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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Cistustee und seine Wirkung Kann die Zistrose gegen Erkältungen und Corona helfen?
Ob schwarz, grün oder aus Kräutern: Viele Teesorten können positiv auf die Gesundheit wirken. Auch Cistustee wird immer häufiger empfohlen – zu Recht?
Viele Menschen haben noch nie davon gehört, andere schwören schon lange auf Cistustee, auch Zistrosentee genannt. Er wird aus den Blättern der Zistrose gewonnen und ist vor allem im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten beliebt.
Und: Der Teesorte werden vielfältige Wirkungen zugeschrieben: immunstärkend, keimtötend, gut für die Haut. Doch sind all diese Behauptungen haltbar? Ein Blick auf die Studienlage.
Die Wirkung von Cistustee – kaum wissenschaftliche Belege
Immer wieder wird berichtet, Cistustee könne vorbeugend oder lindernd bei Erkältungen, Corona-Infektionen und anderen Infekten der oberen Atemwege helfen. Doch die der Zistrose zugeschriebenen Wirkungen, wie antivirale oder immunstärkende Effekte, sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt und daher nicht offiziell anerkannt.
Eine virenabtötende Wirkung ist bislang nur in Zell- und Tierversuchen nachgewiesen. Damit lässt sich allerdings noch kein Infektionsschutz beim Menschen belegen.
Wissenschaftlich bewiesen ist zumindest, dass der Tee wertvolle Antioxidantien enthält (mehr dazu hier). Dies liegt am hohen Polyphenolgehalt der Heilpflanze, ein sekundärer Pflanzenstoff mit positiven Effekten auf die Gesundheit. In den Blättern der Zistrose stecken zudem Gerbstoffe, ätherische Öle und Flavonoide. Letztere können in isolierter Form das Immunsystem unterstützen und entzündungshemmend wirken.
Selten können auch Nebenwirkungen auftreten
Obwohl Cistustee generell als gut verträglich gilt, kann der hohe Gehalt an Gerbstoffen bei empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Manche Menschen reagieren auch allergisch auf die Blätter der Heilpflanze.
Zudem sollten schwangere Frauen vorsichtig sein, da zur Wirkung von Cistustee in der Schwangerschaft noch keine Untersuchungen vorliegen. Auch bei chronischen Erkrankungen ist es ratsam, vor dem regelmäßigen Genuss von Cistustee, einen Arzt zu befragen.
- Lesen Sie hier: Warum Cistustee in manchen Regionen verboten ist
Anleitung: Wie Sie Cistustee zubereiten
Zistrosenblätter in Bio-Qualität können Sie in gut sortierten Teeläden, Apotheken oder online erwerben. Für die Zubereitung einer Tasse Cistustee gehen Sie folgendermaßen vor:
- Geben Sie einen gehäuften Teelöffel getrockneter Zistrosenblätter in ein Teeei oder Teesieb.
- Übergießen Sie dieses in einer Tasse mit 250 Millilitern kochendem Wasser.
- Lassen Sie den Tee fünf bis acht Minuten ziehen, damit sich die Inhaltsstoffe optimal entfalten können.
Wichtige Information
Cistustee kann mehrmals täglich getrunken werden – sowohl heiß als auch abgekühlt. Mediziner empfehlen jedoch, nicht mehr als drei Tassen pro Tag. Denn wie es bei vielen Heilpflanzen üblich ist, kann ein übertriebener Konsum auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Fazit
Ob als wärmendes Getränk an kalten Tagen oder zur Förderung der allgemeinen Gesundheit – Cistustee erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch wenn die wissenschaftliche Meinung geteilt ist. Wer den Tee jedoch als Genussmittel betrachtet und keine Heilwirkungen erwartet, kann davon profitieren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- aerztezeitung.de: "Zistrosenkraut als Option bei Atemwegsinfekten"
- verbraucherzentrale.de: "Zistrose"
- pmc.ncbi.nlm.nih.gov: "The effect of Cistus incanus herbal tea supplementation on oxidative stress markers and lipid profile in healthy adults" (englisch)
- natuerlich.thieme.de: "Zistrose – die Kraftpflanze für das Immunsystem"
- medizin-transparent.at: "Zistrose gegen Erkältungen und Corona: Nutzen nicht belegt"