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Trinkwasser in Deutschland belastet: "Ewigkeits-Chemikalie" TFA


Studie zeigt
So stark belastet "Unkaputtbar"-Chemikalie unser Trinkwasser

Von t-online, afp
13.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Trinkwasser aus dem HahnVergrößern des Bildes
Im Sommer erfrischend: ein kühles Glas Leitungswasser. Doch die Schadstoffbelastung könnte in den kommenden Jahren zunehmen. (Quelle: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild/dpa)

Eine neue Studie zeigt: Die Schadstoffbelastung im Leitungswasser nimmt europaweit zu. In Deutschland sind 2 Regionen betroffen. Was Sie wissen sollten.

Einer neuen Studie zufolge ist das Trinkwasser in mehreren Regionen in Europa mit der Ewigkeits-Chemikalie TFA verunreinigt. Die festgestellten Werte lägen zwar "innerhalb der Sicherheitsgrenzen" und Leitungswasser könne bedenkenlos getrunken werden. Es müsse aber jetzt gehandelt werden, damit das Wasser auch in zehn bis 20 Jahren noch trinkbar sei, so die Autoren.

Was steckt hinter der "unkaputtbaren" Chemikalie TFA?

TFA steht für Trifluoracetat und gehört zu den sogenannten polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz: PFAS-Chemikalien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie weder herausgefiltert noch zerstört werden können. TFA wird daher auch "Ewigkeits-Chemikalie" genannt.

Bislang sind die Auswirkungen von TFA wenig erforscht. Allerdings werden andere Ewigkeits-Chemikalien mit hormonellen Veränderungen und einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

Hier ist das Trinkwasser am meisten belastet

TFA wurde laut der Studie, an der unter anderem die österreichische Umweltorganisation Global2000 beteiligt war, in 34 von 36 europäischen Leitungswasserproben aus elf EU-Ländern nachgewiesen, zudem in zwölf von 19 abgefüllten Mineral- und Quellwässern.

Die höchste Belastung ließ sich im österreichischen Bundesland Oberösterreich feststellen. Dort lag die TFA-Konzentration bei 4.100 Nanogramm pro Liter. Auf Platz zwei folgte Paris mit einer Belastung von 2.100 Nanogramm pro Liter.

Von den in Deutschland genommenen Proben waren die in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen am stärksten betroffen. Die Konzentration im Trinkwasser betrug 1.100 bzw. 1.000 Nanogramm pro Liter Wasser.

Von einer "nicht nachweisbaren" Belastung spricht man dagegen, wenn weniger als 20 Nanogramm TFA pro Liter Wasser gemessen werden. Das war in Hamburg und Niedersachsen der Fall.

Wie gelangt TFA ins Wasser?

TFA gelangt hauptsächlich über PFAS-Pestizide ins Wasser. "Ins Auge fällt besonders, dass die höchsten Belastungen bei diesem Stichprobentest genau in den (österreichischen) Bundesländern gefunden wurden, wo die meisten landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen", sagte Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000.

Neben Pestiziden kann TFA auch über Kühlwasser oder Industrieabfälle ins Trinkwasser gelangen.

EU-Grenzwert gefordert

Gefordert wird daher einerseits, die Pestizide zu verbieten. Zudem plädieren die Autoren der Studie für einen gesetzlichen Grenzwert für TFA in der EU. Ein Wert von 500 Nanogramm pro Liter könnte ab 2026 gelten.

Laut Autoren wären dann jedoch Investitionen in Höhe mehrerer Milliarden Euro notwendig, um die europäische Trinkwasserversorgung technologisch aufzurüsten und sicherzustellen, dass der Grenzwert nicht überschritten werde.

An der Studie waren neben Global2000 auch das in Brüssel ansässige Pesticide Action Network Europe (PAN Europe) und die französische Organisation Générations Futures beteiligt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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