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Alzheimer-Studie: Neuer Risikofaktor betrifft vor allem Jüngere


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Forscher finden unerwarteten Risikofaktor für Alzheimer


Aktualisiert am 14.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Studie zeigt: Zu viel Licht in der Nacht steht mit Alzheimer in Verbindung.Vergrößern des Bildes
Studie zeigt: Zu viel Licht in der Nacht steht mit Alzheimer in Verbindung. (Quelle: Andrii Lysenko/getty-images-bilder)

Eine aktuelle Studie hat einen neuen Risikofaktor für Alzheimer entdeckt: nächtliches Licht. Experten nennen einfache Maßnahmen, um sich zu schützen.

Verschiedenste Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass Faktoren wie ungesunde Ernährung, Stress, Schlafmangel, Fettleibigkeit oder auch Darmentzündungen Alzheimer begünstigen können. Nun haben Forscher aus den USA einen weiteren Risikofaktor identifiziert. Ihre Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Frontiers in Science" veröffentlicht wurde, liefert erstmals Hinweise darauf, dass nächtliches Licht das Risiko für Alzheimer erhöhen könnte – vor allem bei jüngeren Menschen.

Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit über 55 Millionen Menschen an Demenz, wobei Alzheimer etwa 75 Prozent dieser Fälle ausmacht. Die Krankheit führt zu einem fortschreitenden Rückgang der kognitiven Funktionen, gekennzeichnet durch Gedächtnisverlust und Verwirrung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Alzheimer: Lichtverschmutzung erhöht Erkrankungsrisiko

Forscher des Rush University Medical Center in Chicago hatten die Auswirkungen von sogenannter Lichtverschmutzung in der Nacht auf den Körper untersucht – und eine Häufung von Alzheimer-Fällen festgestellt. Dazu analysierten sie die "Light Pollution Maps" (Satellitendaten zur Lichtverschmutzung) von 48 US-Bundesstaaten und verglichen sie mit medizinischen Daten zu Risikofaktoren für Alzheimer.

Das Ergebnis: Bei Personen über 65 Jahren war das Auftreten von Alzheimer stärker mit einer hohen Lichtverschmutzung verbunden als mit anderen Krankheitsfaktoren wie Alkoholmissbrauch, chronischen Erkrankungen der Niere, Depressionen oder Fettleibigkeit. Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfälle standen hingegen mit Alzheimer in einer engeren Verbindung als die Lichtverschmutzung.

Überraschenderweise zeigte sich jedoch bei den unter 65-Jährigen ein anderes Bild: Bei ihnen stand eine größere Lichtbelastung während der Nacht mit einer größeren Verbreitung von Alzheimer in Zusammenhang – im Vergleich zu allen anderen untersuchten Risikofaktoren.

Zur Erklärung

Lichtverschmutzung heißt, dass durch die Streuung des von der Erdoberfläche kommenden Lichts eine partielle bis vollständige Abwesenheit der Dunkelheit entsteht – meist in großen Stadtgebieten. Dabei übertüncht das künstliche Licht die natürliche Dunkelheit und "verschmutzt" so die Umgebung.

Jüngere besonders sensibel – Expertin empfiehlt Vorhänge

Die Ergebnisse legen nahe, dass Jüngere besonders empfindlich auf die Auswirkungen nächtlicher Lichtbelastung reagieren. Warum das so ist, können die Forscher bislang nicht genau sagen. Sie liefern eine mögliche Erklärung: Künstliches Licht störe den Tag-Nacht-Rhythmus, den Schlaf als solchen und auch den Hormonspiegel. Laut Studienautorin Robin Voigt-Zuwala gebe es individuelle Unterschiede bei der Lichtempfindlichkeit. Sie glaubt, dass bestimmte Gentypen eine Rolle spielen könnten, indem sie die Reaktion des Körpers auf biologische Stressoren beeinflussen. Diese Stressoren könnten wiederum zu einer erhöhten Anfälligkeit für Alzheimer führen.

Der Wissenschaftlerin zufolge gibt es aber einfache Maßnahmen, die vor der Lichtverschmutzung schützen können: "Verdunkelungsvorhänge und Gesichtsmasken können helfen". Zudem empfiehlt sie, im Inneren von Gebäuden die Menge an blauem Licht zu verringern und auch auf ein warmes Licht zu achten.

Lichtverschmutzung betrifft Mehrheit der Weltbevölkerung

Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung sind laut Forschern von Lichtverschmutzung betroffen. Hierunter fallen beispielsweise die Beleuchtung von Straßen und Fassaden, Werbetafeln und Autolichter. Also alles, was die sonst dunkle Nacht erhellt.

Dies hat nicht nur nachteilige Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen für uns Menschen. Bisher waren Schlafstörungen und ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Adipositas, Depressionen und Krebs bekannt. Der nun beschriebene Zusammenhang mit Alzheimer ist neu.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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