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Kamillentee täglich trinken: Ist das schädlich oder gesund?


Gesund, aber nicht ohne Risiko
Wer besser auf Kamillentee verzichten sollte


Aktualisiert am 05.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Kamillentee: Die Heilpflanze enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe.Vergrößern des Bildes
Kamillentee: Die Heilpflanze enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)

Kamillentee ist ein Klassiker unter den Teesorten. Er ist gut bekömmlich und kann bei leichten Beschwerden guttun. Doch zu viel kann sich auch negativ auswirken.

Kamillentee ist nach Pfefferminztee der beliebteste Kräutertee, fast jeder Deutsche hat ihn im Teeregal stehen. Er ist bekannt für seine heilende Wirkung. Doch nicht für jeden eignet sich die Teesorte gleichermaßen. Lesen Sie hier, wie sich Kamillentee auf Ihre Gesundheit auswirken kann, welche Menge unbedenklich ist und wer besser auf Kamillentee verzichten sollte.

Die Wirkung von Kamillentee

Schon die alten Ägypter schätzten die Pflanze mit den gelben Blüten. Sie verehrten sie als Blume des Sonnengottes Re. Kein Wunder, denn Kamille enthält viele Inhaltsstoffe, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Kamillenblüten entfaltet ihre Wirkung vor allem als heißer Teeaufguss.

Gut zu wissen

Kamillentee wird hergestellt aus den getrockneten Blüten der Kamillenpflanze (Matricaria chamomilla oder Chamaemelum nobile). Diese enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Bisabolol, Flavonoide, ätherische Öle und Schleimstoffe.

Wissenschaftlich gut erforscht und belegt ist die krampflösende und entzündungshemmende Wirkung von Kamillentee. Insbesondere bei Magen-Darm-Problemen wie Bauchschmerzen oder Sodbrennen kann Kamille die Symptome lindern. Das enthaltene Bisabolol hemmt die Freisetzung des Verdauungsenzyms Pepsin im Magen und lindert dadurch Beschwerden im Verdauungstrakt. Auch Menstruationsbeschwerden können durch Kamille verringert werden.

Wer unter Schlafstörungen leidet, kann ebenfalls zu Kamillentee greifen. Studien haben gezeigt, dass der Tee beruhigend auf das zentrale Nervensystem wirkt und so das Einschlafen erleichtert.

Kamille kann aber nicht nur innerlich angewendet werden: Äußerlich kann ein abgekühlter Kamillenaufguss etwa bei Hautunreinheiten wie Akne, Ausschlägen oder Schürfwunden helfen. Auch Zahnfleischprobleme oder Halsschmerzen lassen sich durch Gurgeln mit lauwarmem Kamillentee lindern.

Kamillentee täglich trinken: gesund oder schädlich?

Trotz der vielen positiven Effekte sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Kamillentee bei falscher Anwendung oder Überdosierung zu Nebenwirkungen führen kann. Nehmen Sie beispielsweise verunreinigte Kamillenarten zu sich, können allergische Reaktionen wie Hautirritationen auftreten.

Auch sollten Sie darauf achten, den Tee nicht über längere Zeiträume in großen Mengen zu trinken. Zu viel Kamillentee kann bei manchen Menschen zu Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen führen. Die geringe Konzentration an Pyrrolizidinalkaloiden (sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe) kann bei hoher Dosierung ebenfalls schwere Nebenwirkungen haben. Bestimmte Pyrrolizidinalkaloide können die Leber schädigen und Leberkrebs verursachen.

Pyrrolizidinalkaloide

Viele Kräutertees sind mit Schadstoffen wie Pyrrolizidinalkaloiden belastet. Das haben Untersuchungen der letzten Jahre gezeigt. Ursache dafür sind Unkräuter, die bei der Ernte der Rohwaren unbeabsichtigt in das Erntegut geraten können.
Die Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) raten deshalb, Kamillentee nicht in übermäßig großen Mengen über einen längeren Zeitraum zu trinken.

Wechselwirkungen sind ein weiterer wichtiger Punkt: Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte ebenfalls vorsichtig sein und vorher Rücksprache mit einem Arzt halten. Denn die Kamille könnte die Wirkung dieser Medikamente verstärken.

Wie viel Kamillentee kann ich also trinken?

Einen Grenzwert für einen unbedenklichen Konsum gibt es nicht. In der Regel wird bei akuten Beschwerden empfohlen, nicht mehr als drei Tassen Kamillentee pro Tag zu trinken. Allerdings kann auch schon geringer, täglicher Konsum zu Nebenwirkungen führen. Besser ist es, die Teesorten regelmäßig zu wechseln – egal ob Kräutertee, Früchtetee oder Grüntee.

Rezept: Kamillentee richtig zubereiten

Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollten ausschließlich getrocknete Kamillenblüten für den Tee verwendet werden. Für eine Tasse benötigen Sie etwa zwei bis drei Teelöffel davon. Gießen Sie diese mit 250 Millilitern kochendem Wasser auf und lassen Sie den Aufguss fünf bis zehn Minuten ziehen – nicht länger, da er sonst schwerer bekömmlich sein kann.

Für Anwendungen im Mund- und Rachenbereich sollte der Tee deutlich länger ziehen, aber vor Gebrauch gut abgekühlt sein.

Hochwertige getrocknete Blüten finden Sie in Bioläden oder Apotheken. Teebeutel aus dem Supermarkt sind oft weniger effektiv, da sie durch die Zerkleinerung der Blüten einen Teil ihrer Wirksamkeit verlieren und Rückstände von Pestiziden enthalten können.

Fazit

Kamillentee ist eine beliebte Teesorte und als Hausmittel für viele Beschwerden einsetzbar – ob innerlich oder äußerlich angewendet. Allerdings sollten Sie auch mögliche Nebenwirkungen beachten und den Tee richtig zubereiten.

Schließlich gilt: Die richtige Menge ist entscheidend. In Maßen getrunken, kann Kamillentee eine angenehme und potenziell gesundheitsfördernde Wirkung erzielen. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und begrenzen Sie die Menge, wenn Sie ungewöhnlichen Reaktionen feststellen. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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