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Antioxidantien: Wie sie wirken und welche Lebensmittel viele beinhalten


Wirklich so gut wie ihr Ruf?
Antioxidantien – das leisten sie für unseren Körper

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 17.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Gemüse: In Tomaten und Paprika stecken sehr viele Antioxidantien.Vergrößern des Bildes
Gemüse: In Tomaten und Paprika stecken sehr viele Antioxidantien. (Quelle: encrier/getty-images-bilder)
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Antioxidantien gelten als wichtiger Gesundheitsschutz. Sie sollen helfen, vor Krankheiten wie Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu schützen. Doch stimmt das?

Was sind Antioxidantien?

Antioxidantien schützen den Körper vor freien Radikalen. Freie Radikale entstehen während verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper. Auch von außen wirken sie auf den Körper ein, etwa in Form von UV-Strahlung, Umweltgiften und Zigarettenrauch. Wirken zu viele freie Radikale auf den Körper ein, sprechen Experten vom sogenannten oxidativen Stress. Dieser soll das Risiko für Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs erhöhen und die Haut schneller altern lassen.

Wie wirken Antioxidantien?

"Freie Radikale sind, vereinfacht gesagt, Substanzen, die das Potential haben, Körperzellen anzugreifen und zum Beispiel die Bildung von Tumoren zu fördern", erklärt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann. "Antioxidantien können diese freien Radikale bis zu einem gewissen Grad in eine nicht-schädigende Struktur umwandeln und helfen so, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen." Antioxidantien sind für den Körper somit eine Art Schutzschild.

Helfen Antioxidantien gegen Krebs?

Ob Antioxidantien allerdings wirklich bestimmten Erkrankungen, etwa Krebs, vorbeugen können, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig belegt. "Am Beispiel Krebs lässt sich sagen: Versuche im Reagenzglas haben funktioniert. Epidemiologische Studien, in denen die Aufnahme von Antioxidantien in Korrelation zu der Häufigkeit von Krebserkrankungen gesetzt wurde, kamen hingegen zu keinem positiven Ergebnis", so Neumann.

Welche Antioxidantien gelten als besonders wertvoll?

Die Vitamine A, C und E sowie B2 wirken antioxidativ, ebenso die Gruppe der Flavone und Polyphenole. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Obst und Gemüse Farbe und Geschmack verleihen. Auch Mineralstoffe wie Zink und Selen gehören zu den Antioxidantien.

Die antioxidative Wirkung lässt sich am Beispiel Vitamin C gut sehen: Schneidet man eine Banane auf, färbt sie sich schnell braun. Träufelt man hingegen etwas Zitronensaft auf das Obst, oxidiert die Banane nicht und bleibt hell.

Doch nicht nur von außen bekommt der Körper Antioxidantien zugeführt. "Neben den Antioxidantien, die wir mit der Ernährung aufnehmen, ist unser Stoffwechsel in der Lage, für ganz spezifische Stoffwechselprozesse auch ganz spezifische antioxidativ wirksame Substanzen zu bilden", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin. Dazu gehören bestimmte Hormone und Enzyme.

Worin sind viele Antioxidantien enthalten?

Vor allem Obst, Gemüse und Nüsse enthalten reichlich antioxidativ wirkende Stoffe – besonders unter der Schale. Ernährungsexperten raten daher, die Schale möglichst mit zu verzehren. "Reich an Antioxidantien sind beispielsweise alle Wintergemüse wie Kraut und Rüben aller Art, Tomaten, Paprika, milchsaures Gemüse wie Sauerkraut, Steinobst, Kernobst aber auch verarbeitete Genussmittel wie Rotwein oder Schokolade", sagt Neumann.

Als Nahrungsergänzung: Sind Antioxidantien gefährlich?

Nach Angaben der Verbraucherzentrale Bundesverband ist es nicht bewiesen, dass isolierte Antioxidantien in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder in ACE-Produkten mit Betacarotin, Vitamin C und E vor Krankheiten wie Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis oder Krebserkrankungen schützen oder Alterungsprozesse aufhalten können. Auch sei eine positive Wirkung von reichlich "Radikalfängern" im Sport nicht belegt.

Und nicht nur das: Einige wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Antioxidantien unter bestimmten Umständen sogar negative Wirkungen auf den Körper haben können und den oxidativen Stress fördern. "Aussagekräftig sind beispielsweise die Ergebnisse einer finnischen Studie zur Einnahme von antioxidativen ACE-Supplementen bei Rauchern: Raucher, die diese Vitamin-Cocktails nahmen, hatten ein signifikant höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Aus ethischen Gründen wurden diese Studien vorzeitig abgebrochen", sagt Neumann. Diskutiert wird zudem, ob zu viele Antioxidantien möglicherweise die Entwicklung von Asthma, Allergien und Übergewicht fördern könnten.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es für den Körper gesünder ist, wenn er Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe in Form von frischen Nahrungsmitteln zugeführt bekommt und nicht hoch konzentriert als Nahrungsergänzungsmittel. "Über normale Lebensmittel kommen Sie nicht zu einem Überfluss an Antioxidantien, der sich dann negativ auswirken könnte. Wenn Sie dennoch antioxidative Supplemente nehmen wollen: Verzichten Sie bitte auf das Rauchen", so Neumann.

Gibt es eine Ernährungsempfehlung für Antioxidantien?

Eine spezielle Ernährungsempfehlung für Antioxidantien gibt es nicht. Ernährungsexperten empfehlen generell eine ausgewogene, abwechslungsreiche Kost, die reich an Gemüse und Obst ist. So ist der Körper gut mit wichtigen Antioxidantien versorgt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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