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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Metastudie Warum Low-Carb das Leben verkürzt
Für Low-Carb-Fans dürfte das ein Schock sein: Wer sich mit vergleichsweise wenigen Kohlenhydraten ernährt, hat eine deutlich geringere Lebenserwartung. Das ergab eine US-Studie mit tausenden Teilnehmern. Woran das liegt, erklärt t-online.de.
Kohlenhydrate weglassen und die Pfunde schmelzen. Für viele ist das die Abnehmregel schlechthin. Tatsächlich lässt sich mit Low-Carb-Kost eine Gewichtsreduktion erreichen. Jedoch kann laut einer Bevölkerungsstudie aus Boston diese Ernährungsweise zur Verkürzung der Lebenserwartung von bis zu vier Jahren führen. Die US-Wissenschaftler vom Brigham and Women's Hospital in Boston veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Fachmagazin "The Lancet Public Health".
- Was, wovon und wie viel: Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Die Wissenschaftler erklären zunächst, dass die bisherige Studienlage zu den Auswirkungen von Kohlenhydraten widersprüchlich sei. Einige Überblicksstudien zeigten, dass wenige Kohlenhydrate die Sterberate verringerten, andere große Untersuchungen wiederum kämen zu dem Ergebnis, dass viele Kohlenhydrate die Sterblichkeit erhöhten.
Deshalb haben die US-Forscher nun selbst eine Metastudie durchgeführt und weitere internationale Untersuchungen noch einmal genau daraufhin überprüft, wie Kohlenhydrate und die Lebenserwartung zusammenhängen. Analysiert wurden Untersuchungen aus den Jahren 2012 bis 2017, bei denen das Ernährungsverhalten von US-Bürgern beobachtet wurde. Außerdem wurden noch sieben weitere internationale Studien ausgewertet. Insgesamt geriet damit das Essverhalten von über 400.000 Menschen ins Visier. Darunter waren rund 40.000 Todesfälle.
Riskant sind wenig Kohlenhydrate mit tierischen Fetten und Eiweißen
Das Fazit der Forscher: Wer sich mit wenigen Kohlenhydraten ernährt und stattdessen vermehrt tierische Eiweiße oder Fette zu sich nimmt, hat ein erhöhtes Sterberisiko. Der Effekt kehrt sich jedoch ins Positive um, wenn eine niedrige Aufnahme von Kohlenhydraten kombiniert wird mit pflanzlichen Proteinen oder Fetten.
Es heißt also:
- Low-Carb senkt die Sterblichkeit, wenn man dabei auf pflanzliche Fette und Eiweiße zurückgreift.
- Low-Carb steigert wiederum die Sterblichkeit, wenn man zu tierischen Fetten und Eiweißen greift.
Somit ist die kohlenhydratarme Kost selbst nicht der Auslöser für mehr Sterbefälle, sondern die Nahrungsmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch, Eier, Käse und Milch.
Es gibt eine optimale Kohlenhydratzufuhr
Die Kohlenhydratmenge selbst scheint aber auch entscheidend zu sein für die Lebenserwartung: Lag die tägliche Zufuhr bei 50 bis 55 Prozent der Gesamtkalorienmenge, war die Prognose am günstigsten. Lag die Kohlenhydratzufuhr hoch (bei 70 Prozent der Kalorienmenge und mehr) oder niedrig (bei 40 Prozent oder niedriger), war die Sterblichkeitsrate jeweils höher.
"Unsere Ergebnisse deuten auf eine U-förmige Beziehung zwischen Lebenserwartung und Gesamtkohlenhydrataufnahme hin, wobei die Lebensspanne bei Menschen mit 50 bis 55 Prozent Kohlenhydratzufuhr am größten ist", heißt es in der Zusammenfassung zur Auswertung der Wissenschaftler. Einen Einfluss auf Bluthochdruck hatte die Kohlenhydratmenge demnach übrigens nicht.
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu Kohlenhydraten
Die Erkenntnisse zur Kohlenhydratgesamtmenge decken sich mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
Denn die DGE-Experten empfehlen eine tägliche Kohlenhydratzufuhr von mindestens 50 Prozent. Wobei die Fettzufuhr bei rund 30 bis 35 Prozent liegen sollte. Die restliche Energiemenge speist sich idealerweise aus Eiweißen – von etwa 15 bis 20 Prozent – vorzuziehen sind laut DGE ebenfalls pflanzliche Fette und Eiweiße.
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Die Lösung um Gewicht zu verlieren und die Gesundheit zu fördern
Wer Gewicht verlieren und/oder sein Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes senken wolle und dazu den Anteil von Kohlenhydraten reduziere, könne als Ersatz von Kohlenhydraten vor allem pflanzliche Fette und Eiweiße wählen. Dies könne als "langfristiger Ansatz zur Förderung eines gesunden Alterns in Betracht gezogen werden", heißt es in gewohnt vorsichtiger Wissenschaftlersprache in der Schlussfolgerung der Studie.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche