung der DGE ist, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen und pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischprodukte zu essen.

Ausprobieren lautet die Devise

Messbar ist eine latente Übersäuerung kaum. Auch die Symptome sind unspezifisch: Dazu zählen Müdigkeit, Schmerzen ohne erkennbaren Grund oder Veränderungen an der Haut und an den Nägeln.

So hilft letztlich vor allem: Ausprobieren, ob es das eigene Wohlbefinden verbessert, wenn man mehr Gemüse, Salat und Obst an Stelle von Fleisch, Milchprodukten und Nudeln isst. Für die meisten Menschen würde das bedeuten, ihre Ernährung grundlegend umzustellen.

"Wenn man 100 Gramm Steak ist, braucht der Körper 400 Gramm Gemüse, um die Säurebelastung auszugleichen", erklärt Vormann. Dabei mache es keinen Unterschied, ob das Gemüse gedünstet oder roh gegessen werde – solange man es nicht "tot" koche.

"Wir brauchen Proteine, keine Frage", betont der Autor des Buches "Wunderwaffe Basenfood". "Aber wir sollten dazu viele basisch wirkende Lebensmittel essen, um das auszugleichen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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